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Ehrenamt Gunda Rose aus Lemwerder: Im Sammelfieber für die DGzRS-Seenotretter

Seit 15 Jahren ist Gunda Rose für die Seenotrettergesellschaft DGzRS im Einsatz. Mit ihren Sammelschiffchen sammelt sie Spenden in Lemwerder.
04.01.2025, 06:05 Uhr
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Gunda Rose aus Lemwerder: Im Sammelfieber für die DGzRS-Seenotretter
Von Barbara Wenke

Seit 150 Jahren sammelt die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) das nötige Geld für ihre Arbeit mit Spendenbüchsen in Form eines Ruderboots – seit knapp 15 Jahren betreut Gunda Rose aus Altenesch eine kleine Flotte der DGzRS intern liebevoll als „32-Zentimeter-Klasse“ bezeichneten Schiffchen. "Mach Du das doch für ein oder zwei Jahre, bis die jemanden gefunden haben", hatte Lür Rose seine Ehefrau 2010 ermuntert. "Nachdem mein Vorgänger Friedel Seemann verstorben ist, hatte die DGzRS händeringend nach einer neuen ehrenamtlichen Person für Lemwerder gesucht", erinnert sich die 60-Jährige.

Knapp 20 Liegeplätze hatte die neue "Sammelschiffchenkapitänin" von ihrem Vorgänger übernommen. Rund 300 Euro konnte sie den rein spendenfinanzierten Seenotrettern mit Stammsitz in der Bremer City in den ersten Jahren durchschnittlich übergeben. Mittlerweile sind ihr einige "Häfen" weggebrochen. Da Geschäfte geschlossen hatten, sind 2024 drei Aufstellorte in der Gemeinde verloren gegangen, bedauert die Altenescherin.

Neue Aufstellorte

Doch Gunda Rose, die im Ort als umtriebig bekannt ist, wäre nicht Gunda Rose, wenn sie nicht umgehend drei neue Aufstellungsorte akquiriert hätte. "Es befinden sich zurzeit wieder zwölf Sammelschiffchen in der Gemeinde, beispielsweise in der Neuen Apotheke, im Restaurant Meteora, in der Fleischerei Horn, in der Pizzeria Da Ernesto sowie seit November auch im Raiffeisenmarkt und im Eiscafé La Cucina." Die übrigen Schiffchen haben bei örtlichen Unternehmen Anker geworfen. "Und den Nächsten greif ich mir bald. Ich weiß schon jemanden", sagt die ehrenamtliche Spendensammlerin, und ihre Augen blitzen.

Auf eines macht die Altenescherin aufmerksam: Sie stelle ihre Spendenboote an festen Plätzen auf oder sei bei Veranstaltungen mit einem Stand vor Ort. Ehrenamtliche Mitarbeiter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger klingeln nicht an Haustüren, um Spenden zu sammeln.

Spendenschiffchen für besondere Anlässe

"Auch wenn sich die Aufstellorte seit meinem Anfang 2010 um ein Drittel reduziert haben, haben sich die Spendeneinnahmen in den vergangenen drei Jahren gesteigert", berichtet Gunda Rose stolz. Mehr als 600 Euro habe sie den Spendenbüchsen in den vergangenen Jahren durchschnittlich entnommen.

Roses DGzRS-Spendenschiffchen müssen aber nicht immer dauerhaft vor Anker gehen. "Es besteht jederzeit die Möglichkeit, zu besonderen Anlässen wie Firmenjubiläen oder Geburtstagen ein Sammelschiffchen für einen Tag bei den Ehrenamtlichen vor Ort anzufordern. Oder unter der Telefonnummer 04 21 / 53 70 75 35 bei der zuständigen DGzRS-Mitarbeiterin Uta Beetz."

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Gunda Rose, die selbst keine Seebärin ist und nach eigenen Worten zum Glück noch nicht in der Verlegenheit war, dass sie die Dienste der Seenotretter brauchte, hofft auf neue ehrenamtliche Kollegen. "Die DGzRS sucht im Bereich Bremen-Nord und in der Wesermarsch weitere Sammelschiffchenkapitäne. Verpflichtend ist dabei pro Jahr nur die einmalige Leerung jedes Schiffchens." Es gebe allerdings viele Aktionen, an denen die Ehrenamtlichen teilnehmen könnten. Wer beispielsweise bei einem von den Seenotrettern organisierten Konzert einen Stand betreue oder an der Kasse aushelfe, dürfe anschließend umsonst der Musik lauschen. "Ein Highlight im letzten Jahr war der Stand in Wacken." Und auch die Taufe eines DGzRS-Schiffes auf der Fassmer-Werft in Berne ist bei Gunda Rose in guter Erinnerung geblieben.

Eintritt ins digitale Zeitalter

Haben Spendenwillige in den vergangenen Jahren Cent- und Euro-Stücke sowie von Zeit zu Zeit Geldscheine in die Spendenschiffchen gesteckt, tendieren die Menschen nach Gunda Roses Beobachtung heute mehr zu einer digitalen Zahlweise. "Deshalb gibt es jetzt neue Schiffchen. Die verfügen über einen QR-Code. So können auch bargeldlose Zahlungen entgegengenommen werden", teilt sie mit.

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