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Nahverkehr in der Wesermarsch Schienenersatzverkehr: Luft nach oben

Fehlende Ortskenntnisse und mangelndes Fahrpersonal machen den Schienenersatzverkehr in der Region zum Problem. Verbesserungen sind notwendig, aber schwierig, meint Aljoscha-Marcello Dohme.
16.05.2025, 17:45 Uhr
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Schienenersatzverkehr: Luft nach oben
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Es vergeht kaum eine Woche, in der nicht auf irgendeiner Zugstrecke in der Region gebaut wird. Auch wenn Pendlerinnen und Pendler langfristig davon profitieren sollen, sind die Arbeiten zunächst einmal zeitraubend und nervig. Wenn dann noch der Schienenersatzverkehr – wie jüngst zwischen Hude und der Wesermarsch – die falschen Haltestellen anfährt oder gar ausfällt, wird selbst die kürzeste Fahrt zur Zumutung.

Zumal die Vorkommnisse keine Einzelfälle sind. Wer in der vergangenen Woche mit dem Ersatzbus vom Bremer Hauptbahnhof Richtung Farge fahren wollte, musste sich die Frage stellen, ob der am Hugo-Schauinsland-Platz oder doch am Bahnhofsplatz startet. Denn der Ersatzfahrplan nannte die Haltestelle am Cinemaxx als Abfahrtsort, die Fahrplaner-App des Verkehrsverbundes Bremen/Niedersachsen (VBN) die Station der Regionalbuslinien. Erschwerend kommt hinzu, dass sich beide Situationen am späten Abend ereignet haben. Damit wächst unweigerlich die Sorge, nicht mehr am selben Tag nach Hause zu kommen.

Solche Erlebnisse sind schlecht fürs Image der Bahn. Leider. Wer nur selten mit dem Zug fährt, wird die nächste Fahrt wahrscheinlich wieder mit dem Auto antreten. Gerade in Zeiten des Klimawandels ist das eine Katastrophe.

Also muss die Bahn besser werden. Zum Beispiel indem der Schienenersatzverkehr reibungslos funktioniert. Doch das ist leichter gesagt als getan. Denn die Nordwestbahn, die sowohl in der Wesermarsch als auch im Bremer Norden unterwegs ist, hat keine eigenen Busse, die die Züge der Regio-S-Bahn ersetzen können. Also muss das Unternehmen andere beauftragen. Und weil Fahrpersonal nach wie vor Mangelware ist, muss die Nordwestbahn immer wieder auch Firmen nehmen, die nicht aus der Region kommen. Das hat den Nachteil, dass die Fahrerinnen und Fahrer nicht ortskundig sind. Daran kann die Nordwestbahn nichts ändern. Was sie aber sehr wohl ändern kann – und auch muss – ist die Informationspolitik. Dass nicht klar ist, wo die Ersatzbusse abfahren, darf sich in jedem Fall nicht wiederholen. Und erst recht nicht, dass sie gänzlich ausfallen.

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