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Von Bremen-Nord nach Stedingen Weser-Fährstellen werden im Sommer gesperrt

Die Anleger der Fähren, die Bremen-Nord mit der südlichen Wesermarsch verbinden, sind marode. Eine Sanierung der Sockel ist unumgänglich. Wie die Fährgesellschaft vorgehen will.
01.01.2024, 11:44 Uhr
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Weser-Fährstellen werden im Sommer gesperrt
Von Barbara Wenke

Im kommenden Sommer müssen Autofahrer, Radfahrende und Fußgänger zwischen Bremen-Nord und der südlichen Wesermarsch über mehrere Monate auf ungewohnte Fährstellen ausweichen. Die drei Weserquerungen werden nacheinander für jeweils sechs bis acht Wochen voll gesperrt. Grund sind Sanierungsarbeiten.

Kurz vor dem Jahreswechsel hatte Andreas Bettray, der langjährige Geschäftsführer der Fährgesellschaft Bremen-Stedingen (FBS), zu seinem letzten Pressegespräch in die Messe des Fährschiffs "Stedingen" eingeladen. Er und sein Nachfolger Ralf Kölpin wollten über die Grundsanierung der Fähranlagen informieren.

"Es werden alle sechs Fähranlagen saniert", berichtete Bettray. Die Unterwasser-Sanierung anzuschieben, war seine letzte große Amtshandlung. Die Begleitung der Ausführung liegt nun in den Händen von Kölpin, der Bettrays Job zum 1. Januar übernommen hat. Ausschreibung, Auftragserteilung, Bauüberwachung und Abrechnung werden allerdings federführend von der Hafengesellschaft Bremenports wahrgenommen.

"Die Weser hat über Jahrzehnte insbesondere am Rampenfuß ihre Spuren hinterlassen", begründet Kölpin die Sanierung. "Da haben Auswaschungen stattgefunden." Die Fähranlagen in Vegesack und Lemwerder wurden in ihrem jetzigen Zuschnitt im Jahr 1966 errichtet. 1974 folgten die Anlagen in Blumenthal und Motzen. Vergleichsweise jung sind die Anleger in Farge und auf der Juliusplate. Sie stammen von 1988.

Sanierungen an der Oberfläche hat es immer mal wieder gegeben. Jetzt aber sind die unter der Wasserlinie befindlichen Sockel an der Reihe. "Es werden Taucher eingesetzt. Die können aber nur zwischen den Tiden arbeiten", erläutert Bettray das Vorgehen. Deshalb ziehe sich die Reparatur in die Länge.

"Nach Ostern, am 2. April, werden wir die Fährverbindung Berne-Farge für sechs bis acht Wochen schließen", blickt Kölpin voraus. Wie lange die einzelnen Fährstellen gesperrt werden, könne man erst sagen, wenn die Arbeiten begonnen haben, sagt der neue Geschäftsführer.

Zeitgleiche Sanierung der B 74

Die niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr schließt sich der Fährgesellschaft mit einer eigenen Baumaßnahme an. Auf einer Länge von 1,4 Kilometern wird die Bundesstraße 74 (Weserstraße) zwischen dem Kreisel in Ranzenbüttel und dem Fähranleger auf der Juliusplate saniert. "Ich finde es beeindruckend, dass die Behörde sich mit ihrem Zeitplan komplett an unseren Zeitplan angepasst haben. Das ist ein Musterbeispiel für Zusammenarbeit", schwärmt Bettray.

Johann de Buhr, Leiter der Landesbehörde in Oldenburg, teilt mit, dass neben der Fahrbahn auch der begleitende Radweg saniert werde. In den nächsten Tagen beginne die Abstimmung mit dem Campingplatz, dem Hotel Weserblick und dem Unternehmen Aljo, die allesamt auf eine Erreichbarkeit angewiesen seien, so de Buhr.

Der Durchgangsverkehr werde gesperrt. Anlieger könnten aber passieren. Die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr plant, ihre Arbeiten in drei Abschnitte zu gliedern.

Ob auf Bremer Seite ebenfalls Arbeiten am Zubringer geplant sind, konnten Kölpin und Bettray noch nicht sagen. Das Amt für Straßen und Verkehr war für eine Auskunft nicht zu erreichen. Es ist zwischen den Feiertagen geschlossen.

"Stedingen" wechselt vorübergehend in 24/7-Betrieb

"Während der Sperrung in Berne-Farge fahren wir zwischen Blumenthal und Motzen im 24/7-Betrieb", teilte Kölpin mit. Das bedeutet, dass die "Stedingen" für den Zeitraum der Sanierung in Farge und Berne auch wieder nachts im Einsatz sein wird. "Eventuell setzen wir sogar ein zweites Schiff ein. Wir versuchen, die Sperrung so erträglich wie möglich zu machen", verspricht Kölpin.

Nach der Sanierung der Rampen in Berne und Farge ziehen die Arbeiter an die südlichste Fährstelle weiter. Läuft alles nach Plan, wird die Generalüberholung der Anleger in Vegesack und Lemwerder zwischen Mitte und Ende Mai beginnen. Als letzte Einsatzstelle stehen die Betonsockel in Blumenthal und Motzen auf dem Zeitplan. Laut Kölpin und Bettray werden die Anteilseigner, die Stadt Bremen und der Landkreis Wesermarsch, für die Sanierungsmaßnahmen einen Millionenbetrag in die Hand nehmen.

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