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Kreistag beschließt Fusion Gemeinsame Oberschule für die südliche Wesermarsch

Nun ist es beschlossene Sache. Die Oberschulen in Berne und Lemwerder werden zusammengeschlossen. Der Kreistag befand auch über den Hauptsitz.
30.03.2022, 16:00 Uhr
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Von Georg Jauken

Wesermarsch. Der Kreistag hat die Zusammenlegung der bisherigen selbstständigen Oberschulen in Berne und Lemwerder zu einer Oberschule mit Hauptsitz in Berne beschlossen. Zeitgleich soll die neue Schule eine Außenstelle in den Räumen der bisherigen Oberschule (Eschhofschule) in Lemwerder einrichten. Mit der einstimmig getroffenen Entscheidung folgte der Kreistag am Montagabend in seiner Sitzung in der Stadthalle Nordenham der Empfehlung des Schulausschusses von Anfang des Monats. Die Verwaltung erhielt den Auftrag, die nun fälligen Anträge zur Genehmigung der Zusammenlegung zu stellen und die erforderlichen organisatorischen Maßnahmen einzuleiten.

Um die Belastung für die Schülerinnen und Schüler der anstehenden Abschlussklassen so gering wie möglich zu halten, soll die rechtliche Zusammenlegung kurzfristig erfolgen, die tatsächliche Umsetzung aber erst im August 2023. Die Jahrgänge 7 bis 9 aus Lemwerder würden somit im Schuljahr 2023/24 erstmals in Berne unterrichtet. Im gleichen Schuljahr soll letztmalig ein zehnter Jahrgang in Lemwerder seinen Abschuss machen können.

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Bis Mitte 2023 hat die neue Schule somit noch Zeit, die tatsächliche Umsetzung der Zusammenlegung vorzubereiten. Dabei wird es vor allem darum gehen, wie der Haupt- und der Außenstandort pädagogisch sinnvoll organisiert werden können. Der Schule obliegt in dem Zusammenhang auch die Entscheidung, ob nur die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 und 6 aus Lemwerder in der künftigen Außenstelle beschult werden oder auch die Fünft- und Sechstklässler aus Berne. Wegen der fachlichen Differenzierung im Lehrbetrieb ab Klasse 7 komme eine Beschulung der höheren Jahrgänge in der Außenstelle nicht in Betracht, wie es hieß.

Ein anderes Modell stehe nicht Wahl, bekräftigte daher noch einmal der frühere Rodenkirchener Schulleiter und Grünen-Abgeordnete Jürgen Janssen. Nach der Abstimmung ergrifft er erneut das Wort, um sich für die Arbeit der Eschhofschule zu bedanken. Als Beispiel für deren Verdienste nannte Janssen die vergleichsweise frühe Einführung des Ganztagsunterrichts. Damit sei der Eschhofschule eine Vorreiterrolle zugekommen, an der sich die Kollegien anderer Schulen in der Wesermarsch orientiert hätten.

„Leerstand wäre ein No-Go und ein Fall für den Bund der Steuerzahler.“Jürgen Janssen, Die Grünen

Noch offen ist, was aus dem Gebäude der Eschhofschule wird, das erst vor wenigen Jahren um einen Anbau mit Räumen für den naturwissenschaftlichen Unterricht erweitert wurde. Andere Räume wurden saniert, der Schulhof aufwendig neu gestaltet, investiert wurde auch in die Digitalisierung. „In die Schule ist ganz viel Geld hineingeflossen“, sagt Jürgen Janssen und weist darauf hin, dass es sich dabei um Steuergelder handelte. „Leerstand wäre ein No-Go und ein Fall für den Bund der Steuerzahler.“

Dass dem Gebäude der Leerstand droht, erwartet er ohnehin nicht. „Einen Teil der Räume wird man noch brauchen, weil Schüler dableiben.“ Darüber hinaus geht Bildungspolitiker Janssen davon aus, dass das benachbarte Gymnasium Interesse haben könnte, sich auszuweiten. Denkbar seien außerdem Verhandlungen mit der Gemeinde Lemwerder, wo seit Jahren darüber nachgedacht wird, die ebenfalls benachbarte Grundschule zu erweitern.

Interessierte Bürger, die die Kreistagssitzung verfolgen wollten, mussten sich dafür übrigens an den Tagungsort begeben, in diesem Fall in die Stadthalle nach Nordenham. Das soll sich künftig ändern, egal ob der Kreistag in Nordenham oder – wie in der Regel - in Brake tagt. Die Sitzungen sollen in Zukunft live im Internet übertragen werden, damit Interessierte sie von zu Hause aus verfolgen können. Die offizielle Entscheidung darüber wurde am Montag allerdings vertagt, weil die Kreisverwaltung rechtliche Bedenken anmeldete, die nun zunächst geklärt werden sollen.

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