Schneefall und Eisglätte haben in Niedersachsen und Bremen seit Sonntagabend zahlreiche Verkehrsunfälle zur Folge gehabt. Außerdem brachte das kalte Wetter den Flugverkehr am Airport Bremen am Sonntag und Montagmorgen durcheinander.
Am Sonntag kam es zwischen 17.03 und 19.26 Uhr auf der Autobahn 1 zwischen dem Dreieck Ahlhorner Heide und der Anschlussstelle Stuhr-Brinkum zu acht Verkehrsunfällen, bei denen insgesamt zwölf Pkw und ein Kleintransporter beteiligt waren. Ursache war nach bisherigen Erkenntnissen des Autobahn-Polizeikommisariats Ahlhorn jeweils eine nicht den Witterungs- und Straßenbedingungen angepasste Geschwindigkeit. Verletzt wurde niemand. Den Schaden an den Fahrzeugen, den Schutzplanken und Wildschutzzäunen schätzt die Polizei auf rund 28.900 Euro.
Zwei Glätteunfälle ereigneten sich auf der A 29 in Fahrtrichtung Oldenburg; auch hier vermutlich infolge nicht angepasster Geschwindigkeit. Gegen 17.45 Uhr geriet ein Pkw mit Pferdeanhänger ins Schleudern, kam nach rechts von der Fahrbahn ab und beschädigte die Außenschutzplanken. Die Fahrzeuginsassen und das Pferd blieben unverletzt. Der Anhänger musste abgeschleppt werden. Währender Unfallaufnahme stellten die Polizeibeamten fest, dass der Pkw mit Sommerreifen ausgestattet war. Der Sachschaden wird auf rund 3.500 Euro geschätzt. Insgesamt kam es rund um Oldenburg seit Sonntagabend zu insgesamt zehn Glätteunfällen, bei allen blieb es bei Blechschäden.
Auf der A 27 in Fahrtrichtung Hannover kam es am Sonntag kurz hintereinander zu drei Verkehrsunfällen. Zunächst geriet gegen 16.05 Uhr ein 27-jähriger Autofahrer mit seinem BMW auf Höhe der Anschlussstelle Horn ins Schleudern. Das Auto kam an der Schutzplanke zum Stehen. Der Mann und seine 23-jährige Frau verließen das Fahrzeug. Kurze Zeit später fing der Motorraum Feuer und brannte in voller Ausdehnung. Aufgrund der Löschmaßnahmen musste die Fahrbahn bis etwa 16.50 Uhr voll gesperrt werden. Die Beifahrerin verletzte sich bei dem Unfall leicht, teilte die Polizei mit.
Zehn Minuten später kollidierten etwa 300 Meter vor der Anschlussstelle ein 65-jähriger Mercedesfahrer und ein 52-jähriger Skodafahrer beim Fahrstreifenwechsel miteinander. Verletzt wurde hierbei niemand.
Weitere 15 Minuten später verlor ein 26-jähriger Mercedesfahrer aufgrund von Straßenglätte die Kontrolle über sein Fahrzeug und kam ins Schleudern. Das Fahrzeug war nicht mehr fahrbereit und wurde abgeschleppt. Auch hier blieb es bei einem Blechschaden. Um 17.45 Uhr waren die Aufräumarbeiten beendet und die Fahrbahn wieder komplett freigegeben.
Flüge nach Hannover umgeleitet
Am Bremer Flughafen musste wegen des massiven Kälteeinbruchs am Sonntagabend seinen Betrieb eine halbe Stunde früher beenden und mehrere Flüge umleiten. Dies teilte eine Sprecherin auf Nachfrage des WESER-KURIER mit. Der Betrieb schloss bereits um 22.30 Uhr statt um 23 Uhr, weil es zu einem "wiederholten Überfrieren der Nordseite der Landebahn" gekommen sei. Trotz des permanenten Einsatzes von Enteisungsmitteln konnte ein Teil der Start- und Landebahn nicht vom Eis befreit werden, so die Sprecherin. Deshalb mussten ankommende Flugzeuge aus München, Amsterdam, Stuttgart, Fuerteventura und Hannover nach Hannover umgeleitet werden. Ein Abflug nach London fiel am Abend ebenfalls aus, weil das entsprechende Flugzeug zuvor nicht hatte landen können.
Auch am Montagmorgen wurden drei Verbindungen gestrichen, weil die Maschinen von Frankfurt, Stuttgart und München am Abend nicht gelandet waren. Ob im Laufe des Tages weitere Flüge ausfalllen, konnte der Flughafen am Morgen noch nicht sagen. Am Vormittag lief der Betrieb aber ohne Probleme.
Deutschland hat von Sonntag am Montag die bislang wohl kälteste Nacht dieses Winters erlebt. Nach einer vorläufigen Auswertung der Messdaten war es auf der Zugspitze mit minus 27 Grad am kältesten, wie eine Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach am Montagmorgen sagte. Dies sei für den höchsten Gipfel in Deutschland auch der bisherige Minus-Rekord in diesem Winter.
Im übrigen Land habe es verbreitet strengen Frost zwischen minus 15 und minus 10 Grad gegeben - besonders in Thüringen, Sachsen, Bayern und Baden-Württemberg. Im Nordosten Deutschlands war es etwas wärmer, doch fiel reichlich Schnee. Entwarnung gab die DWD-Expertin noch nicht. Die Kältewelle setze sich mit voraussichtlich noch tieferen Werten in der Nacht zum Mittwoch fort.
Die Polizei mahnt zur Vorsicht, denn bei konstanten Temperaturen unter null Grad blieben die Straßen auch tagsüber oft glatt. (dpa/cah)
++ Dieser Artikel wurde zuletzt aktualisiert um 9.50 Uhr. ++