"We don’t want what is happening with immigration in Europe to happen with us!", twittert der US-Präsident. Zuvor bezog er sich in einem Tweet direkt auf die vermeintlich ansteigende Kriminalität in Deutschland. Er wolle nicht, dass das, was in Deutschland in puncto Einwanderung geschehe, auch in den USA passiere.
Der Streit um die Einwanderungspolitik erschüttere "die ohnehin schon dürftige Berliner Koalition", schreibt Trump, und behauptet: Die Migration bringe eine starke Veränderung der Kultur und eine Erhöhung der Kriminalität.
Tatsächlich sagen die Zahlen etwas anderes: Laut Polizeilicher Kriminalstatistik sind in Deutschland 2017 fast zehn Prozent (9,6 %) weniger Straftaten erfasst worden als im Vorjahr. Die Zahlen legte Innenminister Horst Seehofer im Mai vor. Zum Teil ist die starke Abnahme wohl durch einen Rückgang der Verstöße gegen das Ausländerrecht zu erklären (zum Beispiel illegale Einreise). Rechnet man diese Verstöße aus der Statistik heraus, ging die Kriminalität 2017 aber immer noch um 5,1 Prozent zurück. Auch Gewaltdelikte sanken insgesamt um 2,4 Prozent im Vergleich zu 2016.
Trumps Aussage "crime in Germany is way up" ist also statistisch nicht belegbar - denn in Wahrheit ist die Zahl der Straftaten in Deutschland gesunken.
