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Präsident fordert offene Debatte über Lösung der Flüchtlingskrise Gauck ruft zum Streiten auf

Berlin. Bundespräsident Joachim Gauck ruft zu einer offenen Debatte über die Lösung der Flüchtlingskrise auf. „Der Meinungsstreit ist keine Störung des Zusammenlebens, sondern Teil der Demokratie“, sagt er in seiner aufgezeichneten Weihnachtsansprache, die am Freitag in Rundfunk und Fernsehen (19.
24.12.2015, 00:00 Uhr
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Gauck ruft zum Streiten auf
Von Holger Schmale

Bundespräsident Joachim Gauck ruft zu einer offenen Debatte über die Lösung der Flüchtlingskrise auf. „Der Meinungsstreit ist keine Störung des Zusammenlebens, sondern Teil der Demokratie“, sagt er in seiner aufgezeichneten Weihnachtsansprache, die am Freitag in Rundfunk und Fernsehen (19.08 Uhr im ZDF, 20.10 Uhr in der ARD) ausgestrahlt wird. Nur mit offenen Diskussionen und Debatten könne man Lösungen finden, die langfristig Bestand haben und von einer Mehrheit getragen werden.

Gewalt und Hass seien kein legitimes Mittel der Auseinandersetzung. „Brandstiftung und Angriffe auf wehrlose Menschen verdienen unsere Verachtung und verdienen Bestrafung“, betont Gauck. Der Bundespräsident vermeidet aber – anders als im Vorjahr – eine klare Stellungnahme gegen die Ausländerfeinde von Pegida und deren Umfeld. Er zeigt sich zuversichtlich, dass Deutschland die Probleme angesichts der großen Zahl von Flüchtlingen bewältigen werde. Er dankt den Bürgern für ihren Einsatz dort, wo die Behörden an ihre Grenzen gekommen sind. „Tausendfach haben Sie Essen und Trinken, Decken und Kleidung gebracht, Sprachkurse organisiert und Unterstützung bei Behördengängen geleistet. Sie alle sind zum Gesicht eines warmherzigen und menschlichen Landes geworden“, sagt Gauck.

Vielen falle es in diesem Jahr nicht leicht, in weihnachtlicher Stimmung zu sein, da es in hohem Maß gekennzeichnet war von Unglück, Gewalt, Terror und Krieg, sagt der Präsident. Er erinnert an die Flugzeugkatastrophe in den französischen Alpen und die zahlreichen Krisen, „die sich überlagerten, fast alle andauern und bei zahllosen Menschen Unsicherheit, oft auch Angst auslösen“. Der frühere Pfarrer schließt seine Rede mit einer „leisen Ermutigung“: „Die Heilige Schrift der Christen erzählt davon, dass sich im Weihnachtsgeschehen die Menschenfreundlichkeit Gottes zeigt. Es ist schön, von dieser Menschenfreundlichkeit umfangen zu werden. Aber noch schöner ist es, diese Menschenfreundlichkeit selbst zu leben und in unsere Welt hinein zu tragen.“ Leitartikel Seite 1

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