Man muss wahrlich kein Prophet sein, um zu prognostizieren, dass die geplante Klärschlammverbrennung in Bremen zu Protesten, Widerstand und sicher auch zu langen Klageverfahren führen wird. Beispiele aus Mainz, Hannover oder aus dem niederrheinischen Voerde belegen das. Warum sollte es in Bremen auch anders sein? Auf der anderen Seite ist eine Notwendigkeit solcher Anlagen kaum von der Hand zu weisen, wenn es gelingen soll, die Qualität der Böden und des Grundwassers langfristig zu verbessern. Rückstände aus Kläranlagen haben auf Äckern nichts verloren, dürfen nicht länger in den Nahrungsmittelkreislauf gelangen. Insofern ist die Grundidee richtig, Klärschlamm zu verheizen – solange geltende Grenzwerte eingehalten werden.
Das dürfte nichts daran ändern, dass künftig das übliche Kampfvokabular hervorgekramt wird. Da werden garantiert böse Chemie- und Giftcocktails gereicht und dunkle Feinstaubwolken herbeigeschwafelt. Und Betreiber, Bürgerinitiativen und die üblichen Verdächtigen werden sich in einem fruchtlosen Dauerdiskurs verheddern.