Aktien sind eine Wette auf die Zukunft. Dennoch rieb sich kräftig die Augen, wer den Kurs von Arcelor-Mittal am Donnerstag hochschnellen sah – als der Stahlkonzern gerade einen Milliardenverlust verkündet hatte. Die Anleger sind offensichtlich voller Optimismus. Die Lager sind leer, und der Stahlkonzern hofft nun wieder auf neue Aufträge.
Für das Bremer Stahlwerk von Arcelor-Mittal ist derweil ganz entscheidend, ob der Weg zur sauberen Produktion gelingt. Vorstandschef Rainer Blaschek spricht in Bezug auf den „Grünen Stahl“ sogar vom wichtigsten strategischen Ziel. Daran halte man trotz des schwierigen Jahres 2019 fest.
Doch die Investitionen sind viel zu hoch, als dass die Hütte sie in diesen turbulenten Zeiten allein stemmen könnte. Projekte und Ideen gibt es bereits. Nun schauen alle nach Berlin und Brüssel, ob die erhoffte Hilfe auch kommt. Dafür gibt es kaum eine Alternative. Die Stahlkocher werden kein Verständnis haben, mit den absolut notwendigen Klimaschutzzielen alleingelassen zu werden. Nun kommt es aufs Tempo an, der Fortschritt kostet nicht nur viel Geld, sondern braucht auch Zeit.