Das Fernduell zwischen Donald Trump und Joe Biden auf dem geteilten Bildschirm machte die Unterschiede zwischen den Kandidaten so deutlich, wie es nur geht. Der Amtsinhaber inszenierte sich in Miami als ein Mann, der eine tödliche Pandemie herunterspielt, gefährliche Verschwörungstheorien verbreitet und Mühe hat, sich von weißen Rechtsextremisten zu distanzieren. Sein Herausforderer lieferte in seiner Bürgersprechstunden in Philadelphia den Gegenentwurf eines verantwortungsbewussten Führers, der kompetente Antworten gibt und klare Positionen bezieht.
Nirgendwo trat der Kontrast stärker zutage als beim Umgang mit Corona, beim wichtigsten Thema dieser Wahlen trennten die Kandidaten nicht nur die Tausende Kilometer zwischen den Veranstaltungsorten. Biden führte Elemente seines umfassenden Plans für die Überwindung der Pandemie aus, während der Präsident zu erkennen gab, dass er dem Virus freien Lauf lassen will, um die sogenannte Herden-Immunität zu erreichen. Fazit: Biden festigte sein Image als seriöser Kandidat. Der Präsident hingegen sieht immer mehr wie der mögliche Verlierer aus, der sich um Kopf und Kragen redet.