Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) will künftig schneller mal auf den Wolf schießen lassen, das ist eine klare Trendwende. Aber auch im Umgang mit den ehrenamtlichen Wolfsberatern im Lande wird ein härterer Ton angeschlagen. Ihnen wird ein Maulkorb verpasst. Wirklich neu ist das nicht. Stefan Wenzel (Grüne), der Vorgänger von Lies, hatte bereits im Frühjahr 2016 versucht, die Wolfsberater auf einen Verhaltenskodex einzuschwören: „Ihre Aufgabe ist es, die Umstände vor Ort sachlich darzustellen.“ Punkt.
Lies verlangt nun im Zusammenhang mit Wölfen und Wolfsrissen Kadavergehorsam von den rund 140 Wolfsberatern: Sie sollen „nach außen die fachlichen Positionen des Landes“ vertreten. Ursachenbestimmungen, Bewertungen und Verhaltenstipps dürfen sie nicht abgeben.
Wer nicht spurt, muss damit rechnen, dass seine – neuerdings befristete – Ernennung nach zwei Jahren nicht verlängert wird. Aus Beratern werden reisende Bisswundenprotokollanten auf Bewährung. Dafür winkt ihnen künftig wenigstens eine Fahrtkostenentschädigung. Fast schon ein Schmerzensgeld.