Es gab einige, die zunächst über Daniel Schröter gelacht haben: Hummer und Champagner in Bremen? In einer Stadt, die in vielen Bereichen den Calvinismus hochhält und den Hedonismus negiert? „Jetzt spinnt er total, das dachten und sagten einige“, Daniel Schröter. Er machte es trotzdem. Vor fast genau einem Jahr eröffnete er ein Restaurant ganz nach seinem Geschmack. „Schuld war eigentlich meine Tochter. Die isst gern Burger und während der Pandemie sah ich, wie bei einem Kollegen sechs Köche arbeiteten und die Gäste anstanden, während mein Restaurant geschlossen blieb“, erinnert er sich. Und auch daran, dass er nach dem E#ssen dachte: Das kann ich besser. Ist so.
Lockerer Luxus für jedes Alter
„Meine Tochter liebt Burger, ich Seefrüchte; so kam ich auf das Konzept.“ Lockerer Luxus für jedes Alter. „Auf der Karte stehen nur meine Lieblingsgerichte.“ Das macht die Auswahl schwierig: Wir entscheiden uns für Tater Tots (6,90 Euro), den Seafood-Cocktail (17,90 Euro), The Italian Burger (18,90 Euro), die Lobster Roll Spicy (27,90 Euro), den Seeteufelbäckchen von der Tafel für 17,90 und als Dessert Spaghettieis für 8,90 Euro.
Mit Daniel Schröter zu essen macht Spaß, vor allem deswegen, weil ich mit jedem Bissen seine Philosophie besser verstehe: Er tüftelt gern und freut sich, wenn ein Gericht durch Ecken und Kanten rund wird. Für die Pattys stand er mit seinem Fleischlieferant Andre Sandmann aus Friesoythe gemeinsam an der Pfanne, um die ideale Fett- und Fleischkombination herauszufinden. „Ich forme keine klassisch platten Pattys, bei uns soll man sehen und schmecken, dass das Fleisch jeden Tag frisch zubereitet wird.“ Deswegen kann die Boulette hier auch durchaus „blutig“ gegessen werden. Die Tomate wird über Nacht im Holdomat mit Kräutern sanft angetrocknet, Taleggio und Basilikum-Mayo ummanteln das Fleisch und ein angenehm weicher Bun aus Berlin macht den Burger perfekt.
Genauso beim Seafood-Cocktail: die Kombination aus Flusskrebs, Büsumer Krabben, Herz- und Miesmuscheln mit einer leichten Tequila-Koriander-Mayo schmeckt nach Meer und nicht nach Cocktailsoße. Hummer gibt es klassisch vom Grill oder auf einem warmen, buttrigen Brioche (auch frisch aus Berlin) als Lobster Roll. Am besten isst man diese mit der Hand und ignoriert, dass die Mischung aus würziger japanischer Mayo und Cole Slaw alles beschmiert. „Das wird, wie beim Burger besser, wenn man es öfter isst“, tröstet mich der Chef. Und ich lehne mich glücklich gesättigt zurück, wasche mir die Hände mit Minzwasser und frage mich, wer jetzt lacht …
- Das sagen die Stammgäste: "Hier stehen Gerichte auf der Karte, die ich zu Hause nicht kochen kann – das ist mir wichtig, wenn ich essen gehe. Es hat super geschmeckt; Mein Freund liebt Hummer, ich überhaupt nicht. Wir kommen nicht aus Bremen und als wir hier gesehen haben, dass wir beide satt werden, sind wir reingegangen: Einen so guten Cheeseburger muss man lange suchen. Lecker, dieser San Francisco Style Cioppino; Mein Tipp für jedes Alter."
- Daniel’s Burger, Lobster & More: Schnoor 12, 28195 Bremen, Telefon 0421/69 65 28 44, www.daniels-schnoor.de, Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 17 bis 21.30 Uhr, Samstag von 12 bis 21.30 Uhr (Küchenzeiten), Sonntag und Montag Ruhetag, Reservierung angeraten, nicht barrierefrei.