Die Lebenszufriedenheit der Menschen in Bremen hat während der Corona-Pandemie einer Umfrage zufolge deutlich abgenommen. Das geht aus dem am Mittwoch in Bonn vorgestellten „Glücksatlas 2021“ hervor. Auf einer Skala von 0 bis 10 bewerteten die Bremerinnen und Bremer ihre allgemeine Zufriedenheit im Schnitt mit 6,35 Punkten – dies waren 0,36 Punkte weniger als 2019. Damit steht das Bundesland auf dem 15. Platz. Nur in Berlin sind die Menschen noch unzufriedener (6,20 Punkte).
Damit teilt Bremen das Schicksal aller Stadtstaaten: Die Lebenszufriedenheit in der Stadt sank deutlich stärker als auf dem Land. Doch vor allem bei den Bereichszufriedenheiten zeigt sich die Schwäche Bremens. In allen Bereichen, ob mit dem Einkommen, der Arbeit, Familie oder Freizeit: Überall schneiden die Bremer weit unterdurchschnittlich ab. Diese breite Unzufriedenheit erklärt die schwache Platzierung.
Aber auch die Nachbarn aus Niedersachsen haben während der Pandemie an Lebenszufriedenheit eingebüßt: Die Niedersächsinnen und Niedersachsen gaben ihre allgemeine Zufriedenheit im Schnitt mit 6,59 Punkten an – 0,5 Punkte weniger noch als 2019. Corona habe Niedersachsen heftig getroffen, erklärten die Autoren. Das Bundesland sank von Rang 5 auf Rang 11 im Ländervergleich ab.
Glücklichste Deutsche leben in Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt
Die glücklichsten Deutschen verortet der „Glücksatlas“ in Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt (beide 6,78 Punkte). Die Ergebnisse stehen nach Angaben der Autoren im direkten Zusammenhang mit Corona. „Je höher die Infektionszahlen und je strikter die Maßnahmen, desto niedriger das Glücksniveau“, hieß es. So stürzte die Zufriedenheit mit der eigenen Freizeitgestaltung von 7,21 Punkten vor der Pandemie auf 5,0 Punkte ab.
Betrachtet wurden auch die Auswirkungen einer Impfung gegen den Erreger von Covid-19. Sie löse bei Geimpften einen „deutlichen Glücksschub“ aus und hebe die Lebenszufriedenheit im Schnitt um 0,52 Punkte, stellt der „Glücksatlas“ fest.
Für die Untersuchung im Auftrag der Deutschen Post hatte das Institut für Demoskopie Allensbach mehr als 8400 Menschen deutschlandweit in einer repräsentativen Umfrage interviewt. Befragt wurden sie zwischen Januar und Juni 2021. Die Corona-Lage in der zweiten Jahreshälfte ist in den Daten also nicht abgebildet.