Ein großer Garten in der Natur ist für einen erfolgreichen Ertrag nicht mehr zwingend erforderlich. Auch der urbane Raum bietet Möglichkeiten, eine Vielzahl an frischem Grünzeug zu ernten. Urban Gardening (= übersetzt städtischer Gartenbau) nennt sich dieser Trend, bei dem in der Stadt auf kleinstem Raum bunte und vielfältige Sorten sowie Blumen angebaut werden. Ein Balkon kann mit der Größe eines Gartens nicht mithalten, oft kann man nur eine Sitzgelegenheit aufstellen und Blumenkästen montieren. Aber auch dieser Bereich kann optimal genutzt werden. Stadtbewohner in Bremen werden zu Hobbygärtnern, die eigene Lebensmittel verzehren können und auf einen Garten nicht angewiesen sind. Von Zeit zu Zeit entsteht ein grünes Paradies inmitten der urbanen Infrastruktur.
Anzuchtplan erstellen
Wer sich für den Anbau von eigenen Nahrungsmitteln entscheidet, sollte sich zuerst genau überlegen, welche Sorten er anpflanzen möchte. Denn die Auswahl ist vielfältig und lässt keine Wünsche offen – Hobbygärtner finden hier vom Pflücksalat über Gurken bis zu Spinat jede erdenkliche Gemüseart. Für Anfänger kommen Kräuter wie Basilikum oder Petersilie infrage, die die perfekte Möglichkeit sind sich an das grüne Hobby heranzutasten.
Trotz dieser vielfältigen Auswahl sollten verschiedene Faktoren beachtet werden, um in den Sommermonaten erfolgreich ernten zu können.
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Mischkulturen:
Welches (Bio)Saatgut kann ich nebeneinander anpflanzen? Manche Gattungen behindern sich gegenseitig im Wachstum und sollten keine direkten Nachbarn sein, wie zum Beispiel Tomaten und Kartoffeln. Dagegen harmonieren Gurken und Dill sehr gut miteinander, sie sind eine Art Mischkultur – die perfekte Komposition also für den Gurkensalat auf der Sommerparty. -
Standortwahl:
Welche Ausrichtung hat mein Outdoor Garden? Ideal für das Urban Gardening in Bremen ist ein sonniger Ort mit viel Licht, der sich nach Süden orientiert. Besonders Paprika und Zucchini gedeihen in dieser Umgebung ausgezeichnet. Eine schattige Lage mit Nord-Ausrichtung ist für das Gärtnern eher weniger geeignet. Die einzelnen Sorten haben verschiedene Ansprüche, die man für eine erfolgreiche Ernte beachten muss. -
Fläche:
Wie viel Quadratmeter stehen mir zur Verfügung und wie kann ich diese sinnvoll nutzen? Im Gegensatz zu einem Garten auf dem Land ist eine Loggia sehr viel kleiner. Deshalb sollte vor der Anzucht darauf geachtet werden, dass alle Sorten, die man anpflanzen möchte, draußen ihr eigenes Pflanzgefäß finden.

Das Fenster aufmachen und Gewürze frisch ernten: Mit verschiedenen Kräutern auf der Fensterbank ist dies einfach möglich.
Die Erstellung eines Plans kann dabei helfen, den Überblick über die verschiedenen Ansprüche der einzelnen Arten nicht zu verlieren. Hier kann notiert werden, neben welchen Gattungen das vorgezogene Saatgut ausgezeichnet wächst, welchen Standort es bevorzugt und wo genau es angepflanzt wird. Das Projekt Urban Gardening bedeutet auf wenig Platz möglichst viele, verschiedene Sorten mitten in der Stadt anzubauen, dies sollte immer berücksichtigt werden.
Essenzielles Gartenwerkzeug
Für das Anpflanzen benötigt man nicht viel Werkzeug, sondern vor allem Kreativität und Freude an der Selbstversorgung. Trotzdem ist es ratsam, einige Utensilien griffbereit zu haben. Eine Gartenschere kann beispielsweise dabei helfen, nutzlose Triebe zurückzuschneiden und dadurch das Wachstum der Pflanze zu verstärken. Eine Gießkanne sollte vorhanden sein, um eine ausreichende Wasserversorgung zu sichern, genauso wie eine Gartenschaufel, die beim Befüllen der Pflanzgefäße mit Erde nützlich ist. Für Hobbygärtner ist eine qualitativ hochwertige torffreie Pflanzerde ausreichend. Für diejenigen, die sich an der Aussaat von Kräutern probieren möchte, ist eine kleine Gartenschere zum Abschneiden der frischen Gewürze von Vorteil.
Checkliste:
- Gartenschere und eventuell Kräuterschere
- Gartenschaufel
- Gießkanne
- Torffreie Pflanzenerde
- Pflanzgefäße

Eine kleine Gartenschere kann besonders für das Ernten von Kräutern nützlich sein.
Ertragreiche Ernte
Bei der Auswahl der Pflanzgefäße sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Urban Gardening bedeutet die vorhandenen Flächen sinnvoll zu nutzen und Pflanzen, statt in einem Beet im Garten nebeneinander, in Städten in die Vertikale hoch hinaus wachsen zu lassen. Trotzdem sind große und stabile Töpfe aus Keramik oder Metall immer eine empfehlenswerte Gärtnerwahl. Hier sollte man jedoch beachten, dass in diesen Löcher eingelassen sind, um Staunässe zu verhindern. Außerdem sollte zu großen Kübeln gegriffen werden, in denen sich die einzelnen Sorten nicht einengen.
Von Blumenkästen oder Metall-Pflanzkästen, die in eine Holzpalette integriert werden, profitieren besonders Gärtner, die sich an frischen Kräutern oder Pflücksalate probieren. Denn diese können problemlos nebeneinander angepflanzt werden, ohne, dass diese sich gegenseitig beeinträchtigen. Ein kleiner Topf, der mit einer Halterung an einer Leiter befestigt wird, ist eine weitere platzsparende Alternative.

Selbst Kartoffeln können auf dem Balkon oder der Dachterrasse geerntet werden: In einer Pflanztasche mit Löchern oder in einem sogenannten Kartoffelturm.
Wenn die Außenfläche über etwas mehr Quadratmeter verfügt, sind ein Holz- oder Metallhochbeet oder tiefe Pflanztaschen ideal für Karotten oder Radieschen. Das Wurzelgemüse wächst unter der Oberfläche und kann sich hier ausreichend in die Tiefe ausbreiten.
Weitere Möglichkeiten bieten Holzkisten, die mit Gartenvlies oder Teichfolie ausgekleidet werden. Dadurch kann man alte Gegenstände umfunktionieren und ihnen neues Leben einhauchen – aus Alt mach Neu.

Hochbeete können mit einigen Materialien selbst hergestellt werden oder auch im Pflanzencenter oder Baumarkt erworben werden.
Pflanzgefäße auf einen Blick:
- Übertöpfe aus Keramik oder Metall
- Blumenkästen
- Pflanzkästen in einer Holzpalette
- Blumentöpfe an einer Leiter
- Hängeampeln für Erdbeeren
- Holzkisten mit Gartenvlies oder Teichfolie ausgekleidet
- Pflanztaschen
- Hochbeet
Es ist wichtig, darauf zu achten, dass in jedem Pflanzgefäß das Wasser ablaufen kann, um Staunässe zu verhindern.
Durch die Nutzung des eigenen Wohnraumes in der City kann auf diesem Wege jedes Jahr eigenes Obst und Gemüse geerntet werden – ein Garten ist für Hobbygärtner nicht mehr essenziell wichtig. Die Loggia oder die (Dach-)Terrasse wird durch die Pflanzen grün und kommt dadurch schöner zur Geltung. Auch Bremen wird dadurch zu einem Zentrum, in der die Versorgung mit eigenen angebauten Nahrungsmitteln schnell und leicht möglich ist. So ist der Zugang zu Frischware für jeden gesichert. Dadurch lernt man nicht nur den achtsamen Umgang mit Nahrung, sondern auch die neue Wertschätzung von Lebensmitteln. Denn es ist etwas ganz Besonderes, wenn man den Weg vom einzelnen Samenkorn bis zum grünen, saftigen Salat begleitet und diesen im eigenen Outdoor Wohnzimmer verzehren kann.