Wenn sich im Leben die kleineren und größeren Träume erfüllt haben, kann es an einem bestimmten Punkt zu einer Lebenskrise kommen. So ist es zumindest Lucia Gefken ergangen. Die Technische Redakteurin aus Rotenburg an der Wümme hatte sich Themen wie Kinder, Erfolg und Eigenheim erfüllt. Und nun? Durch Kanada zu wandern oder über den Atlantik zu paddeln, kam für sie nicht infrage. „Meinen Job, meine Familie und mein kleines Dorf in Norddeutschland würde ich gern behalten“, schreibt sie im Vorwort. Also schaute die Autorin sich in ihrer näheren Umgebung um und fand Wanderwege im Landkreis Rotenburg/Wümme: die Nordpfade. Sie liegen im Dreieck zwischen Hamburg, Bremen und Hannover. 24 Wanderungen gibt es, die kürzeste misst 5,2 Kilometer, die längste 32,5 Kilometer. Alle sind als Rundweg angelegt.

Wo geht es denn jetzt weiter? Lucia Gefken blättert im Wanderführer.
Die Herausforderung für Lucia Gefken: In einem Jahr alle 24 Wanderwege abgehen. Die Nordpfade führten sie in Ecken ihrer Heimat, die sie nicht kannte: über Bohlenwege in stillen Moorlandschaften und durch mückensurrende Wälder, vorbei an Fachwerkdörfern und Höfen aus Backstein, entlang von Bächen und Seen.
Dabei ging es der Autorin nicht darum, einen neuen Wanderführer zu schreiben. Den gibt es bereits umfangreich ausgearbeitet vom Touristikverband des Landkreises. Lucia Gefken beschreibt ihre Erfahrungen bei den Wanderungen. Und das macht sie überaus launig und bringt den Leser an so mancher Stelle zum Schmunzeln. „Mir geht es vielmehr darum, dem Leser Lust darauf zu machen, die Nordpfade zu wandern“, sagt sie. In ihre amüsanten Berichte lässt sie Historisches wie Moorleichen und Hexen oder landschaftliche Besonderheiten wie die Wanderdünen und eine Grube, in der ein Stoßzahn eines Mammuts gefunden wurde, einfließen. Das alles macht Lust aufs Nachmachen. Und Lucia Gefken? Die sagt, die Nordpfade haben ihr Leben positiv verändert.