Landkreis Rotenburg (ene). Immer mehr Landwirte bauen Mais an, der in Biogas-Anlagen verarbeitet wird. In der Gemeinde Groß Meckelsen planen rund 60 Landwirte den Bau eines solchen Werks. Doch damit ist nicht jeder einverstanden. Kritiker demonstrierten bereits dagegen. Die Gegner des Groß-Projektes befürchten, dass die Anlage dem Grundwasser schaden könnte. Viele Bürger in Groß Meckelsen wollen jedoch die Anlage und mit der Abwärme ihre Häuser heizen.
Kürzlich haben die Politiker im Landkreis Rotenburg entschieden, dass die Betreiber der Anlage keine Ausnahmegenehmigung vom Landkreis bekommen, um das Werk im Wasserschutzgebiet zu bauen. Das hatte der Kreisausschuss beschlossen. dem vorausgegangen war ein entsprechender Antrag der Mehrheitsgruppe aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und WFB.
Rotenburgs Landrat Hermann Luttmann allerdings hält die Entscheidung für rechtswidrig, sagte er gestern. Der Landkreis hätte eine Ausnahmegenehmigung erteilen können und müssen, weil der Bau der Biogasanlage mit dem Wohl der Allgemeinheit, insbesondere mit dem Grundwasserschutz, vereinbar sei. Auch führe die Ablehnung des Antrags "zu einer offenbar nicht beabsichtigten Härte für den Antragsteller. Damit liegen die Voraussetzungen für die Erteilung einer Ausnahmegenehmigung vor", betont der Verwaltungschef.
Jetzt muss das Gewerbeaufsichtsamt Cuxhaven entscheiden, ob die Biogasanlage dennoch genehmigt werden kann. Luttmann hat das niedersächsische Umweltministerium eingeschaltet. "Es muss unverzüglich entscheiden, ob es den Beschluss des Kreisausschusses beanstandet", so Luttmann.