Nachdem sich einige Mitglieder und zahlreiche örtliche Vereine und Einrichtungen mit einem offenen Brief an den Vorstand des Deutschen Schulschiff-Vereins gewandt hatten, ist auch andernorts eine Aktion für den Verbleib des Dreimasters in Vegesack gestartet: Volker Keller, Pastor der Vegesacker Stadtkirche, nutzt seine Webseite seit zehn Tagen, um Diskussionsbeiträge von Freunden des Schulschiffs zu sammeln. Die Beiträge gehen laut Volker Keller an den Präsidenten des Bremer Senats und an den Deutschen Schulschiffverein.
Unter denen, die bereits ihre Meinung auf der Seite veröffentlicht haben, findet sich auch Gesine Lange, Tochter des früheren Bundespräsidenten Joachim Gauck. Sie schreibt zusammen mit Gustav Lange: „In Bremerhaven wird das Schulschiff eines unter vielen sein. In Vegesack ist es etwas Besonderes, etwas Großes zum Träumen von Meer und Weite!“
In vielen Meinungsbeiträgen wird deutlich, wie verbunden sich die Menschen mit dem Schiff fühlen. Darauf weisen auch weitere Pastoren und Pastorinnen des Gemeindeverbundes Aumund-Vegesack hin. „Aus unserer Sicht würde eine Verlegung des Schiffes der Attraktivität und Identität des Stadtteils Vegesack großen Schaden zufügen. Anders als manche andere Projekte entlang der maritimen Meile, die sich leider nicht durchsetzen konnten, erfreut sich das Schulschiff großer Beliebtheit – ob bei Trauungen, als Hotel oder auch Veranstaltungsort unter anderem beim Festival Maritim. Es ist eine der touristischen Attraktionen, die wirklich als Anziehungspunkt für unser schönes Bremen-Nord heraussticht.“
In seiner Mail aus England erzählt Kapitän Matthias Meyer auf der Webseite, wie er vor 45 Jahren als junger Mann am Unterricht an Bord teilnahm und Spleißen lernte: „Das Schulschiff ist für mich kein Denkmal, sondern ein Erinnerungsort.“
Auch Rolf Noll vom Kutter- und Museumshaven Vegesack meldet sich zu Wort und fordert vom Vorstand des Schulschiffvereins Transparenz ein. „Eingeforderte Vorschläge zu einer Unterstützung der Präsentation des Schulschiffs wurden nie konkret beantwortet“, kritisiert Noll. Nun müsse der Verein seine Pläne und Ideen für die Zeit nach einem Umzug nach Bremerhaven offenlegen.
Weitere Informationen
Die Webseite ist erreichbar unter www.volker-keller.de