Von kommender Woche an sollen im öffentlichen Leben in Niedersachsen zahlreiche weitere Lockerungen greifen. Die Details zum weiteren Umgang mit der Corona-Krise hat Regierungschef Stephan Weil (SPD) am Montag zusammen mit weiteren Ministern vorgestellt. Endgültig beschlossen werden soll der Fünf-Stufen-Plan für Niedersachsen nach den Bund-Länder-Beratungen am Mittwoch.
GASTRONOMIE: Der Betrieb von Restaurants soll am kommenden Montag (11. Mai) wieder anlaufen. Restaurants, Gaststätten, Cafés und Biergärten sollen dann mit einer maximalen Auslastung von 50 Prozent sowohl im Innen- als auch im Außenbereich öffnen können. Am 25. Mai soll es weitere Lockerungen geben. Bars, Kneipen und Diskotheken sollen dagegen bis auf Weiteres geschlossen bleiben.
FERIENWOHNUNG: Ebenfalls vom 11. Mai an sollen Ferienhäuser und -wohnungen mit einer maximalen Auslastung von 50 Prozent vermietet werden können. Allerdings gilt eine Wiederbelegungsfrist von sieben Tagen.
HOTELS: Die Hotellerie in Niedersachsen kann dem Plan zufolge am 25. Mai ihr Geschäft wieder aufnehmen. Dann dürften Hotels, Pensionen und Jugendherbergen mit einer maximalen Auslastung von 50 Prozent und weiteren Auflagen wieder öffnen.
SCHULEN: Alle niedersächsischen Schüler sollen vom 25. Mai an unabhängig vom Jahrgang wieder zur Schule gehen können.
KITAS: Die Notbetreuung in Kindertagesstätten soll vom kommenden Montag an auf eine Quote von 40 Prozent ausgeweitet werden. Tageseltern, also die Kindertagespflege, sollen von dann an in den regulären Betrieb zurückkehren.
HANDEL: Der Einzelhandel in Niedersachsen soll vom kommenden Montag an ohne Beschränkung der Verkaufsflächen, aber nach wie vor mit Auflagen, wieder öffnen dürfen. Die Maskenpflicht etwa bleibt.
FREIBÄDER: Freibäder dürfen vom 25. Mai an unter Auflagen öffnen. Schwimmbäder sollen in der noch nicht terminierten vierten Stufe, die frühestens Mitte Juni greift, mit Einschränkungen öffnen können.
FREIZEITPARKS: Freizeitparks dürfen vom 25. Mai an öffnen, Indoor-Anlagen bleiben weiter geschlossen.
INSELN: Für die Inseln gelten in Bezug auf Tourismus und alle anderen Bereichen dieselben Regeln wie für den Rest Niedersachsens und keine Sonderregeln mehr.
PRIVATE KONTAKTE: Hier ist die Landesregierung vergleichsweise vorsichtig. Mindestens bis zum 24. Mai soll die Zwei-Personen-Regel gelten - anders als etwa in Sachsen-Anhalt, wo sie bereits auf fünf Personen ausgedehnt ist. Weil erklärte, die Kontaktbeschränkungen seien besonders wirksam, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.
Bremen arbeitet an Gastronomie-Konzept
Einen Fünf-Stufen-Plan wie Niedersachsen hat Bremen noch nicht. Vorgesehen ist, dass der Senat am Dienstag, 12. Mai, ein Konzept zur Öffnung der Gastronomie vorlegt. Das bedeutet nach Angaben von Sprecher Christian Dohle allerdings nicht, dass ab dem 13. Mai alles wieder im Vollbetrieb läuft. Zuerst die Außengastronomie, dann die Speiselokale und zuletzt die Clubs: So hatte Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) den Plan im WESER-KURIER grob umrissen. Grundsätzlich hatte Bovenschulte schon des öfteren betont, dass er einheitliche Regelungen der Länder befürwortet - möglich also, dass der Bremer Senat in den kommenden Tagen bei den Lockerungen für Schulen und Hotels den Niedersachsen folgt. Auch Jörg Müller-Arnecke, Vorsitzender des Bremer Landesverbands des CDU-Wirtschaftsrates, fordert eine Perspektive für das Gastgewerbe: Unter Auflagen wie Abstandsregeln und Auslastungsgrenzen "sollte einer behutsamen Lockerung der Beschränkungen nichts im Wege stehen". (dpa/niw)
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