Stuhr (hg). Es sollte "ein Stück vom Himmel" werden für Stuhr: die Grönemeyer-Buslinie, die analog zum Lied "Bochum" tief durch den Westen der Gemeinde fährt. Im August wurde die Linie, die Heiligenrode, Groß Mackenstedt und Varrel mit Delmenhorst verbindet, mit großem Tamtam eingeweiht. Doch in der Folgezeit fiel einigen Anwohnern auf, dass der Bus in großer Regelmäßigkeit leer oder fast leer an ihnen vorbeifuhr. "Startschwierigkeiten" nannte man das bei der Gemeinde. Ein solches Projekt brauche eben Zeit. Nach zwei Jahren soll die Grönemeyer-Linie, die auch auf den etwas biederen Namen "Linie 113" hört, auf den Prüfstand.
Bis dahin können sich die Fahrgäste an von Kindern mitgestalteten Haltestellen wie "Currywurst", "Kaufen" oder "Zeit, dass sich was dreht" erfreuen. Immerhin: "Nach anfänglichen Leerläufen steigen die Fahrgastzahlen langsam", vermeldete die Gemeinde Anfang Dezember. Das sei angesichts der Streckenführung im ländlich strukturierten Gebiet sehr erfreulich. Mit mehr als 2000 Briefen an die Haushalte im Einzugsgebiet der Grönemeyer-Linie reagierte die Verwaltung derweil auf Kritik über fehlende Informationen.
Der Namensgeber Herbert Grönemeyer soll die Idee, eine Buslinie nach ihm zu benennen "lustig" gefunden haben. Selbst hat er sie aber auch noch nie benutzt - wie so viele.