Auch in diesem Jahr gastiert das Festival der Straßenkünste La Strada wieder in Bremen-Nord. Eine Woche, bevor die Künstler vom 18. bis 21. Juni in der Innenstadt auftreten, kommen sie auf das BWK-Gelände in Blumenthal. Ob auch die Vegesacker Weserpromenade und Knoops Park in St. Magnus erneut zu Auftrittsorten werden, steht allerdings noch nicht fest. „Das hängt davon ab, ob Sponsoren gefunden werden, die sich an der Finanzierung beteiligen“, sagt Festivalleiterin Gabriele Koch.
Ebenfalls noch unsicher ist, ob das Festival in Blumenthal nur an einem oder wieder an zwei Tagen stattfinden wird. Das ist ebenfalls eine Frage des Geldes. Bisher ist lediglich der 14. Juni, ein Sonntag, als Veranstaltungstermin sicher. Anlässlich des 25-jährigen Bestehens von La Strada hatte die Wirtschaftsförderung Bremen (WfB) im vergangenen Jahr einen Großteil der Kosten für die Auftritte im Bremer Norden übernommen.
In diesem Jahr gibt die WfB deutlich weniger Geld. „Es war von vornherein so geplant, dass wir die Auftritte in Vegesack und Burglesum nur anlässlich des Jubiläums finanzieren“, sagt Maike Bialek, Leiterin Kommunikation Marketing und Tourismus bei der WfB. In Blumenthal soll das Straßenkunst-Festival auf jeden Fall wieder veranstaltet werden – zumindest an einem Tag. Nach Angaben von Bialek spielt bei der Entscheidung für den Veranstaltungsort eine Rolle, dass es in Blumenthal bisher keine großen regelmäßigen Kulturveranstaltungen gibt. Anders als in Vegesack, wo unter anderem das Festival Maritim Jahr für Jahr zahlreiche Besucher anzieht, und in Burglesum, wo sich das Klassik-Festival Sommer in Lesmona und inzwischen auch die Dixielandtage etabliert haben.
Das BWK-Gelände sei als Auftrittsort zudem sehr geeignet, so Bialek, „und es zeichnet sich ab, dass es sich als Areal für Veranstaltungen verstetigt“. So soll dort am 11. und 12. September, wie berichtet, erstmals das Metalfestival „Hellseatic“ stattfinden und auch ein Kindertag ist dort wie in den vergangenen vier Jahren geplant. Während die Wirtschaftsförderung in Blumenthal auch die Kosten für die Umsetzung übernimmt, würde sie für La Strada in Burglesum und Vegesack lediglich Geld für die Erstellung eines Konzepts geben. „Wenn die Veranstaltungen dann mithilfe von Sponsoren stattfinden können, unterstützen wir auch das Marketing und die Werbung“, so Bialek.
Die Planungen für das Programm in Blumenthal laufen bereits. Bei der Organisation arbeiten die La-Strada-Macher wieder mit Lutz Hößelbarth von der Veranstaltungsagentur Weserevents zusammen. Gabriele Koch hofft derzeit noch, dass Sponsoren gefunden werden, sodass das Festival in Blumenthal auch 2020 wieder an zwei Tagen stattfinden und auf den 13. Juni ausgeweitet werden kann. Auch über Geldgeber für die La-Strada-Veranstaltungen in Lesum und Vegesack würde sie sich freuen.
„Mit der Resonanz waren wir im vergangenen Jahr an beiden Orten sehr zufrieden“, betont Gabriele Koch. Unterstützung bekommt sie für Burglesum vom Förderverein Knoops Park und von Ortsamtsleiter Florian Boehlke. In Vegesack bemüht sich der Förderverein Stadtgarten Vegesack um einen Auftritt der La-Strada-Künstler auf der Weserpromenade. „Ich könnte mir vorstellen, dass sich auch der Beirat finanziell beteiligt“, sagt Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt, der zugleich Vereinsvorsitzender ist. Darüber hinaus werde der Verein jedoch noch weitere Geldgeber suchen.
Gabriele Koch spricht von einer Summe „im fünfstelligen Bereich“, die jeweils benötigt wird – unter anderem für die Gage der Künstler und die Infrastruktur. „Die Kosten hängen natürlich auch vom Konzept ab.“ 2019 hatten die La-Strada-Organisatoren für die drei Nordbremer Spielorte drei ganz unterschiedliche Programme zusammengestellt, die an die jeweilige Atmosphäre an den sehr unterschiedlichen Kulissen angepasst waren.
An der Finanzierung der Darbietungen in Knoops Park hat sich im vergangenen Jahr der Beirat Burglesum mit 500 Euro beteiligt. Der Förderverein Knoops Park spendierte 1500 Euro. „Die Wirtschaftsförderung hatte 5000 Euro der Gesamtkosten von 10 000 Euro übernommen“, sagt der Vereinsvorsitzende Christof Steuer und gibt zu Bedenken: „In diesem Jahr gibt die Wirtschaftsförderung nur 2000 Euro für das Konzept.
Es muss also ein viel größerer Teil über Sponsoren finanziert werden.“ Zwar sei der Förderverein bereit, sich erneut zu beteiligen. „Wir haben aber auch andere Projekte in Knoops Park, um die wir uns kümmern“, so Steuer. Aktuell finanziere der Verein beispielsweise eine Steinbank für die Grotte im Park und die Installation der Replik einer Bronzetafel zur goldenen Hochzeit von Baron Ludwig Knoop. „Natürlich ist es toll, wenn die Leute zu La Strada in den Park kommen und ihn dabei einmal ganz anders erleben“, betont Steuer.
„Deshalb wollen wir die Sache auch unterstützen.“ Noch im Januar wollen sich Gabriele Koch, Christof Steuer und Florian Boehlke beraten, wie La Strada doch noch nach St. Magnus geholt werden könnte. Auch für die Planung des Festivals in Vegesack ist es noch nicht zu spät. „Derzeit buchen wir die Künstler und es ist noch vieles offen. Programmdeadline ist im März“, sagt Gabriele Koch.