Etwa 8100 Autos und gut 300 Schwerlastwagen sind täglich auf der Landesstraße 133 zwischen dem Falkenberger Kreisel und dem Abzweig Richtung Grasberg unterwegs. Ob Pendler aus Tarmstedt, Grasberg oder Worpswede, sie alle nutzen die Strecke, um auf schnellstem Weg nach Lilienthal und Bremen und wieder zurückzukommen. In den Herbstferien geht für sie auf dieser wichtigen Verkehrsachse jedoch nichts mehr.
Der Abschnitt der Landesstraße wird ab Montag, 1. Oktober, wegen Bauarbeiten voll gesperrt. Die Fahrbahn wird komplett erneuert und auch der Radweg soll gleich mit repariert werden. Bis zum 12. Oktober wird das voraussichtlich dauern. Der Verkehr wird weiträumig umgeleitet. Wer die rund 2,1 Kilometer lange Strecke schon mal entlang gefahren ist, weiß, wo das Problem liegt: Vor allem der Fahrbahnrand in Richtung Grasberg ist über weite Strecken gefährlich abgesackt, regelrechte Mulden haben sich gebildet.
Bodenwellen und tiefe Risse im Asphalt gibt es zum Beispiel gleich hinter dem kleinen Rastplatz, auf dem die Maler-Skulptur mit der Staffelei ihren Platz hat. Auch auf dem Radweg gegenüber sieht es auf mehreren Abschnitten nicht besser aus. In der Nähe zum Ortseingang Lilienthal stehen schon länger Schilder, die vor den Schäden warnen und die Radler gar zum Absteigen aufrufen.
Umwege in Kauf nehmen
Regelrechte Spalten haben sich im Asphalt gebildet, die Ränder rutschen in Richtung Graben ab. Das alles hat zu tun mit dem moorigen Untergrund – ein bekanntes Problem in der Region. Wenn der Moorboden austrocknet und zusammensackt, senken sich eben auch die Straßen ab. Ein Riss kommt zum anderen, die Straßendecke geht kaputt.
Nun also soll alles besser werden, doch für die Pendler bedeutet das zunächst: Sie müssen Umwege in Kauf nehmen. Die Umleitungsstrecke verläuft über die gesamte Bauzeit in Richtung Worpswede vom Falkenberger Kreisel in Richtung Ottersberg über die L 154 bis zur Einmündung der Kreisstraße 10 (Meinershauser Straße). Von dort in Richtung Grasberg über Meinershausen, Huxfeld und Eickedorf bis zum Kreisel in Grasberg.
Hier auf die Wörpedorfer Straße in Richtung Einmündung der L 153 auf die Worphauser Landstraße in Richtung Worpswede. Der Verkehr von Worpswede kommend wird entsprechend gegenläufig geführt, teilt die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Verden mit. Radfahrer müssen diesen Umweg glücklicherweise nicht machen: Sie sollen durch die Baustelle geleitet werden, allerdings sollten sie erhöhte Vorsicht walten lassen, wenn sie dort unterwegs sind, warnt die Straßenbaubehörde.
Die Umleitung ist mit der Polizei und dem Landkreis Osterholz abgesprochen, betont die Behörde. Andere Möglichkeiten bestünden kaum, der ganze Verkehr und insbesondere die Schwerlasttransporte ließen sich nicht allein über Kreisstraßen umlenken. Den Schleichverkehr abseits der offiziellen Umleitungsroute für alle Ortskundigen dürfte es ohnehin geben. Davor graut auch schon einigen Anwohnern – wie jenen vom Graspad.
„Na super, dann ist bei uns ja wieder Hauptverkehr angesagt“, schreibt eine Anwohnerin auf Facebook. Andere fordern, dass während der Bauphase an der L 133 der Blitzer am Graspad aufgestellt werden sollte. Andere zeigen sich erleichtert, dass die Sanierung der Landesstraße losgeht. Kommentar: „Das wurde ja auch Zeit“.
Arbeiten sollen am 12. Oktober beendet sein
Wie die Landes-Straßenbaubehörde weiter mitteilt, bleiben die Grundstücke der Anlieger während der Vollsperrung weitgehend erreichbar. Wenn die neue Asphaltdecke aufgebracht wird, sollten die Anlieger jedoch außerhalb des Baustellenbereichs parken, weil dann die Grundstücke zeitweise nicht mit Fahrzeugen zu erreichen sind. Die unmittelbaren Anlieger will die Behörde auch noch direkt informieren.
Zur Vorbereitung der jetzt anstehenden Sanierung hat die Landesstraßenmeisterei in der vergangenen Woche bereits Äste gekappt, damit die mit Asphalt beladenen Lastwagen beim Abkippen ihrer Fracht nicht behindert werden. Die Arbeiten sollen voraussichtlich am Sonnabend, 12. Oktober, beendet sein – immer vorausgesetzt, dass das Wetter mitspielt. Die Sanierung der Straße und die Radwege-Reparatur kostet laut Straßenbaubehörde rund 300.000 Euro.
Busse werden umgeleitet
Aufgrund der Sperrung der L 133 werden die Buslinien 630, 670, N 63 und N 67 (Busunternehmen evb/von Ahrentschildt) vom 1. Oktober bis 12. Oktober umgeleitet. Betroffen ist auf den Linien 630 und N 63 der Abschnitt zwischen Grasberg, Kreuzung und Falkenberg, auf den Linien 670 und N67 der Abschnitt zwischen Lüninghausen und Falkenberg. Die Haltestellen Niels-Stensen-Haus, Moorende und Abzweig Grasberg werden während der Bauphase nicht bedient. Die Umleitungsfahrpläne sind auf der Homepage der evb unter www.evb-elbe-weser.de abrufbar. Weitere Informationen auch unter Telefon 042 81/ 944-15 und -16.