Osterholz-Scharmbeck. Die Kreisstadt bietet seit Jahresbeginn einen weiteren Service. „In der Kirchenstraße ist ab jetzt das freie Surfen als kostenloser Service möglich“, erläuterte Stadtwerke-Geschäftsführer Christian Meyer-Hammerström das Pilotprojekt. Zwischen der Poststraße bis etwa zur Mitte des Marktplatzes testet der Energieversorger jetzt in Kooperation mit dem Anbieter Freifunk aus Bremen den Aufbau und Betrieb eines Funknetzes.
Das funktioniert, weil auf den neuen LED-Straßenlaternen Antennen angebracht wurden. Am Spielplatz und an der Kirche stellen zwei neue Schaltkästen mit Telefonanschlüssen und Routern die Verbindungen ins Internet her. Eine alte Gasleitung wurde für die Verlegung der benötigten Netzwerkkabel genutzt. „Das verbessert die Aufenthaltsqualität der Kunden in der Innenstadt erheblich“, freute sich auch Bastian Grimm, Vorsitzender des Wirtschaftstreffs, der sich an diesem Morgen auch gleich in den WLAN-Hotspot einwählte.
Aktion im Auftrag der Stadt
Der Energieversorger aus Osterholz kümmert sich im Auftrag der Stadt um die gesamte Straßenbeleuchtung. Zusammen mit einem regionalen Elektrofachbetrieb erledigen die Stadtwerke die Umrüstung auf LED-Beleuchtung. Etwa 7000 Straßenleuchten betreuen Stromnetz-Vorarbeiter Sven Tienken und seine Kollegen. Davon stehen etwa 1000 in Grasberg, 2700 in Lilienthal und gut 3600 in Osterholz-Scharmbeck. Seit November 2019 sind die Osterholzer Energieexperten auch für die neue Weihnachtsbeleuchtung der Innenstadt zuständig. Die Investition in die neuen WLAN-Hotspots finanzieren die Stadtwerke aus ihrem Innovations-Budget. „Wir bieten das freie Internet in der Kirchenstraße als kostenlosen Mehrwert an und wollen gleichzeitig Erfahrungen sammeln, wie wir es im öffentlichen Raum in Kombination mit der Straßenbeleuchtung betreiben und ausbauen können“, erklärte Christian Meyer-Hammerström. Die Stadtwerke betrachten die Technologie als einen Mosaikstein auf dem Weg zur „Smart City“, die die Aufenthaltsqualität und Attraktivität der Innenstadt fördern soll.
Dass die Entscheidung des Osterholzer Energieunternehmens auf Freifunk fiel, liegt auch daran, dass bereits Friseur Ellmers in der Kirchenstraße, Stagges am Marktplatz und das Reisestudio am Marktplatz über diese Firma Hotspots für ihre Kunden anbieten. „Mitbürger müssen sich nur einmal anmelden und dann sucht sich das Smartphone automatisch den nächsten Zugangspunkt“, erklärte René Niesel vom Digital Service der Osterholzer Stadtwerke. Einfach im Smartphone die Einstellungen öffnen, auf WLAN gehen und kurz warten, welche Netze angeboten werden. Der Zugang erfolgt dann über den Anbieter „bremen.freifunk“.
Mit dem Kooperationspartner Freifunk sind die Stadtwerke auch aus der Provider-Haftung entlassen, ein weiterer Grund für Geschäftsführer Meyer-Hammerström gerade mit diesem Anbieter zusammenzuarbeiten.
Kreisstädter, die dann mit ihrem Smartphone Bremen besuchen, werden feststellen, dass sich ihr treuer Begleiter auch in Bremen automatisch in die Hotspots einwählt. Unter anderem am Ansgarikirchhof, der Bremer Touristik-Zentrale, an der Domsheide und im Schnoor rund um St. Johannes. Auch am Universum Bremen und in der Botanika gibt es Hotspots, ebenso bei Dodenhof, dem Weserpark, in der Waterfront und an der Berliner Freiheit.