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Baustoff- und Mineralölhandel wurde 1926 gegründet Raiffeisen kauft Firma Kohlmann

Lilienthal. Das Lilienthaler Traditionsunternehmen, die Friedrich M. Kohlmann GmbH, mit Sitz im Gewerbegebiet Moorhausen, Scheeren 11, wechselt den Inhaber. Das 1926 gegründete Familienunternehmen - geführt wird der Baustoff- und Mineralölhändler in dritter Generation - wird zum 1. Oktober an die Raiffeisen-Warengenossenschaft Gnarrenburg eG verkauft. Die sieben Mitarbeiter werden übernommen. Am Konzept werde sich nichts Grundlegendes ändern, so der künftige Geschäftsführer Andreas Pape.
21.09.2011, 05:00 Uhr
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Raiffeisen kauft Firma Kohlmann
Von Peter Hanuschke

Lilienthal. Das Lilienthaler Traditionsunternehmen, die Friedrich M. Kohlmann GmbH, mit Sitz im Gewerbegebiet Moorhausen, Scheeren 11, wechselt den Inhaber. Das 1926 gegründete Familienunternehmen - geführt wird der Baustoff- und Mineralölhändler in dritter Generation - wird zum 1. Oktober an die Raiffeisen-Warengenossenschaft Gnarrenburg eG verkauft. Die sieben Mitarbeiter werden übernommen. Am Konzept werde sich nichts Grundlegendes ändern, so der künftige Geschäftsführer Andreas Pape.

"Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen", sagt Alfred Werner, der zusammen mit seiner Frau Ilse - sie ist Geschäftsführerin - und den beiden Söhnen Inhaber des Unternehmens ist. Die Übergabe sei jedoch erforderlich, "um unseren Betrieb durch die Aufnahme in ein größeres Unternehmen im Wettbewerb leistungsfähiger aufstellen zu können." Hinzu komme, dass die Doppelbelastung im Laufe der Zeit zu viel geworden sei. "Ich bin Wirtschaftsprüfer und Steuerberater - damit bin ich im Grunde voll ausgelastet", sagt Werner. "Auch wenn ich nicht für das Tagesgeschäft der Firma Kohlmann zuständig war, stand ich in voller Verantwortung für das Unternehmen, was strategische Entscheidungen anging."

Werner: Das hat einfach gepasst

Er ist froh darüber, dass das Unternehmen an die Raiffeisen-Warengenossenschaft verkauft wird. "Davon werden unsere Kunden profitieren." Die Verhandlungen hätten schnell zu einem sehr guten Ergebnis geführt. "Das hat einfach gepasst - wir sind fair und offen miteinander umgegangen." Das sei auch wichtig im Hinblick auf "unsere Mitarbeiter gewesen, was deren Zukunft angeht."

Die Raiffeisen-Warengenossenschaft Gnarrenburg, die unter anderem Geschäftsstellen in Osterholz-Scharmbeck, Wilstedt, Hüttenbusch und Fischerhude hat, sei schon länger auf der Suche nach einem Standort in Lilienthal gewesen. Dass das mit dem Kauf der Traditionsfirma Kohlmann realisiert werde, sei "für uns natürlich optimal", so Pape. Vom Grundsatz her werde die Geschäftsausrichtung so bleiben. "Das eine oder andere werden wir aber erweitern." Etwa den Baustoffhandel, der weiterhin für Gewerbe- und Privatkunden im Grunde alles anbiete, was für Bau, Sanierung oder Renovierung notwendig sei.

Das 1926 gegründete Unternehmen Kohlmann hat ursprünglich vorwiegend mit Kohlen und Düngemitteln gehandelt. Jahrzehntelang wurden die Rohstoffe per Zug an die Lagerhallen am Ende der Bahnhofstraße neben dem Lilienthaler Bahnhof mit der Jan-Reiners-Bahn angeliefert. Mit Aufkommen der Ölheizungsanlagen Anfang der sechziger Jahre hat der Handel mit Öl immer mehr die Kohle verdrängt. "Heute beliefern wir nur noch die Stahlwerke Bremen mit Schmiedekohle", sagt Werner.

Wie es 1926 zur Firmengründung gekommen war, hatte die damalige Inhaberin Hanna Werner, geborene Kohlmann, 1996 im Gespräch mit dieser Zeitung erzählt: "Angefangen hatte es eigentlich mit einer Kuh. Die hatte meine Mutter geerbt und davon wurde, auf ihren Wunsch hin, der erste Waggon mit Briketts gekauft. Zuvor hatten meine Eltern eine Gastwirtschaft in Lilienthal, die allerdings nicht so lief, wie sie sich das vorgestellt hatten."

Mit Aufkommen der Wärmeversorgung von Häusern mit Gas Mitte der achtziger Jahre unterzog sich die Firma einer Radikalkur. Die Lastwagenflotte, die Öl auslieferte, wurde massiv reduziert. Mit dem Umzug des Hauptlagers 1997 ins Gewerbegebiet - die Hallen wurden 1996 abgerissen und ein breiter Grünstreifen mit Bäumen zwischen der Bahnhofstraße und der Feldhäuser Straße angelegt - stellte sich das Unternehmen insgesamt breiter auf. Neben dem Handel mit Heizöl, Düngemitteln und Baustoffen wurde außerdem eine Waschanlage für Busse und Lastwagen in Betrieb genommen, und außerdem kann dort rund um die Uhr getankt werden. 2009 wurde der Betrieb nochmals erweitert: Auf rund 500 Quadratmetern Verkaufs- und Ausstellungsfläche entstand ein Baustofffachmarkt. Das Sortiment umfasst Werkzeuge, Eisenwaren und Bauchemie ebenso wie Elektro- und Sicherheitsartikel. Dazu bietet der Fachmarkt auch Zubehör für Fahrräder und Autos an. Im oberen Bereich ist auf 250 Quadratmetern Fläche eine Ausstellung mit

Fliesen, Bodenbelägen, Türen und Fenstern eingerichtet. Im Grunde genommen werde alles geboten, was mit dem Thema Bau im engsten und im weitesten Sinne zu tun habe, so Geschäftsführerin Ilse Werner. Das gelte auch für den Innenbereich des Hauses beispielsweise für Elektrogeräte.

Die Raiffeisen-Warengenossenschaft Gnarrenburg eG ist ebenfalls breit aufgestellt. Das Angebot reicht unter anderem über den Agrarhandel mit Futtermitteln, Saatgut und Schmierstoffen bis hin zum Verkauf von Baustoffen, Diesel, Heizöl, und Gas sowie dem Bekleidungsprogramm für Arbeit und Hobby im Raiffeisenmarkt.

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