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Paten für Projekt gesucht Mehrere Hektar in der Leester Marsch sollen Blumenwiese werden

Die Leester Marsch ist beliebt bei Ausflüglern und Pendlern, die mit dem Rad nach Bremen fahren. Eine Initiative möchte nun 3,5 Hektar Acker dort zur Blumenwiese umwandeln. Dafür werden Paten gesucht.
05.04.2021, 17:00 Uhr
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Mehrere Hektar in der Leester Marsch sollen Blumenwiese werden
Von Alexandra Penth

Weyhe-Leeste. Ein Hahn kräht in der Ferne, als Dirk Wahlers und Eike Berthold ihre Blicke über die noch recht karge Ackerfläche an der Straße An der Weide in der Leester Marsch schweifen lassen. An zentraler Stelle, direkt gegenüber der Holzhütte samt Lufttankstelle, sollen schon bald bunte Blüten in die Höhe ragen. Ausflügler rasten dort für gewöhnlich, viele Radfahrer passieren die Stelle auf ihrem täglichen Arbeitsweg nach Bremen. Die Leester Wahlers und Berthold wollen für mehr Abwechslung fürs Auge sorgen, aber mit ihrem Blühwiesenprojekt auf zunächst insgesamt 3,5 Hektar vor allem auch einen Lebensraum für Insekten schaffen. Für ihr Vorhaben suchen sie nun Paten.

Gestartet war das Projekt bereits im vergangenen Jahr auf privater Basis. Probehalber war an der Straße An der Weide weiter Richtung Ortskern eine etwa ein Hektar große Blühwiese angepflanzt worden. „Bei der ersten Wiese standen schon viele Leute, die sich über den Anblick gefreut haben“, sagt Wahlers. Nun kommt mit der Fläche gegenüber der Holzhütte sowie einer vergleichbar großen Fläche in etwa 80 Metern Entfernung weiteres Potenzial dazu. Der jährliche finanzielle Gesamtaufwand wird sich nach Angaben der Initiatoren auf 1500 bis 2000 Euro belaufen.

Die Idee hat Dirk Wahlers gemeinsam mit einem Landwirt entwickelt, der die Flächen bestellt und der namentlich nicht in unserer Zeitung genannt werden will. „Das klappt gut, deshalb wollen wir für dieses Jahr mehr machen“, sagt Wahlers, der betont, dass das Projekt möglichst auf Langfristigkeit ausgelegt sein soll. Potenziell stehen noch mehr Flächen zur Verfügung. Sollten mehr Gelder als benötigt zusammen kommen, könnten kurzfristig bis Ende April noch in der Melchiorshauser Marsch Maisacker in Blühwiesen umgewandelt werden, so Wahlers.

Vereinbart ist, dass der die Flächen zur Verfügung stellende Landwirt die Pflege der Wiesen übernimmt, die Blühpaten kommen finanziell für die zertifizierte Saatmischung, Pacht und den Arbeitsaufwand auf. „Wir versuchen nun Mitstreiter zu finden“, sagt Berthold. Ab einem einmaligen oder mehrfachen Beitrag von 25 Euro kann jemand Pate werden. Auf Wunsch könne eine Patenschaftsurkunde auch als Geschenk genutzt werden.

Die Initiatoren des Leester Blühwiesenprojektes verstehen sich grundsätzlich nicht als Konkurrenz zu ähnlichen Aktionen, sondern als weiteren Mosaikstein für den Artenschutz vor Ort. „Jede Blühwiese ist gut“, sagt Berthold daher. Der Umweltbeauftragte der Gemeinde Weyhe, Ulf Panten, sei über das Projekt beispielsweise auch im Bilde.

Die einjährige Saatmischung ist dabei winterhart und so zusammengesetzt, dass immer etwas blüht. Bockshornklee, Alexandrinerklee, Sonnenblumen und Malve sind einige der Bestandteile. Die Fläche soll zwischendurch umgepflügt werden, ansonsten kommt nur Naturdünger auf den Boden. Viele Blühflächen bedeuten gleichzeitig auch viele Rückzugsmöglichkeiten nicht nur für Insekten, sondern beispielsweise auch für das Wild. Hasen und Rehkitze etwa haben dort, wo es uneingeschränkt blüht, nichts zu befürchten.

Dirk Wahlers wohnt ganz in der Nähe der Leester Marsch, genießt so gut wie täglich den Anblick. Eike Berthold legt mit seinem Fahrrad stets die Strecke nach Bremen zur Arbeitsstelle zurück. „Für mich ist das ein fantastischer Ort“, sagt Berthold. „Wenn ich morgens zur Arbeit fahre, hat das Erholungswert, wenn man Rehe auf den Feldern sieht.“ All das zu erhalten und aufzuwerten sei deshalb so wichtig.

Die Initiative hat auch auf der Facebookseite der Gemeinde Weyhe bereits Erwähnung gefunden. Die Kommentare, freuen sich Wahlers und Berthold, seien „ausschließlich positiv“ gewesen. Einige hatten sich daraufhin gemeldet und sind bereits an dem Vorhaben beteiligt. Bis zum 15. April soll die Saatmischung auf den drei Flächen eingesät sein. Im Sommer werden sich erste Ergebnisse zeigen. Je mehr Mitstreiter das Leester Blühwiesenprojekt findet, umso mehr kann es wachsen und umso mehr blüht es bald in der Leester Marsch.

Informationen zum Blühwiesenprojekt sind auch auf der Internetseite unter www.bluehwiesen-projekt-leeste.de zu finden. Kontakt ist per E-Mail an info@bluehwiesen-projekt-leeste.de möglich.

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