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Klimakonzept vorgestellt SPD will Schnellfähre zwischen Bremen-Nord und der City

Plastikfreier Einzelhandel, kostenfreie Radwerkstätten, flächendeckend LED-Beleuchtung: Wenn es nach dem SPD-Unterbezirksvorstand geht, wird Bremen-Nord zur Modellregion für Klimaschutz.
25.08.2020, 05:05 Uhr
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SPD will Schnellfähre zwischen Bremen-Nord und der City
Von Patricia Brandt

Wenn der SPD-Unterbezirk am Sonnabend, 29. August, ab 10 Uhr im Hotel Strandlust in Vegesack tagt, dann wird es in den Beratungen um weitreichende Klimaforderungen für Bremen-Nord gehen. „Wir wünschen uns, dass Bremen-Nord eine Modellregion wird“, sagt Ute Reimers-Bruns, Vorsitzende des SPD-Unterbezirks Bremen-Nord.

Damit könnte der Bremer Norden beispielsweise als erster Stadtbezirk bis 2023 flächendeckend LED-Beleuchtung bekommen, für jeden Stadtteil wird mindestens eine kostenfreie Radwerkstatt gefordert und bis 2030 Schnellfähren, die kostenfrei zwischen Bremen-Mitte und dem Bremer Norden pendeln (Eine Fährverbindung zwischen Nord und der City hat auch bereits die CDU gefordert). Und bis 2035 würde der Einzelhandel nördlich der Lesum regional und plastikfrei sein. Das vom Ortsverein Schönebeck eingebrachte und vom Unterbezirksvorstand beantragte Klimaschutzpaket sei realistisch, urteilt Ute Reimers Bruns. Nicht alle Vorschläge könnten jedoch in der aktuellen Legislaturperiode umgesetzt werden. Sie sollen vielmehr einen „roten Faden unseres Handelns für die nächsten 15 bis 20 Jahre aufzeigen“. Hierfür soll auch ein Nordbremer Klimabeirat eingerichtet werden, der Klimaschutzprojekte mit Bürgerinnen und Bürgern im Norden der Stadt vorantreibt. Ute Reimers-Bruns: „Wichtig ist, dass wir drüber diskutieren.“

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Ausgehend von einem unumkehrbaren Anstieg von mehr als 1,5 Grad Durchschnittstemperatur sollen die Ziele des Pariser Abkommens für den Bremer Norden Maßstab des Handels sein, fordert der Unterbezirksvorstand. „Natürlich können wir allein die Welt nicht retten und viele Maßnahmen erfordern ein schnelles und konsequentes Handeln auf Bundesebene, aber wir können und müssen im Bremer Norden unseren Teil dazu beitragen, dass auch in 50 Jahren der Bremer Norden wegen der Meeresspiegelerhöhung nicht zu einer Insel geworden ist“, heißt es im Antrag. Die Zielsetzungen sollen dabei sozial ausgestaltet werden.

Die Ziele sind in kurz-, mittel- und langfristige Vorhaben unterteilt. Bis 2023 soll etwa die Abschaltung des Kohlekraftwerkes Farge bereits Geschichte sein, Wasserstofftechnologien zusammen mit der Jacobs University so gefördert werden, dass Anreize für die Ansiedlung von klimabewussten Unternehmen geschaffen werden und Busse und Bahnen schneller getaktet sein. In den Stadtteilen Vegesack, Blumenthal und Burglesum sollen Quartiersbusse unterwegs sein. Privates Feuerwerk soll verboten und die Baumschutzverordnung verschärft werden. Ersatz-Baumpflanzungen sind zu regionalisieren. Der Vorstand: „Wir werden im Bremer Norden dafür Flächen ausweisen.“

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Zu den mittelfristigen Klimaforderungen des Vorstands zählt eine integrierte Verkehrsplanung mit Bus, Bahn, Schiff, Fahrrad, Car-Sharing und Bike-Sharing bis 2030. Das Straßenbegleitgrün soll für Insektenvielfakt sorgen. An den Schulen soll es ein Wahlpflichtfach Klimawandel geben. 2035 liefe der Großteil der Schwerlasttransporte über Wasser und Schiene. Und ein kommunales Tidekraftwerk versorgte die Region mit Energie.

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