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Freidorfer Freiluftsaison Seit mehr als 100 Jahren existiert das Landgasthaus Karnebogen

Jagdtrophäen schmücken die Innenwand des Landgasthauses Karnebogen in Freidorf. Hauer eines Keilers fallen besonders auf. Auf sie zeigt Inhaber Fritz Karnebogen, sie würden aus dem Nachlass eines Jägers stammen. „Die sind 110 Jahre alt“, hält er fest.
29.04.2015, 00:00 Uhr
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Seit mehr als 100 Jahren existiert das Landgasthaus Karnebogen
Von Christoph Starke

Die eine oder andere Jagdtrophäe schmückt die Innenwand des Landgasthauses Karnebogen in Freidorf. Hauer eines Keilers fallen besonders auf. Auf sie zeigt Inhaber Fritz Karnebogen, sie würden aus dem Nachlass eines Jägers stammen. „Die sind 110 Jahre alt“, hält er fest. Und damit wären die Hauer ungefähr so alt wie die Traditionsgaststätte selbst.

Gerade bereiten sich Fritz Karnebogen und seine Ehefrau Marianne auf die Außensaison vor, am Freitag, 1. Mai, lassen die beiden ihre Gäste auch unter freiem Himmel Platz nehmen. Donnerstags und freitags ab 16 Uhr, sonnabends ab 15 Uhr und sonn- und feiertags ab 11 Uhr – „bis es dunkel wird“, sagt Fritz Karnebogen. „Und auf Anfrage auch zu anderen Öffnungszeiten.“ Kommen größere Gruppen, bitten die Karnebogens um vorige Anmeldung unter Telefon 0 42 48 / 3 59.

Ganz genau datieren kann Fritz Karnebogen die Gründung nicht. Sein Großvater („Der hieß auch Fritz“) sei es gewesen, der das Gasthaus um die Jahrtausendwende zum ersten Mal öffnete. „Es diente den Einheimischen zur Einkehr am Wochenende“, erzählt er. Und daran hat sich in all den Jahrzehnten nicht viel geändert. Das Haus ist aber mittlerweile nicht nur bei Einheimischen beliebt, sondern auch bei Radfahrern, Wanderern und anderen Ausflüglern, wie Inhaber Fritz Karnebogen erzählt. Und das Gasthaus befindet sich immer noch in Familienbesitz. „Mein Vater ist 1914 geboren, 1928 ist meine Familie von dieser Gaststätte nach Neubruchhausen gezogen und hat das Haus hier verpachtet“, erzählt Karnebogen. 30 Jahre später hätten seine Eltern die Gaststätte wieder übernommen, fast passend zur Geburt von Sohn Fritz, der im Jahre 1959 das Licht der Welt erblickte. 2000 übernahm er dann das Traditionshaus.

„Das Rustikale ist mir wichtig“, blickt Fritz Karnebogen auf die drei Tische, die beiden Sitzbänke und die Stühle aus dunklem Holz in dem urig eingerichteten Kneipenraum. Etwa 15 Gäste finden dort Platz, draußen um die 30. Selbst zwei berühmte Besucher hätten die Karnebogens schon einmal bedient, wie sich der Inhaber erinnert: Rudi Carrell und Heinz Eckner.

Die Stars im Gasthaus sind aber die Torten, die jeden Sonntag und in den Sommermonaten auch sonnabends serviert werden, erzählt Karnebogen und zählt einige Leckereien auf: „Schwarzwälder Kirsch, Mandarinen-Quark, Apfel-Schmand, Cappuccino, Pfirsich“. Natürlich werden nie alle zusammen angeboten, das wäre ein bisschen zu viel Aufwand für Fritz und Marianne Karnebogen. Die beiden bieten immer nur ausgewählte Stücke an – gebacken nach Familienrezept, lässt Fritz Karnebogen wissen. Über geheime Zutaten schweigt er sich mit einem Schmunzeln im Gesicht aus und sagt lediglich: „Das verrät meine Frau nicht.“

In den kühleren Monaten können die Gäste ein rustikales Brot zu sich nehmen. „Für Kinder gibt es auch einmal eine Bockwurst“, verspricht Karnebogen. Apropos Kinder: Die haben sicherlich auch Spaß auf der Wiese des Landgasthauses. Dort stehen nicht nur eine kleine Rutsche und ein Schaukelpferd, sondern auch Käfige, in denen Meerschweinchen und Kaninchen leben – und die auch gerne mal durch das Grün flitzen und hoppeln. Sie sind nicht die einzigen Haustiere der Karnebogens. Zum Landgasthaus gehören auch die beiden Hunde Lizzy und Daisy und die Katzen Minka und Mitzi. Ein Kirschbaum und ein Rhododendron sorgen zudem für einen idyllischen Blick.

Auch wenn die Gaststätte nur einige Tage in der Woche geöffnet hat, bedeute sie für Marianne und Fritz Karnebogen viel Arbeit, erzählt der Inhaber. Er sei in Teilzeit noch als Tischler angestellt und betreibe ein wenig Landwirtschaft. Über seine Arbeit in der Gastronomie sagt er: „Das muss Idealismus sein.“ Idealismus, der ihm aber sehr viel Spaß mache.

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