Die Eisbären Bremerhaven sind wieder dran an den Play-off-Rängen in der 2. Basketball-Bundesliga Pro A. Durch einen 91:80 (45:42)-Erfolg im Nachbarschaftsduell bei den Artland Dragons in Quakenbrück verkürzte das Team von Headcoach Steven Key den Rückstand auf Kirchheim und Rang acht auf nur noch zwei Punkte. Es war der dritte Sieg in Folge für die Eisbären, die ihre Erfolgsbilanz seit Mitte Dezember zudem auf jetzt sechs Siege aus acht Partien verbesserten.
"Der Blick auf die Tabelle gefällt uns inzwischen wieder besser", sagt Steven Key. Die jüngsten Erfolge sind für ihn das Resultat der intensiven Arbeit. "Wir sind bei uns geblieben, haben an uns geglaubt und jetzt auch einen Weg gefunden, die Spiele zu gewinnen", erklärt Key. Daran gelte es nun anzuknüpfen, wenn man am kommenden Sonnabend beim Tabellenfünften in Gießen antreten muss. "Wir haben einen guten Lauf, das macht unsere Brust etwas breiter."
Es war keineswegs ein leichter Sieg für die Eisbären beim Kellerkind in Quakenbrück. Der abstiegsgefährdete Gastgeber hatte sich durch die Nachverpflichtungen von Nikolaos Chouchoumis und Connor Van Anthony zuletzt noch einmal gut verstärkt und nach drei Siegen aus vier Partien erstmals wieder die Abstiegszone verlassen. Und auch gegen die Eisbären, die ohne den erkrankten Jarelle Reischel angetreten waren, präsentierten sich die Dragons sehr feurig und dynamisch. Die Gastgeber wehrten sich bis in die Schlussphase hinein nach Kräften, mussten sich am Ende aber den abgezockt auftretenden Eisbären geschlagen geben.
Auf Bremerhavener Seite gab es dabei gleich mehrere Sieggaranten. Hilmar Henningssen etwa traf drei seiner fünf Dreierversuche und war mit 17 Zählern der Topscorer seines Teams. Matt Frierson (14 Punkte) bestätigte zudem seinen Aufwärtstrend und traf vier von sieben Dreiern. Kapitän Robert Oehle gelangen neben 13 Punkten noch bärenstarke 14 Rebounds, und auch der einsatzfreudige Nick Hornsby wusste mit zehn Punkten und sieben Rebounds zu glänzen. Als echte Arbeitsbiene zeigte sich derweil Adrian Breitlauch, der an alter Wirkungsstätte ungemein fleißig agierte, mit seinem Kampfgeist in mehr als 32 Spielminuten viele wertvolle Impulse setzte und selbst auch noch zwölf Punkte erzielte.
Bei einem Blick auf die Statistik sprachen zudem zwei Werte klar für Bremerhaven: Die Dreierquote von 46 Prozent und allein 16 (!) gewonnene Offensivrebounds spiegeln die Qualität der Eisbären wider, die ohnehin zu den drei besten Offensivreihen der Liga gehören. "Wir haben die Rebounds dominiert und offensiv viele zweite Chancen bekommen, das war der Schlüssel zum Sieg", sagt Steven Key. Das Teamplay, auch das wurde einmal mehr deutlich, kommt immer besser zum Tragen. 22 Assists waren es allein in diesem Derby, mit fast 19 Assists im Durchschnitt gehört Bremerhaven ebenfalls zu den Top-Teams der Pro A.
Bremerhaven kam etwas stockend in die Partie, ließ zunächst noch einige freie Würfe aus und lag folgerichtig auch mit 6:10 in Rückstand. Dann aber kam die Offensive besser ins Spiel und wusste auch die Freiräume zu nutzen. Matt Frierson traf zweimal von jenseits der Dreierlinie, Hendrik Drescher ließ einen weiteren Dreier zum 22:15-Zwischenstand folgen (8.). Dank einiger guter Aktionen von Jakob Forrester blieb Quakenbrück aber nicht nur dran, sondern ging zu Beginn des zweiten Viertel durch Anthony Watkins beim 28:27 sogar wieder in Führung. In der Folge war es dann Adrian Breitlauch, der zwei Dreier binnen 27 Sekunden traf und mit einem Korbleger auf 37:30 erhöhte (16.).
Sechs Steels der Eisbären standen zu diesem Zeitpunkt bereits auf dem Spielprotokoll, zudem schnappten sich die Gäste allein in dieser ersten Viertelstunde schon zehn Offensivrebounds. Nach einem 45:42 zur Pause gerieten die Seestädter beim 49:50 tatsächlich auch noch mal in Rückstand, wenige Minuten später lagen sie aber erstmals mit elf Punkten vorn (65:54). Echte Spannung sollte im Schlussviertel dann nicht mehr aufkommen. Vor 2500 Zuschauern agierte Bremerhaven sehr abgeklärt und vor allem geduldig. Insbesondere Robert Oehle spielte dabei all seine Routine aus.
Eisbären Bremerhaven: Cook (6), Giles (4), Frierson (14), Larysz (2), Breitlauch (12), Charles, Oehle (13), Henningsson (17), Drescher (13), Hornsby (19).