Bramstedt/Sudweyhe. Ein bisschen geflachst haben sie untereinander bereits. „Für die Jungs sind solche Spiele natürlich besonders wichtig“, weiß Trainer Eduard Scharf. Auf seine Kreisliga-Fußballer vom TuS Sudweyhe II wartet mit dem Heimspiel gegen den TSV Weyhe-Lahausen am Sonntag (12.30 Uhr) ein Gemeindederby. In der Nordstaffel ist es jedoch nicht das einzige am Wochenende: Auch der TSV Bramstedt bittet mit dem TVE Nordwohlde bereits am Freitagabend ab 19.30 Uhr seinen Nachbarn zum Duell.
Die eine oder andere Stichelei zwischen Bramstedtern und Nordwohldern gab es in den sozialen Medien bereits. „Aber das ist nur Spaß“, versichert Daniel Zimmermann, Offensivspieler des TSV. Am Aufschwung seines Teams, das zwei der vergangenen drei Begegnungen für sich entschied, hatte er mit vier Toren einen entscheidenden Anteil. „Die Stimmung ist gut“, bescheinigt er Trainer Eckhardt Kotrade, wieder viel Spaß reingebracht zu haben. Auch die Trainingsbeteiligung sei besser als zuvor. „Alle sehnen das Spiel herbei“, fiebert Zimmermann selbst dem Derby entgegen. Fehlte er gegen Sudweyhe II noch verletzt, will er gegen Nordwohlde unbedingt dabei sein. „Das muss gehen“, bekräftigt er.
Die Rivalität zwischen beiden Klubs macht vor allem die räumliche Nähe aus. Denn sportlich hatten der TSV und der TVE kaum etwas miteinander zu tun in der jüngeren Vergangenheit. Bevor die Nordwohlder im Jahr 2018 in die Kreisliga aufstiegen, hatte es sieben Jahre lang kein Punktspielderby gegeben. Zwei der vergangenen drei Spiele haben sie seitdem für sich entschieden.
Für Nordwohldes Trainer Michael Wichmann ist es das erste Derby mit dem TVE. Natürlich habe er mitbekommen, dass eine gewisse Vorfreude herrsche, sagt er. Er selbst betrachte das Spiel eher aus der gesamtsportlichen Perspektive. Und die ist durchaus interessant, denn der Sieger kann sich Richtung Top Drei orientieren. Es geht also um einiges. „Ich werde versuchen, die Jungs bis nach Meppen zu pushen“, kündigt Wichmann an. Sein Team bescherte ihm zuletzt den klaren Sieg über seinen Ex-Klub Barrien. Jetzt wolle er sein Möglichstes dafür tun, seine Elf in diesem wichtigen Spiel zum Sieg zu coachen.
Topspiel in Sudweyhe
Der Blick aufs große Ganze herrscht auch bei Sudweyher und Lahauser Verantwortlichen vor. „Es treffen zwei der stärksten Mannschaften aufeinander“, sagt Gästetrainer Thorsten Eppler. Er hat einige Nachbarschaftsduelle miterlebt. Sein Gegenüber Eduard Scharf, der erst vor der vergangenen Serie übernahm, hat weniger Erfahrung, zumal er aus Delmenhorst stammt und in Thedinghausen wohnt. Seine Bilanz ist mit zwei Siegen aus zwei Spielen jedoch glänzend. Auch er freut sich auf das Duell: „Es ist ein Topspiel, da ist der Reiz automatisch groß“, blickt er auf die Konstellation, dass der Tabellendritte den -zweiten empfängt. Für seine Jungs, das ahnt er, geht es aber auch um viel Prestige.
Beide Trainer wollen vor allem einen weiteren Schritt in Richtung Meisterrunde machen. „Wir brauchen zehn Siege, dann sind wir sicher dabei“, glaubt Scharf. Ein Erfolg im Derby wäre also im wahrsten Sinne des Wortes die halbe Miete. Und auch Eppler sieht es eher pragmatisch. „Es ist etwas anderes, als wenn du gegen Neuenkirchen spielst, aber es ist kein Spiel, an dem wir alles aufhängen.“
Von einem Angstgegner will Lahausens Trainer bei Sudweyhe nicht sprechen. „Das ist Quatsch“, sagt er und verweist etwa auf den Sieg nach 0:3-Rückstand im Pokalhalbfinale 2018. Außerdem habe sein Team jede Menge Selbstvertrauen getankt, zumal sich seine Elf erfolgreich gegen Widerstände wie etwa den Ausfall von Topstürmer Christian Wiesner, dessen Einsatz offen ist, gestemmt hat. „Wir haben viele Schwierigkeiten gemeistert. Daraus müssen wir etwas mitnehmen“, sagt er. Erst recht für das Derby.
Doch auch die Sudweyher sind selbstbewusst. Auch sie haben Hindernissen getrotzt, die Abgänge der drei Lüdeke-Brüder Jonas, Lukas und Hannes ebenso kompensiert wie den Ausfall von Max Jacobs. Die Grün-Weißen sind erneut ein Topteam – und wollen das auch gegen Lahausen beweisen. „Und ich hoffe, dass Wiesner dabei ist“, sagt Scharf. Denn: „Wir wollen gegen die Besten spielen.“ Besonders im Derby.