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Duell mit Kolumbien Tabelle, Personal, Gegner: So gehen die DFB-Frauen ins zweite WM-Spiel

Im zweiten Vorrundenspiel der Fußball-Weltmeisterschaft können die deutschen Fußballerinnen einen großen Schritt Richtung Achtelfinale gehen. Allerdings muss die Bundestrainerin in der Abwehr improvisieren.
30.07.2023, 08:45 Uhr
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Von dpa/ba
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Deutschlands Fußballerinnen treffen in ihrem zweiten WM-Spiel heute (Anstoß: 11.30 Uhr MESZ/live in der ARD) in Sydney auf Kolumbien. Wir fassen zusammen, was man über die Ausgangsposition der DFB-Frauen wissen muss:

Die Tabelle

Nach dem erfolgreichen Auftakt beim 6:0 gegen Marokko könnte sich die Auswahl von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg mit einem Sieg der größten Sorgen im Hinblick auf den Achtelfinaleinzug entledigen. Zwar wäre nach einem 1:0 der Marokkanerinnen am Morgen gegen Südkorea auch im Fall eines Sieges noch ein Ausscheiden in der Vorrunde möglich, aber angesichts der deutlich besseren Tordifferenz im Vergleich mit Marokko sehr unwahrscheinlich. Der direkte Vergleich wird in den Tabellen der Vorrunde nur bei Gleichheit der Punkte und Tordifferenzen relevant. 

Kolumbien startete mit einem 2:0 gegen Südkorea ins Turnier, wäre bei einem Sieg aber genauso wenig  sicher in der K.o.-Runde. Die Marokkanerinnen feierten am Morgen ihr erstes WM-Tor und ihren ersten Sieg in der WM-Geschichte. Südkorea wäre bei einem Unentschieden zwischen Deutschland und Kolumbien bereits ausgeschieden. Marokko hat im direkten Duell mit Kolumbien unabhängig vom deutschen Ergebnis am letzten Vorrundenspieltag noch alle Chancen aufs Weiterkommen.  

Das Personal

In der Wolfsburgerin Felicitas Rauch fällt die Linksverteidigerin wegen einer Kniestauchung aus, Chantal Hagel könnte sie ersetzen. Dabei musste Voss-Tecklenburg zuletzt schon auf rechts improvisieren: Dort agierte die erfahrene, normalerweise offensive Flügelspielerin Svenja Huth hinten. „Das ist die dritte Außenverteidigerin, die uns aufgrund einer Verletzung wegbricht“, klagte Voss-Tecklenburg über den Ausfall von Rauch, betonte aber, dass dies die Mannschaft eher zusammenschweiße: „Diese Herausforderung werden wir als gesamtes Team annehmen, daraus ziehen wir auch Energie. Wir helfen uns jetzt erst recht und wir haben vollstes Vertrauen in jede einzelne Spielerin.“ 

Im Zentrum ist der Einsatz von Abwehrchefin Marina Hegering weiter fraglich. Für sie stünde wieder Sara Doorsoun bereit. Das große Plus könnte die Sechser-Position davor sein: Lena Oberdorf, weltweit eine der Besten im defensiven Mittelfeld, soll nach überstandener Oberschenkelverletzung zurückkehren.

Der Gegner

Die „Caféteras“ sind als amtierender Südamerika-Vizemeister zur WM gereist, daher gilt das Spiel als Härtetest für die Vize-Europameisterinnen aus Deutschland. „Wir wissen, was mit Kolumbien für eine Qualität auf uns zukommt“, sagte Voss-Tecklenburg. Die Bundestrainerin erwartet „ein sehr enges Spiel, ein sehr attraktives Spiel, ein sehr intensives Spiel“.

Kolumbiens Trainer Nelson Abadía musste zuletzt um seine Topstürmerin Linda Caicedo bangen, sieht einen Einsatz trotz ihres Schwächeanfalls beim Training aber nicht gefährdet. „Linda geht's gut“, erklärte der 67-Jährige, der gegen Deutschland noch eine Sperre absitzt und nur von der Tribüne aus zusehen darf. „Das war nur ein Vorfall, er ist total überwunden. Linda ist sehr wichtig für unser Spiel.“ Die 18-Jährige von Real Madrid war beim Training am Donnerstag zusammengesackt, konnte die Übungseinheit nach kurzer Behandlung aber fortsetzen. 

Unter anderem Caicedo hat dafür gesorgt, dass der Frauenfußball in Kolumbien einen Riesenaufschwung genommen hat. Auch Voss-Tecklenburg schwärmt von „dieser Leidenschaft für den Fußball, diese absolute Liebe zum Fußball. Diese grandiose Entwicklung ist spürbar, ist greifbar.“ Abadía spürt „diese große Energie im ganzen Land.“

Worauf Deutschland achten muss

Zweikampfhärte: Vor der Körperlichkeit der Kolumbianerinnen warnen die DFB-Verantwortlichen seit Tagen. „Nicht groß lamentieren und das Beinchen nicht zurückziehen, sondern hinhalten“, forderte Joti Chatzialexiou, der Leiter Nationalmannschaften beim Verband des Frauen-Weltmeisters von 2003 und 2007. „Die werden uns, glaube ich, ständig auf den Füßen stehen“, sagte Spielmacherin Lina Magull vom FC Bayern, betonte aber auch: „Wir werden die gewisse Härte im Spiel auch annehmen. Das ist nichts Neues für uns.“

Spielaufbau: Da haperte es teilweise selbst beim 6:0 gegen Marokko. „Leichte Ballverluste, gerade Richtung Zentrum, müssen wir gegen andere Gegner vermeiden“, hatte die Wolfsburgerin Huth gefordert. Gefragt sind da vor allem die erfahrenen Ballverteilerinnen Lina Magull und Sara Däbritz.

Flügelspiel: Die zielstrebige Klara Bühl auf links und die schnelle Jule Brand auf rechts sollen Alexandra Popp auch mit Flanken füttern. Die DFB-Kapitänin und Sturmspitze gilt als extrem kopfballgefährlich – wie ihre beiden Treffer gegen Marokko mal wieder gezeigt haben.

Joker: Immer wieder betonte Voss-Tecklenburg die Stärke ihres Kaders. Von der Bank können zum Beispiel die beiden Angreiferinnen Nicole Anyomi und Lea Schüller neuen Schwung bringen. Gerade bei Bayern-Ass Schüller, Deutschlands „Fußballerin des Jahres 2022“, spricht schon die Quote mit 32 Toren in 48 Länderspielen für sich.

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