Wer etwas auf sich hält in diesen Tagen, der ist längst einer Tipprunde beigetreten. Und wer so richtig was auf sich hält, der tippt den Europameister natürlich nicht mehr einfach so. Der fragt nicht seinen Bauch oder den Kollegen, der Ahnung hat. Man geht doch mit der Zeit, also man fragt KI. Das führende globale Sporttechnologieunternehmen Sportradar – so beschreibt es sich selbst – hat seine KI-Technologie Datensimulationen zum Turnier durchführen lassen. Nicht eine Handvoll dahergewürfelte, sondern "10.000 umfassende Simulationen für jedes der 51 Spiele", wie Sportradar an die Sportredaktion schreibt. Da kann der Stammtisch-Experte einpacken.
Nicht besser als die englische Küche
Die künstliche Intelligenz – Trommelwirbel bitte!! – hat nun also Folgendes errechnet: Mit der höchsten Wahrscheinlichkeit holt England den Titel. Mit der zweithöchsten Frankreich, mit der dritthöchsten Deutschland. Mit der geringsten übrigens Georgien.
Georgien ist krasser Außenseiter; tja, dafür braucht man ja wohl keine KI, denkt man. Aber England ganz oben? Ach, KI. Ach, England! Man kann nicht anders, als das dann auch zu denken. England war doch noch nie ganz oben bei einer EM. England, so ist es nun mal, ist dem Fußball zwar sein Mutterland, aber das englische Elfmeterschießen ist leider nie groß besser gewesen als die englische Küche. Bislang schaffte es England einmal ins EM-Halbfinale, einmal ins Finale. Und jedesmal flog der letzte englische Elfer dahin, wo er nicht hinsollte. Also, liebe KI: Bei dieser Euro 2024 steht viel auf dem Spiel. Für Dich im Speziellen gilt: Nicht weniger als Deine Glaubwürdigkeit wird auf eine harte Probe gestellt.