Das Endergebnis ließ wenig Spielraum für gegensätzliche Auslegungen: Es war eine klare Angelegenheit. Der Favorit ASV Hamm-Westfalen hatte den Außenseiter ATSV Habenhausen mit 43:33 nach Bremen zurückgeschickt. Hamm-Westfalen ist für ATSV-Trainer Matthias Ruckh der Aspirant Nummer eins für den Aufstieg in die 2. Handball-Bundesliga. Und zwar ligaübergreifend über alle vier dritten Ligen der Republik. "Die trainieren unter Zweitliga-Bedingungen, haben einen Zweitliga-Etat und spielen vor 1700 Zuschauern", zählte Ruckh auf – und sagte nach der Niederlage seines Teams, dass er stolz sei, wie es sich geschlagen hatte.
Denn es drohte, ein Bremer Debakel zu werden in Westfalen. Zur Halbzeit lag der Gastgeber bereit mit 22:12 vorn. "Da haben wir im Angriff nicht das hinbekommen, was wir uns vorgenommen hatten", musste Ruckh zugeben. Die Gegentore seien vornehmlich aus schnellen Kontern entstanden. Ein deutlich anderes Bild bot sich in Durchgang zwei: Die Bremer gestalteten ihn ausgeglichen. Der Zehn-Tore-Rückstand blieb einer. Es gab sogar eine Phase, in der der ATSV ordentlich am Drücker war. Er schaffte es, den Abstand auf sechs Tore, auf 20:26 zu verkürzen. ASV-Trainer Jörn-Uwe Lommel nahm erst mal eine Auszeit. "Die Jungs haben das in der zweiten Halbzeit durch die Bank sehr gut gemacht", sagte Ruckh.
Er interpretierte den Auftritt gegen Hamm als Mutmacher für die folgenden Spiele. In zwei Heimspielen hintereinander geht es für den ATSV Habenhausen jetzt gegen Mannschaften, die zumindest nominell ähnlich stark einzuschätzen sind. Zunächst kommt am kommenden Sonnabend das Team HandbALL Lippe II in die Hinni-Schwenker-Halle, ehe eine Woche später die HSG Varel zu Gast ist in Bremen, ebenfalls am Sonnabend um 19.30 Uhr. "Das wird schwer", sagt Matthias Ruckh, "weil vor allem Lippe II mit drei Siegen sehr gut gestartet ist in die Saison. Aber wir haben uns ganz klar auf die Fahne geschrieben: Wir wollen in diesen zwei Spielen mit aller Macht Punkte holen."
ATSV Habenhausen: Berdar, Johannisson – l Schluroff (8 Tore, davon 5 Siebenmeter), F.Schluroff (6), Skwarczyński, Hoff (je 4), Feller, Pogorzalski, Mühlenbruch (je 3), Grieme (2), Wennink, Bonnet, Holst, Millahn, Horstmann, Otte