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TV-Sendezeit gehört zu teuersten der Welt Reklame-Plattform Super Bowl

Ein Superlativ des Super Bowl ist die Reklame, die rund um die Übertragung im US-Fernsehen gezeigt wird. Für 30 Sekunden Sendezeit verlangt der übertragende Sender NBC 4,5 Millionen Dollar. Auch deutsche Unternehmen werben bei dem Spektakel.
31.01.2015, 17:00 Uhr
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Reklame-Plattform Super Bowl
Von Daniel Killy

Ein Superlativ des Super Bowl ist die Reklame, die rund um die TV-Übertragung des Spiels im US-Fernsehen gezeigt wird. Für 30 Sekunden Sendezeit verlangt der übertragende Sender NBC 4,5 Millionen Dollar. Auch deutsche Unternehmen haben tief in die Tasche mit dem Werbebudget gegriffen

Wenn etwa 115 Millionen Amerikaner heute Abend vor dem Fernseher sitzen, um den Super Bowl zu gucken, dann ist das gleichzeitig einer der lukrativsten TV-Werbemärkte der Welt. Nicht, dass sofort gekauft würde, was da angepriesen wird. Aber die Verweildauer vor dem Fernseher ist am Super Sunday so hoch wie sonst nie in den Vereinigten Staaten. Deshalb wird in die Clips auch richtig investiert. Bei den Fans genießen die Filme schon längst Kultstatus.

Einer der originellsten kommt in diesem Jahr von BMW. In 60 Sekunden geht es auf Zeitreise mit den schon in den 90er Jahren populären TV-Moderatoren Katie Couric und Bryant Gumbel. Gezeigt wird ein kleiner Ausschnitt aus ihrer „Today Show“ 1994, in dem Couric gänzlich ahnungslos fragt: „Was ist eigentlich dieses Internet?“ Umschnitt. Die Beiden sitzen in einem BMW i3. Die Unwissenheit von damals wird persifliert und auf heute übertragen, indem Couric größte Mühen hat, das Konzept eines Elektroautos nachzuvollziehen.

Überhaupt ist ein Schwerpunkt der diesjährigen Anzeigen, dass sich Prominente selbst auf die Schippe nehmen. Für T-Mobile geht Kim Kardashian West, laut Einblendung „famous person“ (Eine Berühmtheit) ins Rennen und beklagt sich darüber, wie viele ungenutzte und bereits bezahlte Daten doch bei Mobilfunkverträgen verfallen. Daten, die die für ihre Selfie-Drang bekannte Kardashian doch gut zur Präsentation ihres Hinterns, Urlaubs, Outfits etc. nutzen könnte.

Pierce Brosnan geht für Kias neuen Sorento ins Rennen. In einer fiktiven Verhandlung schildert der Werbeprofi Brosnan den Inhalt des Clips. Der alternde Ex-Bond-Darsteller ist immer noch total heiß auf Action und eine möglichst virile Darstellung seiner Person. Doch er muss nur eine idyllisch verschneite Bergstraße in dem SUV hinauf fahren. „Mit 200 Meilen die Stunde?“ „Nein, mit 30 Meilen“ …

Mercedes widmet sich mit einem Animationsfilm seiner Interpretation der Fabel von Hase und Schildkröte. Die Beiden starten ihr Rennen im Wald, flugs ist der Hase weit enteilt. Doch dann kommt die Schildkröte an einer Fabrik vorbei – wo der neue Mercedes Benz AMG GT gebaut wird. Und selbstverständlich ist die Schildkröte im Luxus-Renner dann doch noch der Sieger. Und die atemberaubenden Qualitäten des Fahrzeugs sind ebenso natürlich „kein Märchen“. Für diese aufwendigen 72 Sekunden, die im letzten Viertel des Spiels ausgestrahlt werden, strahlte Mercedes übrigens bereits einen Trailer während der NFL-Viertelfinals am 18. Januar aus. Dort diskutiert Football-Legende Jerry Rice im Studio mit zwei ESPN-Experten über „The Race“, das Rennen zwischen Hase und Schildkröte. Ein Werbefilm für einen Werbefilm: Die clevere Doppelidee stammt von der Agentur Merkley & Partners, die unter anderen auch Ferrero Rocher, Nutella und Smart auf dem US-Markt vertreten.

Neben einigen neuen Unternehmen wie Akkuhersteller Mophie, der ein Weltuntergangsszenario zeigt, weil Gottes Handy nicht aufgeladen war, sind natürlich auch wieder die Klassiker unter den Super-Bowl-Anzeigen dabei. Bierbrauer Anheuser-Busch ist gleich mit drei Clips am Start. Unter anderem retten die berühmten Budweiser-Pferde einen süßen Labrador-Welpen vorm bösen Wolf. Es ist die Fortsetzung des letztjährigen „Puppy Love“-Spots. Amerika liebt die teils ironischen, meist witzigen, aber auch immer heimatlich sentimentalen Anzeigen des Brauers.

Und schließlich noch ein Getränkeriese: Coca-Cola teasert seit rund einer Woche unter dem Hashtag #MakeItHappy seinen 60-Sekunden-Clip. In insgesamt zehn Spots wird auf den 60-Sekunden-Film verwiesen, der am heutigen Sonntag „mehr Freude“ ins Internet bringen soll. Was auch immer diese „Freude“ sein mag: Jedes Jahr zum Super Bowl definiert sich Fernsehwerbung neu – und setzt neue Maßstäbe.

Mehr zu den Clips unter www.superbowl-commercials.org

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