Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Copa del Rey Hoher Aufwand hat sich für Christian Plump gelohnt

Der Eigner und Steuermann der "Elena Nova" belegt mit notdürftig geflickter Jacht bei der Copa del Rey vor Mallorca mit seiner Crew den zweiten Platz. Spaniens König Felipe überreicht den Pokal.
08.08.2022, 15:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Hoher Aufwand hat sich für Christian Plump gelohnt
Von Jörg Niemeyer

Der Aufwand, den Eigner und Steuermann Christian Plump eigens für die vielleicht bedeutendste Mittelmeer-Regatta betrieben hatte, war immens. Aber er sollte sich lohnen. Am Sonnabend nahm der 67-jährige Bremer, der inzwischen seit Jahren in Wien lebt und mit Vorliebe im südeuropäischen Raum segelt, aus den Händen des spanischen Königs Felipe, der ebenfalls ein begeisterter Segler ist, die silberne Trophäe für den zweiten Platz in der Klasse ORC2 in Empfang. Der Monarch, Teilnehmer an der Regatta in einer anderen Wettbewerbsklasse, sorgt alljährlich für ein riesiges Medienspektakel in der Bucht von Palma de Mallorca.

2017 hatte Christian Plump mit seiner damaligen "Elena Nova", einer Jacht vom Typ Swan 45, in der sogenannten Einheitsklasse die Copa del Rey gewonnen. Inzwischen steuert Plump eine im Februar 2020 neu erworbene "Elena Nova", diesmal eine Swan 42. Plump nennt seine Boote ausnahmslos "Elena Nova", übersetzt: die "Neue Elena", weil ihm und seiner Frau die Geburt eines Mädchens versagt geblieben war und die beiden Plump-Söhne daher seit Langem eine "Schiffsschwester" haben.

Lesen Sie auch

Nach anfänglichen Problemen mit der jüngsten "Elena Nova", die erst einmal zu einem wettkampftauglichen Boot umgerüstet werden musste, lief es für Christian Plump und seine Besatzung in diesem Jahr zunächst sehr gut. Anfang Mai gewann Plump vor Mallorca bereits zum siebten Mal die hochkarätig besetzte Palma-Vela-Regatta. Die Weltmeisterschaft im Juli vor Valencia sollte der "Elena Nova" den nächsten Triumph bescheren, doch es kam anders. Ein unaufmerksamer Konkurrent krachte auf der Backbordseite in die "Elena Nova" hinein, die schwer beschädigt die WM beenden musste, glücklicherweise aber noch aus eigener Kraft den Hafen anlaufen konnte.

Unfallschaden größer als gedacht

Christian Plump bezifferte den Schaden auf etwa 65.000 Euro, doch inzwischen dürfte es vielleicht auch ein bisschen mehr sein. Denn es hat sich herausgestellt, dass die Havarie in der hinteren Koje viele Risse verursacht und Spanten nach innen verschoben hatte, die jetzt – nach der Copa del Rey – aufwendig wieder nach außen gezogen werden müssen. "Es ist so, als wenn sich die ganze Karosserie verschoben hätte", sagt Plump und wagt den Vergleich mit einem Auto nach einem Unfall.

Da der Eigner die Copa del Rey auf keinen Fall verpassen wollte, ließ er die Jacht zunächst eher notdürftig reparieren. "Wir haben sie dichtgemacht, lackiert und das Deck geschlossen", sagt er. So sei die Sicherheit beim Segeln gewährleistet, aber die Teilnahme in der Einheitsklasse der Swan 42 nicht mehr möglich gewesen. Die "Elena Nova" habe in diesem Zustand schlicht nicht den Regeln für die Einheitsklasse entsprochen. So kam nur ein Start in der Vergütungsklasse ORC2 in Betracht, in der die Jachten unterschiedlich sein dürfen und für den Sieg in einem Rennen nicht die tatsächlich benötigte, sondern die – entsprechend der Vor- oder Nachteile eines Bootes – berechnete Zeit gilt.

Handikap am Ende zu groß

In diesem Wettkampfformat gelang es der insgesamt zwölfköpfigen Crew der "Elena Nova" tatsächlich, nach elf Rennen den zweiten Platz zu erkämpfen. "Vielleicht wäre sogar etwas mehr möglich gewesen, wenn wir noch Gewicht ins Boot hätten holen können", sagt Plump. Je nach dem Mehr an Zuladung hätte die Jacht weniger an Strafzeit bekommen. So aber kassierte Plump bei gleich sechs ersten Plätzen nach gesegelter Zeit jeweils 20 Sekunden Strafe, sodass es nur zu sechs vierten Plätzen reichte. "Schön, dass wir in den letzten drei Rennen trotz unseres Handikaps noch zwei erste und einen zweiten Platz segeln konnten", sagt Plump mit gewissem Stolz. "Unter diesen Umständen war mehr als der zweite Platz unter 14 Teilnehmern für uns nicht möglich."

Ab in die Werft

Schon an diesem Montag brachte Christian Plump die "Elena Nova" in eine Werft. Vier Wochen soll es dauern, bis die Swan 42 wieder in ihren originalen Zustand versetzt sein wird. "Für uns ist die Saison damit beendet", sagt Plump, freut sich aber schon auf die nächsten Wettbewerbe.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)