Es ist die Saison der Traditionsveranstaltungen in Bremen: Freimarkt, Weihnachtsmarkt, Eiswette, Schaffermahlzeit und zwingend auch das Sechstagerennen, kurz Sixdays genannt. Im Januar gehen die Radrennfahrer wieder an den Start, zum 54. Mal seit Beginn der Serie im Jahr 1965. Doch wie wird es im Jahr danach sein? Fakt ist, dass die Verträge auslaufen. Die Veranstalter müssen darüber verhandeln, wie sie weitermachen und ob überhaupt. Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass einer von ihnen aufhören will: die Bührmann-Gruppe, sie hält die Mehrheit an den Sixdays. Theo Bührmann junior hat dem auf Anfrage widersprochen: „Ich sehe keinen Grund auszusteigen“, sagt der Unternehmer. Natürlich werde es aber Gespräche geben, und dann müsse man sehen, was dabei herauskomme.
Sieben Jahre hat die Verbindung funktioniert: der private Teil mit Bührmann und dem Sicherheitsunternehmen elko und der öffentliche Part in Person von Hans Peter Schneider, der für die Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) die Messe unter seinen Fittichen hat, neuerdings auch den Großmarkt. „Das hat Spaß gemacht“, sagt Bührmann, „wir waren sehr erfolgreich.“ Im Vergleich zu der Zeit, als Frank Minder die Sixdays organisierte, wurde mehr Sport geboten und in die Infrastruktur investiert. Minder war 40 Jahre in dem Geschäft, ihm wurde zuletzt vorgeworfen, sich nichts Neues mehr einfallen zu lassen. Deswegen der Wechsel. Bührmann veranstaltet neben den Sixdays auch die Freimarkt-Party in Halle 7. Sein Unternehmen bewirtschaftet diverse Wohn- und Geschäftsimmobilien, betreibt Spielcasinos und hat im vergangenen Jahr die Modekette Kiki Kindermoden übernommen.
„Es war damals die richtige Entscheidung, das Sechstagerennen auf mehrere Schultern zu verteilen“, sagt WFB-Geschäftsführer Schneider. Er sei mit der Entwicklung der Veranstaltung hochzufrieden und mache sich keine Sorgen um deren Zukunft: „Die Sixdays werden weitergehen.“ Noch unsicher sei lediglich, in welcher Konstellation. Dazu werde spätestens gleich nach dem Rennen im Januar eine Lösung präsentiert. Eines schließt Schneider aus: „Die WFB wird das nicht alleine machen.“