Die Eisbären Bremerhaven haben die zehn Niederlagen in Folge vollgemacht. Sie unterlagen in der Basketball-Bundesliga dem Tabellenelften ratiopharm Ulm zu Hause mit 78:88 (45:49) und beenden damit ihre Hinrunde auf dem vorletzten Tabellenplatz. Das für den kommenden Sonnabend angesetzte Auswärtsspiel in Bonn wurde wegen der Bonner Teilnahme am BBL-Pokal-Halbfinale verlegt.
Die somit anstehende zweiwöchige Spielpause können die Eisbären gut gebrauchen. Sie werden darin eine Niederlage gegen Ulm verdauen müssen, die vermeidbar war, denn knapp vier Minuten vor dem Spielende lag Bremerhaven mit 71:70 in Führung. Zu diesem Zeitpunkt war Spielmacher Chris Warren gerade heiß gelaufen und hatte die Gastgeber vom 62:66-Rückstand nach dem dritten Viertel vermeintlich auf die Siegerstraße zurückgeführt. Chris Warren markierte alleine 13 seiner insgesamt 22 Zähler im Schlussabschnitt.
Doch es reichte am Ende nicht. Auch weil den Seestädtern bei einigen Schiedsrichterentscheidungen das Glück fehlte. „Es gab da ein paar Pfiffe gegen uns, da konnte man sich am Kopf kratzen“, formulierte Dan Panaggio später seine Empfindungen. Während der Partie diskutierte er heftig mit den Unparteiischen, die sich nach der Schlusssirene einige Pfiffe der nur knapp 2000 Bremerhavener Zuschauern gefallen lassen mussten.
Die Niederlage machte der nun weiterhin sieglose Headcoach nicht alleine an den letzten knapp vier Minuten fest, sondern an seiner nur phasenweise zupackenden Defensive. „Um ein Spiel zu gewinnen, muss man Defensive spielen. Wir waren nie in der Lage, Stopps zu kreieren. Nur im dritten Viertel hatten wir zu Anfang eine kurze, gute Periode in dieser Hinsicht“, kritisierte er seine Verteidigung. Dabei war gerade dieser schwächelnde Mannschaftsteil schon als Grund für die Entlassung seines Vorgängers Arne Woltmann nach vier Niederlagen in Serie angeführt worden.
Verbesserung nicht in Sicht
Eine Verbesserung in Richtung Erfolg versprechender Konstanz unter dem eigenen Korb scheint momentan jedenfalls nicht in Sicht. Dan Panaggio: „Ein Trainer hat die Aufgabe, das, was er hat, in die bestmöglich funktionierende Maschinerie zu entwickeln. Wann sich daraus Resultate ergeben, weiß ich nicht. Es kann im nächsten Spiel passieren, in fünf oder zehn Spielen oder in der nächsten Saison.“
Zurück zum Spiel: Während es im ersten Viertel recht wild auf beiden Seiten zuging, intensivierten die Kontrahenten bereits in den zweiten zehn Minuten ihre Verteidigungsleistungen. Eisbären-Coach Dan Panaggio ließ bis knapp einhundert Sekunden vor den Ende des ersten Viertels seine Starting Five mit Chris Warren, Jan Niklas Wimberg, Fabian Bleck, Elston Turner und Keith Benson auf dem Feld, die bis zum ersten Bremerhavener Spielerwechsel gemeinsam für 27 Punkte sorgten.
Elston Turner und Jan Niklas Wimberg trafen gleich drei beziehungsweise zwei Drei-Punkte-Würfe, insgesamt war die 70-Prozent-Quote von „Down Under“ in den ersten zehn Minuten hervorragend. So konnten sich die Gastgeber von einem 11:18-Rückstand nach rund der Hälfte des ersten Viertels, wo noch viel Sand im Getriebe der Eisbären-Offensive zu beobachten war, gut erholen. Mit 19:18 gingen sie erstmals nach der Anfangsminute wieder in Führung und bauten diese sogar bis auf 32:25 aus. Das erste Viertel ging schließlich mit 32:28 an die Nordlichter.
Erstmals nach langer Zeit mussten die Eisbären in eigener Halle also nicht gleich einem Rückstand hinterherrennen. Allerdings ging dieser vermeintliche Vorteil schnell wieder flöten in einem zweiten Viertel, in dem die Führung mehrmals wechselte. Eisbären-Neuzugang Darious Moten hielt die Gastgeber zwischenzeitlich mit sechs Punkten in Folge im Spiel. Der US-Amerikaner war vor vier Tagen zum Eisbären-Team gestoßen. In seiner Premieren-Partie kam der in Georgia geborene neue Mann auf insgesamt acht Punkte. Im dritten Viertel konnten die Gastgeber das Geschehen bis zum 53:53 offen halten.
Eisbären: Warren (22/3 Dreier), Canty, Breitlauch (3/1), Wimberg (8/2), Bleck (5/1), Moten (8), Turner (16/4), Benson (16), Bojang (n.e.), Jackson.