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Delmenhorster belegen Platz 1 10.000 Euro Preisgeld für Willms-Schüler

Was als spontane Idee in einem Klassenzimmer begann, ist nun zur preisgekrönten Innovation geworden: Die fünf Schülerinnen und Schüler des Willms-Gymnasium haben es geschafft. Sie sind die Ersten geworden.
08.09.2025, 17:55 Uhr
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10.000 Euro Preisgeld für Willms-Schüler
Von Finn Bonin

"Wir wollten unbedingt gewinnen", sagte Alica. Die Zwölftklässlerin des Willms-Gymnasiums ist eine der fünf Jugendlichen, die mit ihrer Idee einen Inovationswettbewerb in Berlin gewonnen haben. Die Schülerinnen und Schüler seien sehr angespannt gewesen, als die Jury das Ergebnis verkündete. "Als wir das Ergebnis hörten, wurde es sehr emotional. Kamil und ich mussten sogar weinen", erklärte Alica.

Was ursprünglich als spontane Projektidee im Klassenzimmer des Willms-Gymnasiums in Delmenhorst entstand, hat sich inzwischen zu einer hoch dotierten Innovation entwickelt: Die fünf Schülerinnen und Schüler Alica (17), Gabriel (17), Nikita (17), Nuria (17) und Kamil (19) holten den ersten Platz beim bundesweiten Wettbewerb "Sports & Tech". Mit ihrer App "Skillfit", die auf künstlicher Intelligenz basiert und für eine gerechtere Bewertung im Schulsport sorgen soll, konnten sie sich gegen starke Konkurrenz durchsetzen und sicherten sich neben einem Preisgeld von 10.000 Euro auch die Möglichkeit, ihre Idee auf internationalem Parkett zu präsentieren.

Was kam nach dem Halbfinale?

Bereits vor den Sommerferien sorgte das junge Team für Aufsehen, als es überraschend das Halbfinale des Wettbewerbs in Frankfurt am Main erreichte – als jüngste Gruppe im Teilnehmerfeld (wir berichteten). Der Wettbewerb, der vom Technologieunternehmen Samsung und der Frankfurter Innovationsplattform Ekipa ins Leben gerufen wurde, richtete sich an junge Menschen im Alter zwischen 16 und 25 Jahren. Ziel war es, innovative Ideen zu entwickeln, die Sport und Technologie unter dem Einsatz von künstlicher Intelligenz verbinden. Dass sich die Willms Schülerinnen und Schüler direkt für das Halbfinale qualifizierten, obwohl sie ihre Idee erst nach der Anmeldung entwickelten, war schon eine kleine Sensation. Umso größer nun der Triumph im Finale: In Berlin setzte sich das Team unter den besten fünf Gruppen durch und wurde auf Platz eins gewählt. "Es war eine hochrangige Jury aus Sportwissenschaftlern und Investoren, die sich in dem Bereich sehr gut auskennen", sagte ihr Lehrer Klaas Wiggers.

Was ist Skillfit?

"Es geht um Gerechtigkeit und Motivation", erklärte Kamil bei der Preisverleihung in Berlin ihr Vorhaben. Die App Skillfit nutzt künstliche Intelligenz, um Schüler im Sportunterricht individueller und gerechter zu bewerten. Eine KI-gestützte Kamera analysiert Bewegungsabläufe und vergleicht sie mit den körperlichen Voraussetzungen der jeweiligen Schülerin oder des Schülers. Dabei sollen Lehrerinnen und Lehrer nicht ersetzt, sondern bei ihrer Beurteilung unterstützt werden.

Mit Skillfit soll genau hier angesetzt werden: Die App erkennt individuelle Stärken, gleicht körperliche Unterschiede aus und bietet Lehrkräften objektive Unterstützung bei der Notenvergabe. Die Jury lobte besonders den sozialen und bildungspolitischen Wert der Idee – sowie die technische Umsetzung durch das junge Team.

In der App können Schülerinnen und Schüler das Feedback, welches Lehrerinnen und Lehrer ihnen geben, selber kritisieren. So lernt die App dann und wird immer besser. Denn wie es immer der Fall bei künstlicher Intelligenz ist, muss sie erst durch menschliches Denken gefüttert werden, bevor sie selbst anfangen kann, gute Ergebnisse zu liefern.

Die Schüler haben bereits einiges an Arbeit in ihre Idee gesteckt mittlerweile. Es gibt bereits eine Webseite, auf der man einiges über ihre Idee erfahren kann. Die richtige App gibt allerdings bislang nur als Vision. Doch das soll sich mit der hohen Förderung jetzt ändern.

Wie geht es jetzt weiter?

Die Gruppe steht bereits im Austausch mit der Sporthochschule Köln. Zwar kann dort aktuell noch keine offizielle Kooperation eingegangen werden, doch es besteht die Bereitschaft, das Projekt wissenschaftlich zu begleiten – sobald erste eigene Daten zur Verfügung stehen. Dafür muss zunächst ein funktionierender Prototyp der App entwickelt werden. Die Schülerinnen und Schüler wollen dafür ihr gewonnenes Preisgeld einsetzen.

Für die technische Umsetzung sind sie auf professionelle Unterstützung angewiesen. Unterstützung erhält die Gruppe zudem von Samsung, das seine Expertise einbringen will. Das Team hofft außerdem, über das Netzwerk des Unternehmens weitere Investoren zu finden. Auch die begleitende Betreuung durch Wettbewerbs-Mentoren läuft weiter.

Die fünf Jugendlichen wollen ihre Vision nun Schritt für Schritt in die Realität umsetzen. Auch wenn noch viele Herausforderungen vor ihnen liegen, sind sie entschlossen, an "Skillfit" weiterzuarbeiten – mit dem Ziel, den Schulsport gerechter und zukunftsfähig zu gestalten.

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