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Haushalte in Delmenhorst So teuer wird das Heizen im Winter

Der Herbst kommt mit großen Schritten näher. Die Tage werden kürzer und irgendwann auch spürbar kälter. Dann muss geheizt werden. So viel kosten Gas, Strom und Heizöl.
18.09.2024, 08:54 Uhr
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So teuer wird das Heizen im Winter
Von Sebastian Hanke

In den vergangenen Tagen wurden die Tage und Nächte bereits spürbar kühler. Auch wenn es in dieser Woche wieder milder wird, kommen der Herbst und Winter unweigerlich mit großen Schritten näher. Das bedeutet, dass schon bald wieder die ersten Menschen ihre Heizungen anstellen. Der DELMENHORSTER KURIER hat sich bei den Energieversorgern erkundigt, wie viel Gas, Strom und Heizöl kosten.

96 Prozent der Haushalte in Delmenhorst heizen mit Erdgas

Erdgas ist der Energieträger Nummer eins in Delmenhorst – und zwar mit Abstand. Wie die Stadtwerke (SWD) auf Anfrage erklären, heizen 96 Prozent aller Haushalte in Delmenhorst mit Erdgas. Der Gaspreis im Tarif der Grundversorgung liegt bei derzeit 10,27 Cent pro Kilowattstunde. Kunden, die den SWD-Sondervertrag DelmeGas Natur mit einer Laufzeit von zwölf Monaten abschließen, zahlen 9,12 Cent pro Kilowattstunde. Der Gaspreis sei gerade stabil – wie sich die Lage auf dem Gasmarkt aber in Zukunft entwickeln wird, könne man nicht beurteilen.

Wie viel ein Haushalt pro Jahr bezahlt, hänge von der Größe der Wohnung, von der Wärmedämmung und vom persönlichen Heizverhalten ab. "Ein sogenannter Standardhaushalt hat einen Jahresverbrauch von 18.000 Kilowattstunden", berichtet SWD-Sprecherin Britta Fengler. In der Grundversorgung bedeutet das Kosten in Höhe von 1848,60 Euro im Jahr. Mit dem Sondervertrag müsste man 1641,60 Euro zahlen. Hinzu kommt ein jährlicher Grundpreis von 142,80 Euro.

Hohe Dunkelziffer bei Wärmepumpen?

Eine Alternative zur Gasheizung bietet eine Wärmepumpe. Diese nutzt Umgebungswärme aus der Luft, dem Wasser oder dem Boden, um ein Gebäude zu heizen oder zu kühlen. Sie funktioniert ähnlich wie ein Kühlschrank, indem sie Wärme von einem Ort aufnimmt und an einen anderen Ort abgibt. Um diesen Prozess zu betreiben, benötigt sie elektrische Energie. Die EWE teilt mit, dass in Delmenhorst aktuell 62 Wärmepumpen ans Netz angeschlossen wurden. Ein Sprecher merkt an: "Wir gehen jedoch von einer deutlich höheren Anzahl an tatsächlich in Delmenhorst verbauten Wärmepumpen aus, da leider nicht jeder seine Wärmepumpe beim Netzbetreiber anmeldet, obwohl er dazu verpflichtet ist."

Die EWE sagt, dass ein klassisches Einfamilienhaus mit einem Drei- bis Vierpersonenhaushalt im Bestand (kein Neubau) für das Heizen und die Warmwassererzeugung mit einer Wärmepumpe etwa 5500 Kilowattstunden Strom im Jahr verbraucht. Mit dem derzeitigen EWE-Wärmepumpen-Stromtarif zahlt ein Kunde für diese 5.500 Kilowattstunden gut 140 Euro im Monat. Hinzu kommt ein monatlicher Grundpreis von 18,15 Euro. Das bedeutet im Jahr 2017 Euro.

So teuer ist das Heizen mit Öl

Unterdessen gibt es auch heute noch die Möglichkeit, mit Heizöl zu heizen. Beim Heizen mit Heizöl wird das Öl in einem Tank gelagert und über eine Leitung zum Ölbrenner geführt. Dort wird es zerstäubt, mit Luft vermischt und verbrannt. Die entstehende Wärme wird über einen Wärmetauscher an das Heizwasser übertragen, das die Heizkörper oder die Fußbodenheizung im Haus erwärmt. Die Abgase werden über den Schornstein abgeführt. Ein Thermostat regelt die Heizleistung, um die gewünschte Raumtemperatur zu halten. Moderne Heizölanlagen arbeiten effizient und nutzen oft Brennwerttechnik, um Energie aus den Abgasen zurückzugewinnen.

Medienberichten zufolge liegt der Preis für 100 Liter Heizöl derzeit bei durchschnittlich 93,80 Euro, 19 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Auf Anfrage teilt Alexander Vorbau vom Uniti-Bundesverband, ein Wirtschaftsverband, der unter anderem für Heizöl zuständig ist, mit, dass bei einem Jahresverbrauch von 3000 Litern (Vier-Personen-Haushalt) 2900 Euro gezahlt werden müssten. Bei einem Jahresverbrauch von 1600 Litern (2-Personen-Haushalt) seien es 1650 Euro.

Kommt die Fernwärme nach Delmenhorst?

Derweil kann in Delmenhorst nicht mit Fernwärme geheizt werden. Das könnte sich aber ändern. SWD-Sprecherin Fengler sagt: "Grundlagen für mögliche Fernwärmenetze können sich aus der kommunalen Wärmeplanung ergeben, die derzeit von der Stadt Delmenhorst durchgeführt wird."

Zur Sache

Was Erdgas in Bremen kostet

Zum 1. Juli hat der Bremer Energieversorger SWB die Gaspreise um 1,19 Cent pro Kilowattstunde gesenkt. Im Basistarif verringerte sich der Verbrauchspreis dadurch von 12,96 auf 11,77 Cent pro Kilowattstunde, was einer Preisreduktion von 9,2 Prozent entspricht. Die Strompreise blieben dabei unverändert. Zuletzt hatte die SWB die Gaspreise zum 1. Januar angehoben; zusätzlich war der während der Energiekrise temporär gesenkte Mehrwertsteuersatz auf Erdgas am 1. April wieder auf 19 Prozent erhöht worden. Die Preissenkung betrifft sämtliche Gastarife in Bremen sowie in den umliegenden Gemeinden Stuhr, Weyhe und Thedinghausen. Laut Berechnungen der SWB reduziert sich im Spartarif L die Gasrechnung bei einem Jahresverbrauch von 18.000 Kilowattstunden um 18 Euro pro Monat.

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