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Vergewaltigung zweier Mädchen Gericht glaubt weder dem einen noch den anderen vollständig

In Delmenhorst wird ein komplexer Fall von mutmaßlicher Vergewaltigung verhandelt. Ein 22-Jähriger ist angeklagt, doch das Gericht zweifelt sowohl an seinen Aussagen als auch an denen der beiden Mädchen.
27.03.2025, 14:00 Uhr
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Gericht glaubt weder dem einen noch den anderen vollständig
Von Annika Lütje

"Es ist viel Nebel dazu gekommen", sagte der vorsitzende Richter. Zuvor hatte sich das Gericht in dem Fall um die Vergewaltigung zweier Mädchen mit dem Staatsanwalt, den Anwältinnen der Mädchen und der Verteidigung unter Ausschluss der Öffentlichkeit beraten, um festzustellen, an welchem Punkt man in dem Prozess steht. Ein 22-jähriger Delmenhorster muss sich vor dem Landgericht Oldenburg wegen der Vergewaltigung der Mädchen verantworten. Doch die Wahrheitsfindung in diesem Fall gestaltet sich als schwierig. "Wir halten nicht alles, was der Angeklagte zu den Geschehnissen erzählt hat, für wahr", erklärte der vorsitzende Richter später öffentlich. "Und wir haben die beiden Mädchen und von deren Umständen von vor einem Jahr gehört. Wir bezweifeln, dass alles, wie es hier angeklagt ist, auch so stattgefunden hat", ergänzte er. Letztlich müsse die Kammer für die Urteilsfindung aber überzeugt sein.

Zuvor hatte der Busfahrer, der die beiden Mädchen am Ende der langen Nacht im Mai 2024 völlig ermattet, an einer Bushaltestelle entdeckt hatte, als Zeuge ausgesagt. Er beschrieb, in welch schlechtem Zustand die zwei Mädchen gewesen seien – müde, blass, nicht ganz bei Sinnen und offensichtlich alkoholisiert. Letzteres wurde durch das toxikologische Untersuchungsergebnis belegt: Beider Mädchen waren "nicht unerheblich alkoholisiert".

Der Angeklagte konnte nach sechs Monaten Untersuchungshaft das Gericht als zunächst freier Mann verlassen. Das Gericht hat seine Entlassung aus der Haft beschlossen.

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