Groß und grau steht sie da – na ja, nicht ganz, grün auf dem Dach ist sie auch: die neue Fahrrad-Sammelschließanlage auf der Südseite des Bahnhofes Heidkrug in Delmenhorst. Für bis zu 24 Fahrräder bietet der Käfig Platz – verteilt auf zwei Etagen. Das Projekt geht aus einer Initiative der Deutschen Bahn (DB) hervor – der Bike-and-Ride-Offensive. Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt die DB Station und Service beim Bau neuer Fahrradparkplätze an Bahnhöfen. Am Montag wurde sie anlässlich der Fertigstellung vorgestellt.
Auf der nördlichen Seite steht seit vergangenem Jahr schon eine Fahrradabstellanlage – allerdings nicht zum Abschließen. Dort können schon bis zu 36 Räder untergebracht werden. Die Idee sei unter anderem auch durch einen Fahrplanwechsel gekommen – mit einer Taktung von einmal die Stunde zu aller halbe Stunde. "Das ist natürlich attraktiv", sagt Angela Krummen, Abteilungsleiterin des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) beim VVD (Versorgung und Verkehr Delmenhorst). Der VVD ist als Teil der Stadtwerke-Gruppe zudem der zuständige städtische Fachdienst für den ÖPNV. Zudem soll die Stadt Delmenhorst Klimamusterstadt werden. Da sei so etwas ein Schritt in die richtige Richtung. "Wir können nicht immer sagen, dass die Leute weniger Auto fahren sollen, und dann nichts zur Verfügung stellen", meint Isabel D'Ambrosio, Vorsitzende des Betriebsausschusses VVD.
Anlage abends beleuchtet
Gefördert wurde die neue Sammelschließanlage vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, dieses übernahm in etwa 70 Prozent der Kosten und vom Zweckverband Verkehrsbund Bremen/Niedersachsen, dieser übernahm rund 30 Prozent der Kosten, heißt es von den Verantwortlichen. Die Fördersumme beträgt 56.000 Euro, die gesamten Kosten des Projektes liegen allerdings bei etwa 67.000 Euro. Das liegt daran, dass noch weitere Arbeiten, wie unter anderem die Dachbegrünung einbezogen wurden und dafür gab es keine Förderung. "Das war aber ein politischer Wunsch", sagt Krummen. Sie sei sehr dankbar für die Fördersumme. "Wenn es nur 50 Prozent gewesen wären, wäre das schon super", so Krummen. Eine Ladestation für Pedelecs gibt es übrigens nicht. Das sei zu Kosten- und Wartungsintensiv und rentiere sich nicht, da die meisten Nutzer ihre Pedelecs daheim laden würden. Beleuchtet ist die Anlage am Abend auch. "Wir wollten keinen Angstraum", so Krummen.
Mit dem Bau begonnen wurde Anfang März und in der vergangenen Woche wurde das Schließsystem installiert. Apropos Schließsystem: Hier setzen die Verantwortlichen auf ein Transpondersystem. Das sei laut Krummen im Vergleich zu Chipkarten oder ähnlichem "nicht so störanfällig" – vor allem aber auch besser gegen Vandalismus geschützt. Mieter hinterlegen 60 Euro Kaution für den Transponder. Die Kosten für die Miete betragen im Jahr 50 Euro. Ab Donnerstag, 1. Juni, geht es dann offiziell los und die ersten Pendler beziehen ihre Plätze. Wer sich einen der 24 Plätze sichern möchte, kann eine E-Mail an Fahrrad@stadtwerkegruppe-del.de schicken und einen Termin an der Fischstraße 32-34 vereinbaren.