Ganderkesee. Der personelle und konzeptionelle Wandel der Büttenabende wird sich auch in der Saison 2018 fortsetzen. Bei den Festabenden am 26. und 27. Januar sowie am 2. und 3. Februar in der Festhalle am Steinacker präsentiert das Regieteam um Kirstin Rohlfs mit dem Comedian Kevin Hogrefe, dem Entertainer Elmar Vüllings, der Tanzgruppe First Try und der Moderatorin Angelika Stelter gleich vier neue Akteure, die frischen Wind ins Programm bringen sollen. Und noch etwas ist neu: Die beiden Regieverantwortlichen machen nicht mehr so ein großes Geheimnis um die Mitwirkenden, wie es in den vergangenen Jahren der Fall gewesen ist.
Häufig gibt es bei den Faschings-Aktiven jemanden, der jemanden kennt, der jemanden kennt... So ist auch Kevin Hogrefe auf dem Radar des Regieteams erschienen. Der 20-jährige Bookholzberger hat sich unter anderem bereits auf Silberhochzeiten als Comedian versucht. Und als er von einer Freundin, die bei den Büttflickern aktiv ist, hörte, dass der Ganderkeseer Fasching insbesondere bei den Rednern Nachwuchsbedarf hat, zögerte er nicht lange. Ein erstes Treffen mit Redner-Coach Markus Weise ergab: Das Talent ist so vielversprechend, dass auch schon ein Auftritt 2018 in Frage kommt.
„Wir beobachten, dass sich das Publikum bei den Büttenabenden verändert und immer jünger wird. Deshalb wollen wir auch etwas bieten, das speziell bei jungen Leuten gut ankommt“, sagt Kirstin Rohlfs. Und dieses Klientel soll eben Kevin Hogrefe bedienen. „Der Büttenabend soll aber ein Büttenabend bleiben. Wir wollen keine reine Partynacht“, betont Rohlfs. Und deshalb werde auch die Bütt wieder ein fester Bestandteil des Programms sein – zumindest als temporäres „Wohnzimmer“ des „Barons von Ganterteich“ Torge Kublank.
Mit einer Ganderkeseer Version des Westernhagen-Titels „Freiheit“ („Fasching“) feierte Elmar Vüllings seine Faschings-Bühnenpremiere beim 11.11. Der 36-jährige Delmenhorster, der nach eigenen Angaben zuletzt vor etwa 25 Jahren als Mitglied des NN-Orchesters der Musikschule Delmenhorst auf der Bühne stand, soll ein neues Genre bedienen, das Kirstin Rohlfs „die gesungene Bütt“ nennt. Das Prinzip, bekannte Popsongs auf örtliche Gegebenheiten umzutexten, erinnert dabei ein bisschen an die Initiative Volkslied für Ganderkesee. „Was man einmal kann, verlernt man nicht mehr“, beschreibt Vüllings seine Eindrücke nach dem Auftaktabend. Vor diesem Hintergrund sei der Auftritt für ihn „kein großes Ding“ gewesen – zumal er vorher gewusst habe, auf was er sich beim Ganderkeseer Fasching einlässt.
Wieder Moderatoren-Duo
Angelika Stelter hatte das Regieteam eigentlich für den Sängerpool ausgeguckt – „aber dann haben wir uns überlegt, dass sie auch als Moderatorin in Frage kommen könnte“, erklärt Jens Hambach. Die 29-jährige Studentin aus Wildeshausen ist unter anderem Sängerin der beiden Bands Fivemotion und Honeytruck und bezeichnet sich selbst als „Rampensau“. Sie wird gemeinsam mit Hambach durch das Programm führen, der bereits Büttenabend-Moderationserfahrung aus dem Jahr 2016 besitzt. Und damit Kirstin Rohlfs die ganze Regiearbeit hinter der Bühne nicht allein stemmen muss, hat sie sich für die Büttenabende zwei Regieassistenten an ihre Seite geholt. „Das ist aber nur für diese Saison“, betont sie, dass es sich dabei nicht um eine Aufstockung des Büttenabendteams handele, das in diesem Jahr ja aufgrund von unterschiedlichen Arbeitsauffassungen von fünf auf zwei Köpfe geschrumpft ist.
Während das Dance Center Delmenhorst bei den Büttenabenden 2018 pausieren wird, stellt sich dort mit „First Try“ eine neue Tanzgruppe vor, die ihre Heimat in der Tanzschule von Ute Wessels in Falkenburg hat. Die Band Querbeat schließlich hat angekündigt, zum letzten Mal bei den Büttenabenden auf der Bühne stehen zu wollen.
„Wir werden es wohl nicht schaffen, dass allen Büttenabend-Besuchern jeder Programmpunkt gefällt. Aber am Ende soll jeder einen schönen Abend haben und zufrieden nach Hause gehen“, erklärt Rohlfs und bringt das Credo der Büttenabende auf den Mehrgenerationen-Nenner „Für Jung. Für Alt. Für alle.“ Ein Konzept, dass übrigens Dirk Wieting als Kopf des Büttenabendteams bereits Mitte der 1990er Jahre immer gepredigt hat.