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Fußball-Bezirksliga Trainer Selim Karaca tritt nach Abstieg des TuS Heidkrug zurück

Der TuS Heidkrug hatte noch eine kleine Chance auf den Klassenerhalt, doch er nutzte sie nicht. Gegen den SV Atlas Delmenhorst II setzte es eine verdiente Niederlage.
04.06.2023, 19:03 Uhr
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Trainer Selim Karaca tritt nach Abstieg des TuS Heidkrug zurück
Von Michael Kerzel

Es war ein interessantes Spiel am Bürgerkampweg: Der TuS Heidkrug wollte mit einem Sieg gegen einen dezimierte SV Atlas Delmenhorst II die letzte Chance auf den Klassenerhalt in der Fußball-Bezirksliga Weser-Ems nutzen, doch machten die Mannen von Coach Selim Karaca einfach zu viele Fehler. Defensiv standen sie schlecht, im Aufbau gingen viele Bälle verloren und ihre Chancen nutzen die Heidkruger nicht. Am Ende siegten die Gäste mit 4:3 (2:0), wodurch sie auf Platz drei in der Endabrechnung einliefen. Heidkrug steigt hingegen in die Kreisliga ab. Zudem verkündete Selim Karaca, dass er sein Amt nach acht Jahren als Coach der ersten Herren niederlegt. "Der Ofen ist aus bei mir. Ich will mehr Zeit mit meiner Tochter verbringen. Der Verein braucht einen Neustart, so wie mit mir vor acht Jahren. Die Voraussetzungen sind dieses Mal auf jeden Fall besser als damals", sagte Karaca.

Das Spiel selbst rückte nach Abpfiff in den Hintergrund, auch wenn die Heidkruger mit einem Vier-Tore-Sieg in der Liga geblieben wären, da der direkte Konkurrent VfL Oldenburg II (1:2 bei Eintracht Oldenburg) ebenfalls verlor. "Aber wir sind quasi schon in der Hinrunde abgestiegen. Heute hat es die Mannschaft zumindest versucht", so Karaca. Wer jedoch gegen Eversten in der Hinrunde oder gegen Baris in der Rückrunde verliere, der müsse eben runter. Sinnbildlich sei die schwache Trainings- und Spielbeteiligung gewesen. Gegen den FC Hude oder GVO Oldenburg in der Hinrunde seien nur elf beziehungsweise zwölf Mann im Kader gewesen. "In der Coronazeit gab es einen Knick, gestandene Spieler haben aufgehört und die mannschaftliche Geschlossenheit war nicht mehr da. Die war unser großer Faustpfand, aber die Prioritäten der Spieler haben sich verschoben. Diese Truppe ist zurecht abgestiegen. Ich trage dafür die Verantwortung", fasste Karaca zusammen.

Grape freut sich über Top Drei

Sein Gegenüber Nils Grape, der den SV Atlas II verlässt und die Damen des TV Jahn Delmenhorst übernimmt, hatte nach der Partie gute Laune. "Ich bin megaglücklich, weil ich das persönliche Ziel hatte, in den Top Drei zu landen", sagte er. Insgesamt habe seine Mannschaft eine sehr gute Bezirksligasaison gespielt, gerade unter den gegebenen Umständen. "Wir hatten in den letzten Wochen immer nur sechs, sieben Spieler beim Training, da kann man gar nichts einüben", erklärte er. Auch gegen Heidkrug hatte er genau einen Mann auf der Bank und diesen musste er bereits in der Halbzeit einwechseln.

Die Qualität der Partie war niedrig. Das lag zum einen daran, dass Heidkrug zu viele Fehler machte und zum anderen daran, dass die Gäste spätestens Mitte der zweiten Halbzeit kaum noch Kraft für ein geordnetes Spiel aufbrachten. "Für Heidkrug ging es ja eigentlich um alles, da habe ich schon mehr erwartet. Hätten die Druck gemacht, hätten wir vermutlich verloren", meinte Grape.

Heidkrug mit Chancenwucher

Seine Mannschaft verzeichnete in der ersten Halbzeit drei Torschüsse, zwei waren drin. Die 1:0-Führung besorgte Emiljano Mjeshtri mit einem Flachschuss nach Vorarbeit von Luca Liske, das 2:0 markierte Milot Ukaj mit einem von Mjeshtri herausgeholten Elfmeter (16./34.). "Von Atlas kam eigentlich nichts, aber das reicht gegen uns eben dennoch. Eine richtige Mannschaft hätte das Spiel hier heute gegen Atlas sicherlich gewonnen", konstatierte Karaca. Seine Elf vergab eine Reihe großer Chancen: Luca Reinhold schoss aus kurzer Distanz drüber (11.), Tim Osterloh daneben (19.) und sowohl Jeremy-Shan Rostowski als auch Fabian Herrmann scheiterten im Eins-gegen-eins an Joel Kletta (37./45.).

Nach dem Seitenwechsel wurde es wild. Heidkrug warf alles nach vorne und Atlas tat, was eben noch ging: kontern. Osterloh markierte mit einem Kopfball nach Freistoß-Flanke das 1:2 (51.). Die vermeintliche Vorentscheidung zum 3:1 von Mjeshtri mit einem Flachschuss (59.) beantwortete Rostowski mit dem nächsten Treffer per Kopf (60.) – 2:3. Heidkrug drückte weiter und vergab noch diverse Großchancen, doch auch Atlas hätte mit dem einen oder anderen Gegenangriff die Entscheidung herbeiführen können. Liske schoss etwa einen Elfmeter ans äußere Lattenkreuz (69.). In der 85. war es dann der A-Jugendliche Martin Torske, der das 4:2 erzielte. "Für ihn freut es mich, dass er das im letzten Spiel noch geschafft hat", sagte Grape. Dass 3:4 von Rostowski per Abstauber kam zu spät.

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