Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Fußball-Regionalliga SV Atlas kassiert Ausgleich in der Nachspielzeit – 1:1 gegen Rehden

Der SV Atlas Delmenhorst hätte die Teilnahme an der Meisterrunde schon so gut wie sicher haben können, doch gegen den BSV Rehden fiel in der Nachspielzeit noch der Ausgleich.
27.11.2021, 20:24 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
SV Atlas kassiert Ausgleich in der Nachspielzeit – 1:1 gegen Rehden
Von Christoph Bähr

Dimitrios Ferfelis stand im Delmenhorster Nieselregen. Der Stürmer des SV Atlas Delmenhorst hatte sich eine Jacke übergezogen, lehnte neben dem Eingang zu den Kabinen und verfolgte mit ernster Miene das Geschehen auf dem Platz. Er war zu einer spielentscheidenden Figur geworden, allerdings nicht etwa durch ein geschossenes Tor, sondern durch einen Platzverweis. Mehr als eine halbe Stunde hatte der SV Atlas in Unterzahl gespielt, ehe er in der Nachspielzeit noch den Ausgleich kassierte. Das Fußball-Regionalliga-Spiel gegen den BSV Rehden endete somit am Sonnabendnachmittag 1:1 (1:0).

"Natürlich haben wir uns über das späte Gegentor brutal geärgert", sagte Key Riebau. Der Platzverweis war für den Atlas-Trainer der Knackpunkt: "Bis dahin hatten wir das Spiel komplett unter Kontrolle. In Gleichzahl hätten wir wahrscheinlich gewonnen." Riebau hatte wieder auf eine offensive Aufstellung gesetzt. Neben Mittelstürmer Ferfelis standen die Außenangreifer Mattia Trianni und Tobias Steffen sowie Cerruti Siya als hängende Spitze in der Startelf. Kerem Sari rückte nach seiner Gelbsperre wieder in die Innenverteidigung neben Kristian Taag. Philipp Eggersglüß und Julian Stöhr bekleideten die Außenverteidigerpositionen. Olivér Schindler und Florian Stütz agierten im defensiven Mittelfeld.

Anders als beim überzeugenden 1:1 gegen den VfB Oldenburg fand der SV Atlas vor etwa 600 Zuschauern im Delmenhorster Stadion nie zu einer klaren spielerischen Linie. "Wir mussten uns den Bedingungen anpassen. Der Platz war tief und seifig. Wenn wir da durch die Mitte kombiniert hätten, wären wir nur ausgerutscht und hätten dadurch womöglich Gegentore kassiert", sagte Riebau.

Steffen trifft falsche Entscheidung

Es entwickelte sich ein zerfahrenes Spiel mit vielen Fehlern auf beiden Seiten und zahlreichen Fouls. Die erste Großchance bot sich dem BSV Rehden nach einer Ecke, als Josip Tomic aus kurzer Distanz aufs Tor schoss und Atlas-Keeper Rico Sygo stark parierte (19.). In dieser Phase hatten die Gäste mehr vom Spiel, doch einmal konterte der SV Atlas blitzschnell: Schindler spielte einen langen Pass auf Steffen, der frei vor dem Tor nicht selbst abschloss, sondern querlegen wollte. Rehdens Verteidiger Angelos Argyris grätschte dazwischen (26.).

Riebau hatte eine mutige, offensive Spielausrichtung angekündigt, doch seine Mannschaft erspielte sich kaum Möglichkeiten. Auf beiden Seiten machten Ballverluste und Fehlpässe viele gute Spielzüge zunichte, was sicherlich auch am schwierig zu bespielenden Platz lag. Kurz vor der Pause hatte der SV Atlas dann das Glück auf seiner Seite: Routinier Addy-Waku Menga ging ungeschickt in den Zweikampf mit Steffen und traf den Atlas-Spieler im Strafraum am Fuß. Schiedsrichter Florian Pötter gab einen vertretbaren Elfmeter, den Trianni sicher zum 1:0 verwandelte (42.). "Der Elfer war eindeutig berechtigt", sagte Riebau.

Rote Karte bringt Riebau in Rage

Nach dem Seitenwechsel hatte Atlas das Geschehen zunächst im Griff, bis Schiedsrichter Pötter plötzlich im Mittelpunkt stand. Was passiert war, hatte kaum jemand im Stadion gesehen, weil es sich abseits des Geschehens abgespielt hatte. Rehdens Argyris wälzte sich am Boden. Pötter besprach sich mit seinem Assistenten, zeigte danach Ferfelis die Rote Karte und machte dabei gestenreich klar, dass der Delmenhorster sich einen Ellenbogencheck erlaubt haben soll. "Das war für mich keine Rote Karte", sagte Riebau und redete sich dann in Rage: "Trotzdem sind wir nicht umsonst Letzter in der Fairnesstabelle. Wir beschäftigen uns mit Nebenschauplätzen, die uns dann wichtiger sind als das Fußballspiel." Der Sportliche Leiter Bastian Fuhrken betonte: "Auch wenn es vielleicht keine Rote Karte war, muss ,Dimi' in der Szene wegbleiben. Irgendwas wird ja gewesen sein." Vier Gelb-Rote und drei Rote Karten kassierten die Atlas-Spieler bereits – das ist der Negativwert in der Liga.

Lesen Sie auch

In Unterzahl stürzte sich der SVA mit viel Engagement in die Abwehrschlacht. Rehden entfachte zwar keinen Dauerdruck, kam aber zu guten Chancen. Menga schlenzte den Ball knapp am Tor vorbei (68.). Nachdem Altrim Pajaziti den Ball an Sygo vorbeigespitzelt hatte, rettete Stütz vor der Linie (70.). Danach passierte nicht mehr viel, bis die vierte Minute der Nachspielzeit kam: Jan Roschlaub, drei Minuten zuvor erst eingewechselt, köpfte das 1:1 für Rehden. "Da müssen wir das Ding auch einfach mal weghauen, aber das haben wir nicht gemacht. Dann wird der Ball noch einmal hereingeflankt, und das Tor fällt", ärgerte sich Riebau.

Rehdens Coach Andreas Golombek war nach dem Abpfiff besser gestimmt als sein Kollege. "In der zweiten Halbzeit haben wir so Fußball gespielt, wie wir uns das vorstellen", sagte der Ex-Profi, um dann aber festzuhalten: "So richtig hilft das 1:1 beiden nicht weiter." Rehden hat kaum noch Chancen auf die ersten fünf Plätze, während Atlas einen großen Schritt in Richtung Aufstiegsrunde verpasste. Am Sonntag siegten die Konkurrenten Hannover 96 II und SSV Jeddeloh.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)