Der Fußball-Regionalligist SV Atlas Delmenhorst muss sich Sorgen um seinen Unterbau machen. Dieser unterlag in der Abstiegsrunde der Bezirksliga Weser Ems daheim mit 0:2 (0:0) gegen den TuS Obenstrohe und steuert der Kreisliga entgegen. Die Elf von Coach Ralf Eilenberger weist nun zwölf Punkte nach zehn Spielen auf. Der hinter den Blau-Gelben platzierte SV Ofenerdiek hat nur zwei Punkte, aber drei Partien weniger auf dem Konto und auch der SV Baris Delmenhorst rückte auf drei Punkte heran – bei einem Spiel weniger. Atlas II steht derweil sogar schon auf einem Abstiegsplatz und muss nicht nur die Teams hinter sich auf Abstand halten, sondern noch mindestens eine Mannschaft überholen. Mit einer Leistung wie gegen Obenstrohe wird das schwer. Bemerkenswert war, dass Eilenberger nicht ein einziges Mal auswechselte.
Die Atlas-Reserve muss von Spiel zu Spiel improvisieren, bereits 28 verschiedene Spieler setzte Eilenberger ein. Gegen Obenstrohe feierte Kaim Isinekos sein Debüt. Normalerweise spielt er beim JFV Delmenhorst im Jugendbereich in der Bezirksliga. Auch Can Colak ist dort zu Hause, auch er lief gegen Obenstrohe in einer Dreierreihe hinter Regionalliga-Leihgabe Luca Liske auf. Dieser fehlte lange verletzt. Thade Hein verletze sich beim Aufwärmen und konnte nicht mitwirken. Eingespielt kann die Truppe daher nicht sein. Obenstrohe hingegen ist ein etablierter Bezirksligist, der eher überraschend in der Abstiegsrunde steht.
Obenstrohe mit vielen Chancen
Den besseren Start in die Begegnung erwischten die Delmenhorster. Bereits nach zwei Minuten steckte Liske auf Isinekos durch, der an Torwart Tim Stahl vorbei ging, jedoch ohne Kontakt ins Straucheln geriet und so keinen Abschluss auf das leere Tor schaffte. Knapp vorbei schoss Jonas Dittmar nach 16 Minuten aus der Distanz. Atlas stand sehr hoch, oft mit allen zehn Feldspielern in des Gegners Hälfte. Die Obenstroher brauchten einige Zeit, um damit klarzukommen, übernahmen nach einer halben Stunde jedoch das Kommando.
Zunächst scheiterte Lars Zwick nach einer Flanke freistehend vor Niklas Göretzlehner mit einem zu zentralen Abschluss (30.). Nach Zuspiel von Oke Michelsen setzte Jannis Theesfeld in Rücklage aus kurzer Distanz einen Kopfball auf die Latte (36.). Noch knapper wurde es drei Zeigerumdrehungen später, als Zwick nach schöner Vorarbeit von Patrick Sandstede den Innenpfosten traf (39.). Praktisch im Gegenzug verzeichneten die Delmenhorster ihre größte Chance doch Emiljano Mjeshtri scheiterte im Eins-gegen-eins nach Pass von Daniel Schindler an Tim Stahl. Bereits zum Jubeln abgedreht hatten die Obenstroher mit dem Halbzeitpfiff, doch ein Treffer wurde wegen Abseits nicht anerkannt.
Atlas offensiv zu harmlos
Auch nach der Pause blieb Obenstrohe das bessere Team. Nach einer Michelsen-Hereingabe brachte Cedric Ahlers das Leder bedrängt am langen Pfosten nicht im Kasten unter (56.). Besser machte es Sandstede nach 58 Minuten. Eine harte und genaue Flanke von Andre Budrich nahm er aus kurzer Distanz volley. Göretzlehner war zwar noch dran, konnte der Einschlag zum verdienten 0:1 aber nicht verhindern (58.).
Obenstrohe überließ nun Atlas den Ball und setzte auf Konter, spielte diese jedoch meist ungenau aus. Atlas konnte im Ballbesitz keinen Druck aufbauen. Oft standen vier oder gar fünf Offensive auf Höhe der Obenstroher Abwehrreihe, während der Ball in der Atlas-Defensive zirkulierte, ohne dass es Anspielstationen gab. Lennart Osterloh in der Zentrale war bemüht und zeigte auch gute Bewegungen und Pressingresistenz, doch freie Stürmer fand er keine. Letztlich reichte es nur zu drei recht harmlosen Abschlüssen von Mjeshtri (65./75./78.). Besser machte es Lars Zwick für Obenstrohe, der einen Konter zum 2:0 (83.) abschloss.