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Fußball-Oberliga Siegesserie des SV Atlas Delmenhorst reißt beim BSV Rehden

Bereits nach 20 Minuten geriet der SV Atlas Delmenhorst komplett selbstverschuldet und unnötig in Unterzahl. Doch fast reichte es zu einem Punkt. Woran die Blau-Gelben am Ende scheiterten.
16.11.2024, 16:59 Uhr
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Siegesserie des SV Atlas Delmenhorst reißt beim BSV Rehden
Von Michael Kerzel

Durch einen Treffer kurz vor dem Ende hat der SV Atlas Delmenhorst unglücklich mit 0:1 (0:0) beim BSV Rehden verloren. Die Blau-Gelben ließen trotz 70-minütiger Unterzahl kaum etwas zu, kassierten dann jedoch den Lucky Punch. Erstmals nach der Rückkehr von Coach Key Riebau verließen seine Mannen den Platz nicht als Sieger. Die Delmestädter setzten ihre Aufholjagd in der Fußball-Oberliga Niedersachsen damit nicht fort. „Ich bin sehr enttäuscht, dass die Serie vorbei ist“, sagte der Atlas-Trainer. Nun gelte es, den Mund abzuputzen und die nächsten Spiele wieder zu gewinnen.

Riebau wechselte zweimal im Vergleich zum 2:0-Heimsieg gegen den SV Wilhelmshaven vor einer Woche: Der zuletzt gelb-gesperrte Kapitän Ibrahim Temin kam auf seine angestammte Position als Linksverteidiger zurück, zudem übernahm Daniel Hefele die linke Position in der Mittelfeldraute. Timon Widiker (Bank) und Mats Kaiser (verletzt) fehlten in der Startelf. Beide Mannschaften zeigten sich zuletzt formstark. Die Rehdener gingen mit neun Partien ohne Niederlage in die Begegnung, Atlas hatte viermal in Folge gewonnen.

Damian Schobert fliegt vom Platz

Schnell war klar, dass es eher nicht über Kombinationen gehen würde: Auf dem tiefen Boden rutschten direkt Spieler beider Teams weg und das Leder holperte bei Flachpässen mehr, als dass es rollte. Erstmals richtig gefährlich wurde es in der elften Minute: Tobias Fagerström verlängerte einen Chipball in den Lauf von Steffen Rohwedder, der Moody Chana überlief, frei vor dem Tor den Ball jedoch nur leicht traf, sodass dieser gegen Schlussmann Daniel Banfalvi kullerte.

Auf der Gegenseite sorgten Dylan Burke und Damian Schobert für einen klaren Nachteil ihrer Farben: Der Schlussmann spielte einen Fehlpass, den aber kein Rehdener kontrollierte, und agierte dann zögerlich. Burke hatte Zeit und den Fuß am Ball, doch die Kommunikation zwischen den Atlas-Spielern stimmte nicht. Burke klärte das Spielgerät nicht, spielte es jedoch auch nicht direkt auf den herausgerückten Torwart. So lief es letztlich an Schobert vorbei. Stürmer Bocar Djumo hätte den Ball erlaufen und ins leere Tor einschieben können, doch Schobert checkte den Rehdener um und versuchte, ein Stürmerfoul zu ziehen. Schiedsrichter Tom-Leon Bender behielt die Übersicht und zeigte dem Keeper richtigerweise die Rote Karte (20.). „Es war eine Rote Karte, aber es war ein Geschenk“, ordnete Riebau ein. So rückte Dominick Auras zwischen die Pfosten, Justin Dähnenkamp ging dafür vom Feld. Auras erste Amtshandlung wäre es beinahe gewesen, das Leder aus dem Netz zu holen, doch Djumos Freistoß klatschte an die Latte (24.). Direkt danach zog Riebau den nächsten Wechsel: Er nahm Hefele vom Feld und wechselte Linksverteidiger Timon Widiker ein. Dafür rückte Temin eine Position nach vorne, zudem spielte Rohwedder fortan rechts im Mittelfeld, Schallschmidt gesellte sich in die Mitte zu Josip Tomic.

Atlas rettet 0:0 in die Pause

Atlas zog sich zurück, Rehden machte Druck: Zunächst entschärfte Auras einen Fernschuss zur Ecke, im Anschluss an diese hämmerte Shkrep Stublla das Leder aus dem Rückraum an den rechten Pfosten (35.). Die Blau-Gelben setzten auf Konter, wurden aber nur im Ansatz gefährlich: Nach einer Balleroberung von Widiker gelangte das Leder über Fagerström zu Temin, der nur noch einen Verteidiger vor sich hatte, an diesem jedoch nicht vorbeikam. Zwar holte Rohwedder den Ball, doch legte er sich diesen zu weit vor. Auf der Gegenseite blockte Urban in höchster Not den Abschluss aus kurzer Distanz von Djumo. Zudem köpfte Lovro Sindik nach einer Mazur-Flanke knapp daneben (45.). „Rehden war in der ersten Halbzeit kurz vor dem Treffer“, meinte Riebau.

Er wechselte in der Pause erneut, brachte Innenverteidiger Raoul Cissé für Rohwedder und stellte auf Fünferkette um. Rehden übernahm erwartungsgemäß zunächst die Kontrolle und kam zu Standards und Chancen. Mazur zielte aus zentraler Position nur knapp über den Knick (49.), Djumo verpasste eine Mazur-Hereingabe um einen halben Schritt kurz vor dem Tor (50.). Atlas stand in der Folge sicher, Rehden fehlten die Ideen und so schlugen die Gastgeber viele lange Bälle, aus denen jedoch keine Gefahr resultierte.

Rehden mit dem Lucky Punch

Atlas gelang es zunehmend, das Spiel ausgeglichen zu gestalten. Die Gäste liefen die letzte Rehdener Reihe regelmäßig an und unterbanden so ein geordnetes Aufbauspiel. In der Schlussphase wurde Rehden gefährlich. Zunächst beförderte Elias Beck eine Hereingabe aus guter Position über das Tor (85.). Das Heimteam kam dann fast zur Führung, weil sich Atlas in der Schlussphase trotz Unterzahl auskontern ließ. Die Gastgeber spielten eine Vier-gegen-Zwei-Situation jedoch ganz schwach aus. Victor Appiah hatte im Strafraum recht freie Bahn, sein Pass vors Tor fand jedoch keinen Abnehmer (86.). Erstmals im zweiten Durchgang musste Auras nach 87 Minuten eingreifen: Mit dem harmlosen Sindik-Flachschuss hatte er jedoch keine Probleme.

Atlas brachte das 0:0 dennoch nicht über die Zeit: Zunächst wehrte Auras eine Appiah-Hereingabe – erneut nach einem Konter – noch stark ab. Kurz darauf segelte jedoch ein Chippass zentral in den Strafraum. Beck kam artistisch vor dem Keeper ans Leder und legte es ab. So musste Niklas Burlage nur noch ins leere Tor zum 1:0 abstauben (89.). Leonit Basha hatte mit einem Kopfball nach einer Ecke in der Nachspielzeit noch eine Chance auf den Ausgleich, doch er verfehlte das Tor klar. „Ich glaube, im Elf gegen Elf hätten wir unsere Chance gehabt. Ich muss den Jungs in der zweiten Halbzeit ein großes Lob aussprechen. Sie haben in Unterzahl nur zweieinhalb Chancen zugelassen. Am Ende ist es aufgrund der Chancen in der ersten Halbzeit nicht unverdient“, sagte Riebau.

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