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DFB-Pokal Gute Leistung gegen St. Pauli sorgt für Stolz bei Atlas Delmenhorst

Gut 5000 Zuschauer sahen einen kampfstarken Oberligisten, der sich letztlich mit 0:5 einem Zweitligisten geschlagen geben musste. Coach Dominik Schmidt war mit der Leistung zufrieden.
12.08.2023, 19:08 Uhr
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Gute Leistung gegen St. Pauli sorgt für Stolz bei Atlas Delmenhorst
Von Michael Kerzel

Delmenhorst erlebte das Fußballfest, auf das die Verantwortlichen des SV Atlas gehofft hatten. Rund 5000 Zuschauer feierten den Oberligisten, der eine kampfstarke Leistung zeigte, letztlich aber verdient mit 0:5 (0:1) gegen den Zweitligisten FC St. Pauli in der ersten Runde des DFB-Pokals ausschied. Lautstark feuerten die 750 mitgereisten Hamburger ihr Team an, der Anhang der Delmestädter hielt lautstark dagegen. „Die Atmosphäre war einfach der Wahnsinn“, schwärmte Atlas-Sportchef Bastian Fuhrken nach der Partie am Sonnabendnachmittag. Sehr viel Zeit und Aufwand hatten die Verantwortlichen in den Aufbau und die Organisation gesteckt – und das hat sich gelohnt. Vom Gästetrainer gab es Lob dafür: "Ich möchte mich bei Atlas bedanken. Es war eine Top-Organisation. Es war alles vorhanden", sagte Fabian Hürzeler.

Auch die sportliche Leistung war gut. "Der verdiente Sieger ist St. Pauli. Aber ich muss auch meine Mannschaft loben. Wir haben 16 neue Spieler und das sah phasenweise schon sehr ansehnlich nach Fußball aus. Es war wieder ein Schritt in die richtige Richtung. Respekt an die Jungs, dass sie sich so gewehrt haben", meinte Coach Dominik Schmidt. Es sei das erwartet schwere Spiel gewesen. "Die Jungs haben es vernünftig gemacht, gut gemacht. Wir haben gezeigt, dass wir Fußball spielen können. Ich bin mit der Leistung und der Einstellung absolut zufrieden. Wir haben als Team gut gegen den Ball gearbeitet, mutig mit dem Ball agiert. Dass hinten heraus die eine oder andere Lösung nicht optimal war, erklärt sich von selbst. Aber der Auftritt stimmt absolut positiv für die nächsten Wochen, was die Liga betrifft", fasste er zusammen.

St. Pauli schnürt Atlas ein

Die Paulianer übernahmen erwartungsgemäß von Beginn an die Spielkontrolle und hatten überwiegend den Ball. Oft standen alle Feldspieler in der Hälfte der Blau-Gelben. Die Hamburger verzeichneten mehrere Chancen (1./5./10.), doch auch Atlas versteckte sich nicht. Einen Distanzschuss von Florian Stütz parierte Torwart Sascha Burchert zur Ecke (16.). Auf der Gegenseite zeigte der spätere "Man of the Match" Damian Schobert eine starke Parade nach einem Kopfball des australischen Nationalspielers Jackson Irvine (18.).

Geschlagen war er nach einem Freistoß von Eric Smith aus 25 Metern (24.). "Ich glaube, der Abdruck ist nicht perfekt von mir. An einem sehr guten Tag bekommt man vielleicht die Hand dran, aber ich muss mir noch mal anschauen, wie platziert der war. Aus dem Bauch heraus denke ich, dass es möglich war, den Schuss zu halten, aber nicht einfach", analysierte der Schlussmann nach Spielende. Die Gäste verpassten es, vor der Pause die Entscheidung zu besorgen. Irvine scheiterte von halbrechts am Atlas-Keeper (28.) und Marcel Hartel traf im Strafraum den Ball aus guter Position nicht voll (45.+1). "Wir sind sehr gut reingekommen. Wir hätten früher in Führung gehen können, das hätte es für uns leichter gemacht. Delmenhorst hat das gut verteidigt", sagte Hürzeler.

Burchert pariert mehrfach

Nach dem Seitenwechsel bot sich Shamsu Mansaray die Chance zum Ausgleich. Nach einem Befreiungsschlag von Florian Stütz war er frei durch, hatte jedoch einen Gegner im Nacken und scheiterte an Burchert (47.). "Wer weiß, wie es gelaufen wäre, hätten wir das 1:1 gemacht", sagte Schmidt. Auf kuriose Weise fiel die Vorentscheidung: Letztlich schoss Atlas-Verteidiger Kerem Sari seinen eigenen Torwart an, von dem der Ball zum 0:2 ins Netz kullerte (59.). Schobert war vorher nach einem etwas zu kurzen Rückpass von Nicolas Fenski ins Dribbling gegangen. "Wir wollten mutig Fußball spielen, es war ein Dribbling zu viel. Und dann ist passiert, was passiert ist", kommentierte er.

Die endgültige Entscheidung besorgte Elias Saad, der mehrere Delmenhorster im Strafraum aussteigen ließ und eiskalt das 3:0 markierte (68.). Nur etwa später grätsche der bereits verwarnte Sari Hartel im Strafraum um und verursachte so einen Elfmeter, den der Gefoulte sicher zum 4:0 verwandelte – der Atlas-Innenverteidiger sah zudem eine berechtigte Gelb-Rote Karte (70./71.). "Wir haben uns für die zweite Halbzeit vorgenommen, konsequenter und griffiger zu sein und haben uns mit den Toren belohnt. Im Großen und Ganzen war es eine seriöse, professionelle Leistung von uns", meinte Hürzeler.

Die Blau-Gelben blieben auch nach dem 0:4 in Unterzahl mutig und kamen noch zu einer Großchance auf den Ehrentreffer: Leonit Basha scheiterte in einer Eins-gegen-eins-Situation an Burchert. Oladapo Afolayan sorgte per Abstauber noch für den 5:0-Schlusspunkt (88.).

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Info

SV Atlas Delmenhorst - FC St. Pauli 0:5 (0:1)

Atlas: Schobert - Fenski, Cissé, Sari, Eggert (72. Uschpol) - Stütz, Eggersglüß (65. Ngongfor) - Touray, Azadzoy (65. Trebin), Mansaray (73. Basha) - Gysbers (65. Dähnenkamp)

St. Pauli: Burchert - Wahl, Smith (72. Nemeth), Mets (63. Dzwigala) - Saliakas, Irvine (72. Metcalfe), Hartel, Treu – Saad, Albers (72. Eggestein), Sinani (63. Afolayan)

Tore: 0:1 Smith (24.), 0:2 Schobert (59./Eigentor), 0:3 Saad (68.), 0:4 Hartel (71./Elfmeter), 0:5 Afolayan (88.)

Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rote Karte gegen Atlas' Sari (70.)

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