Drei Spieltage vor dem Saisonende in der Handball-Oberliga Nordsee hat die HSG Delmenhorst den Klassenerhalt auch rechnerisch geschafft. Nach dem Sieg vergangene Woche gegen den TSV Bremervörde stand dieser quasi fest, doch im Sport sind schon größere Überraschungen passiert. Die HSG verlor zwar hoch mit 21:38 (12:19) beim TvdH Oldenburg, doch im Parallelspiel unterlag Bremervörde daheim gegen die SG Achim/Baden. Entsprechend groß war die Erleichterung bei Frederic Oetken, der die Mannschaft seit Jahresbeginn als Spielertrainer gemeinsam mit Jörn Janßen und Tim Coors führt. "Ich hatte vor dem Spieltag noch ein ungutes Gefühl. Bei uns standen noch sehr schwere Spiele an und Bremervörde hatte nur noch Spiele ohne Backe", sagte er. Die Möglichkeit sei da gewesen, dass sich Bremervörde in einen Rausch spielt. "Und ich wollte ein Endspiel am letzten Spieltag gegen Haren nicht haben", sagte er.
Nun kann die HSG dem Saisonende entspannt entgegensehen. Zwei Matches mit den Titelkandidaten Cloppenburg und Fredenbeck stehen noch an, bevor Coors, Oetken und viele andere Akteure daheim gegen Haren ihren Ausstand mit dem Klassenerhalt feiern. "Kaum jemand hätte vor drei Monaten noch gedacht, dass wir das schaffen", meinte Oetken. Die Leistung der gesamten Mannschaft sei in den vergangenen Monaten top, die Saison sei extrem lang und für den Kopf belastend gewesen. "Wir hatten immer Druck, aber wir haben dem standgehalten", sagte Oetken.
HSG bricht beim TvdH ein
Gegen Oldenburg ging es ausgeglichen los. "Wir kommen okay ins Spiel rein", bilanzierte der Spielertrainer. So stand es Unentschieden 5:5 (13.) und 8:8 (17.). Nach dem 9:10 (19.) gelang den Gästen aber fast nichts mehr und die Oldenburger zogen mit einem 7:0-Lauf davon und schafften beim 17:9 (28.) quasi die Vorentscheidung. "Wir haben da im Zweikampfverhalten alles vermissen lassen", monierte Oetken.
Nach dem 19:12 zur Pause stellte der TvdH beim 25:15 erstmals auf einen Zehn-Tore-Vorsprung. "Wir hatten die ganze Zeit auch kein Spielglück, haben keine zweiten Bälle oder Abpraller bekommen. Dazu haben wir zwölf, 13 100-Prozenter liegen gelassen und unsere Torwarte hatten nicht ihren besten Tag. Bei Oldenburg hat dann alles geklappt", berichtete Oetken. Bei noch neun Minuten auf der Uhr war die Partie beim 30:18 längst entschieden, doch hielt sich der Rückstand noch in Grenzen. Oldenburg netzte aber in den Schlussminuten noch achtmal. "Wir haben uns da aufgegeben. Das geht eigentlich nicht. Die Einstellung stimmte nicht. Das muss man schon bemängeln", meinte Oetken.