Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Handball-Oberliga HSG Delmenhorst sichert de facto den Klassenerhalt

MIt einem 35:33-Sieg gegen den TSV Bremervörde hat die HSG den Vorsprung auf die Abstiegszone soweit ausgebaut, dass dieser nur noch theeoretisch verspielt werden kann. 200 Zuschauer sahen ein spannendes Duell.
22.04.2023, 22:48 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
HSG Delmenhorst sichert de facto den Klassenerhalt
Von Michael Kerzel

Theoretisch kann die HSG Delmenhorst noch absteigen. Aber die Chance ist verschwindend gering, sodass die Beteiligten nach dem 35:33 (19:13)-Heimsieg gegen den TSV Bremervörde auch gar nicht groß drumherum redeten. "Wir haben die Chance gehabt und wir haben sie genutzt. Vor ein paar Wochen hätte ich auch nicht geglaubt, dass wir 13:3-Punkte am Stück holen. Aufgrund der Serie ist der Klassenerhalt verdient", meinte Spielertrainer Jörn Janßen. Die Delmenhorster sind nun Neunter in der Handball-Oberliga Nordsee und haben auf die beiden Teams auf den Abstiegsplätzen 13 und 14 sieben Punkte Vorsprung. Vier Partien stehen noch aus. Bremervörde müsste also jedes Spiel gewinnen und die HSG jedes Spiel verlieren. Der Elsflether TB hat nur noch drei Partien vor der Brust und kann die HSG auch rechnerisch nicht mehr einholen. "Es ist zu 99,9 Prozent durch", sagte Janßen.

200 Zuschauer verfolgten den Auftritt der Delmestädter am Sonnabend in der Stadionhalle und sahen ein hektisches Match mit vielen Fehlern auf beiden Seiten. Hohes Niveau hatte das Duell über 60 Minuten nicht. Abstiegskampf eben. "Es war kein schönes Spiel. Wirklich nicht. Aber das ist auch scheißegal jetzt. Am Ende haben alle gekämpft", bilanzierte Janßen.

Schwache Wurfquote

Er selbst und seine Nebenleute erwischten allesamt nicht ihren besten Tag und scheiterten regelmäßig mit ihren Würfen. Stellvertretend stand Tim Coors: Der zweitligaerfahrene Rückraumshooter brachte vor der Pause nur einen von fünf Würfen im Kasten unter. Janßen kam über die gesamte Partie auf keine 50 Prozent erfolgreicher Versuche und scheiterte zudem mit seinem einzigen Siebenmeter. Und dennoch führte die HSG zur Pause mit sechs Toren ziemlich klar, obwohl auch 30 Treffer möglich gewesen wären. "Ich halte hier 20 Bälle und dennoch kriegen wir 19", schimpfte beispielsweise TSV-Schlussmann Dennis Klingebiel in der Schlussphase der ersten Hälfte.

Zwar übertrieb er etwas, doch zweistellig war seine Paradeanzahl in jedem Fall. Und die meisten der Würfe waren komplett frei. Das lag daran, dass die Bremervörder im Vorwärtsgang bei jedem zweiten Angriff den Ball via Fehlpass oder technischen Fehler verloren und die Heimsieben daraufhin in der ersten oder zweiten Welle zu freien Abschlüssen kam. "Es waren so viele Fehler. Und trotzdem führen wir souverän", sagte Janßen.

Bremervörde gleicht aus

Nach dem Seitenwechsel machten die Gäste jedoch weniger Fehler und die Gastgeber fanden kaum Mittel gegen die nun offensivere Deckung und vertändelten ihrerseits das Spielgerät immer wieder. "Wir sind so schlecht aus der Halbzeit gekommen. Ich habe keine Ahnung, was uns da geritten hat. Schlimm. Wir sind in keine vernünftigen Wurfpositionen gekommen", sagte Janßen.

Die Bremervörder kamen so bis auf 17:20 (34.) und 19:21 heran (39.). Früh nahm die HSG eine Auszeit und agierte nun ein paar Minuten konzentriert und zog auf 26:20 davon (43.). Alles sah nach einem klaren Heimsieg aus, doch dann zog der Schlendrian ein. Bassam Farasha bekam keine Hände an den Ball, Sönke Schröder hielt in seinen zehn Minuten zwischen der 45. und 55. Minute keinen Wurf. Die HSG handelte sich zudem einige Zeitstrafen ein. Aus einem 30:26 (50.) wurde ein 32:32 (56.). "Vor drei Monaten hätten wir so ein Spiel dann verloren", erinnerte Janßen.

Pecht hält Sieg fest

Doch die HSG zeigte Widerstandskraft: Schröder parierte einen Siebenmeter (57.), Kevin Pecht hielt in den letzten 60 Sekunden zwei Würfe und verhinderte so den Ausgleich. Vorne behielt Tim Brauner mit seinem zehnten Tor zum 34:33 die Nerven und Coors markierte mit seinem einzigen Wurf in Durchgang zwei den Endstand.

Es war ein hartes Stück Arbeit, wobei sich die Delmenhorster das Leben selbst schwer machten. Doch unter dem Strich steht der dritte Heimsieg hintereinander. Zum bereits siebten Mal in den zurückliegenden acht Partien warf die Mannschaft mehr als 30 Tore. In acht der vergangenen neun Partien kassierte die HSG jedoch auch mehr als 30.

In den kommenden vier Wochen geht es nun um einen guten Saisonabschluss. Ein paar Plätze könnte die HSG sogar noch klettern. Allerdings ist das Restprogramm happig: Ein schweres Auswärtsspiel beim Tabellennachbarn TvdH Oldenburg steht zunächst auf dem Programm, bevor es zu zwei Partien mit den punktgleichen Tabellenführern VfL Fredenbeck und TV Cloppenburg kommt. "Wir wussten natürlich, was da noch für Spiele kommen. Daher wollten wir unbedingt vorher alles klarmachen, um nicht im letzten Saisonspiel gegen Haren den Druck zu haben, gewinnen zu müssen", ordnete Janßen ein.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)