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Handball HSG Delmenhorst startet mit vollem Akku in neuer Halle in Vorbereitung

Knapp zwei Monate dauert es noch bis zum Saisonstart in der Handball-Oberliga. Die Delmenhorster legen nun in der Stadionhalle los. Welche Neuzugänge dabei sind und worauf Coach Meißner den Schwerpunkt legt.
16.07.2025, 12:35 Uhr
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HSG Delmenhorst startet mit vollem Akku in neuer Halle in Vorbereitung
Von Michael Kerzel

Die Oberliga-Handballer der HSG Delmenhorst feierten am Dienstagabend eine Premiere: Mit dem Start der Vorbereitung auf die Saison 2025/26 betraten die Mannen um Coach Jonas Meißner erstmals die neue Stadionhalle. "Wir werden die erste Woche nutzen, um uns in der neuen Halle zu akklimatisieren. Wir werden viel Zeit in der Halle verbringen, um den neuen Boden und die neue Umgebung kennenzulernen, damit wir hier künftig einen ordentlichen Heimvorteil haben", kündigt der HSG-Trainer an. Alle Spieler hätten nach der handballfreien Zeit nun wieder "richtig Bock". Mit dabei sind auch zwei Neue, fast alle Spieler aus dem Vorjahreskader bleiben an Bord.

Zwei Jahre ist Jonas Meißner im Amt und diese Zeit war intensiv: Saison eins nach einem großen Umbruch endete in einem Herzschlagfinale in der Relegation mit geglücktem Klassenerhalt, wodurch jedoch die Vorbereitung auf die nächste Spielzeit durcheinander geriet. Hier schafften die Delmestädter den Klassenerhalt frühzeitig, sodass eine erste "richtige" Pause folgte und nun eine normale Vorbereitung beginnt. "Die Akkus mussten aufgeladen werden und das sind sie jetzt", berichtet Meißner.

Kader bleibt fast unverändert

Seine Jungs, und er selbst auch, sollten den Kopf in den vergangenen Wochen freibekommen und vom Handball abschalten. Freilich bedeutet das nicht, jede Form zu verlieren. "Die Jungs haben Aufgaben bekommen, sollten sich in Laufgruppen fithalten. Was ich an Ergebnissen bekommen habe, zeigt, dass alle mitziehen", sagt Meißner. Er habe seinen Mannen vorab angekündigt, dass er kein Freund davon sei, sich in den ersten Wochen der Vorbereitung zu treffen, um dann im Kreis zu laufen. "Ich habe gesagt, dass wenn sie konditionell fit sind, wir mit richtigem Handballtraining beginnen", erklärt der Coach. Die ersten Einheiten – Meißner bittet dreimal die Woche zum Training – werden den körperlichen Stand zeigen und das weitere Programm bestimmen.

In zwei Monaten, am 13. September, steht das erste Oberligaspiel auf dem Programm. "Wir haben im Training jetzt nichts Gigantisches vor. Ich habe selbst erlebt, dass ein Handball-Overload in der Vorbereitung die Lust auf die Saison nehmen kann. Daher haben wir das Pensum mit dreimal Training in der Woche und einer Einheit am Wochenende bewusst so gewählt", erklärt Meißner. Von der ein oder anderen Mannschaft höre man, dass diese in den nächsten beiden Monaten nur eine Handvoll freier Tage habe. "Andere Teams starteten bereits Anfang Juli. Aber neun Wochen Vorbereitung sind zu viel meiner Meinung nach. Die Jungs brauchen Luft zum atmen", meint Meißner. Da der Kader nur wenig verändert wird, ist ein Grundverständnis des Systems und der Spielweise der Akteure untereinander vorhanden.

Engelbart-Cup im August

Ob der aufstrebende Till Eisenmenger in der kommenden Saison für die HSG aufläuft, klärt sich erst in ein paar Wochen. "Er hat Bewerbungen für einen Studienplatz in weiter Entfernung und in der Nähe abgegeben. Je nachdem, wo er eine Zusage erhält und wo er dann hingeht, spielt er bei uns oder nicht", erklärt Meißner. Nun gelte es, abzuwarten. "Es wäre menschlich und sportlich ein derber Verlust. Sein Weggang würde uns sehr weh tun", macht der Coach keinen Hehl aus der Situation. Der Rest des Kaders bleibt an Bord.

Neu mit dabei ist Mattis Tolck. Der Linksaußen kommt vom Elsflether TB. "Er ist ein jüngerer Spieler, der bislang noch nicht in der Oberliga aktiv war. Ich habe ihn zweimal gegen unsere Zweite gesehen. Er bringt Feuer mit, will sich unbedingt beweisen", kündigt Meißner an. In der kommenden Saison spielt Mattis zweimal gegen seinen Bruder Henrik. Dieser wechselt zum TV Neerstedt und lief zuletzt ebenfalls für Elsfleth auf. "Mattis stand etwas im Schatten seines zwei Jahre älteren Bruders, der auf der gleichen Position spielt. Mal schauen, wer da den besseren Transfer gemacht hat", blickt Meißner voraus. Mattis Tolck bringe Witz auf seiner Position mit und passe menschlich sehr gut ins Team. "Er hat sich bereits super eingebracht", lobt der Coach. Der zweite Neue ist ein alter Bekannter.

Vier Keeper im Kader

Mit Mike Krause kehrt ein Torhüter vom TV Neerstedt zurück an die Delme. "Er ist ein saugeiler Typ. Ein echter Gewinn für das ganze Team. Die Jahre ein Neerstedt jetzt haben ihn vorangebracht", schildert Meißner. Damit hat die HSG nun vier Keeper im Kader. "Wir geben davon auch keinen ab und schicken keinen permanent in die Zweite", sagt Meißner. In der vergangenen Saison hatten drei Keeper nicht gereicht. Torwarttrainer Mirko Lettmann musste zweimal spielen und war zudem einmal als einziger Ersatzmann auf der Bank.

Weitere Zugänge sind nicht angedacht, lediglich ein oder zwei Talente im Teenageralter könnten laut Meißner noch dazukommen, wenn es sich ergibt. "Generell sind wir attraktiv für junge Leute, da haben wir unsere Hausaufgaben gemacht. Zudem haben wir eine Mannschaft, die sehr jung ist. In früheren Zeiten unter Rademacher waren die meisten Spieler gestandene Leute um die 30", erzählt Meißner. Zudem spielte die HSG seinerzeit in der noch viertklassigen Oberliga um den Titel. Der Sprung für A-Junioren war in aller Regel viel zu groß. Das ist nun anders.

Eingewöhnung in neuer Umgebung

Nun gelte es, sich in der neuen Stadionhalle einzufinden. "Auch wenn es blöd klingt, aber das räumliche Verhalten muss man erstmal wieder üben. Wo steht man? Wie ist der Kontrast der Wände? Springt man auf dem Boden höher oder flacher ab? Das werden wir natürlich hinbekommen, gewöhnen muss man sich aber dennoch", erklärt Meißner.

Zeit genug dafür bleibt. Unter anderem veranstaltet die HSG den traditionellen Engelbart-Cup. Dieser wird am Freitag und Sonnabend, 22. und 23. August, in der neuen Halle ausgetragen. Das erste Testspiel gegen die TSG Hatten-Sandkrug geht am 9. August über die Bühne. Zu einem Duell mit SVGO Bremen kommt es am Donnerstag, 14. August. Am 28. August spielt die HSG beim Regionalliga-Aufsteiger HSG Grüppenbühren/Bookholzberg, bevor es in ein Kurz-Trainingslager von Freitag, 29. August, bis Sonntag, 31. August, geht.

Ein konkretes Saisonziel gibt es derweil noch nicht. "Da warten wir die Vorbereitung ab. Klar ist, dass die Jungs alles andere als satt und wir auf dem richtigen Weg sind", meint Jonas Meißner, der dann doch eine persönliche Erwartung nennt: "Die Liga wird wohl stärker und dennoch möchte ich mindestens so abschneiden wie in dieser Saison."

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