Im ersten Spiel nach dem feststehenden Abschied von Trainer Jörg Rademacher am Saisonende haben sich die Oberliga-Handballer der HSG Delmenhorst unbeeindruckt von den jüngsten Turbulenzen im Verein gezeigt. Beim SV Beckdorf siegten sie am Sonnabend souverän mit 34:24 (18:14). Im dritten Spiel des Jahres war es für den Tabellenvierten der zweite Erfolg. "Die Mannschaft hat auf die Unruhe super reagiert. Wir sind dadurch sogar noch mehr zusammengewachsen, wollen bis zum Saisonende jedes Spiel gewinnen und Spaß haben", sagte Rademacher, dessen Vertrag nicht verlängert wird. Zur neuen Spielzeit löst ihn Thies Libchen ab.
Bei den sechstplatzierten Beckdorfern hatten die Delmenhorster anfangs nicht richtig in die Partie gefunden. Die Gastgeber führten mit 5:3 (7.) und 8:6 (13.), ihre Tore erzielten sie häufig vom Kreis aus. "Wir waren im Zentrum zu offensiv und haben dann ab der 17. Minute etwas defensiver verteidigt. Dadurch hatten wir mehr Zugriff", schilderte Rademacher. Tim Coors warf den 9:9-Ausgleich (16.), danach setzten sich die Gäste allmählich ab. Zur Pause stand es 18:14 für die Delmenhorster.
Chancen nach Kontern ausgelassen
"In der zweiten Halbzeit waren wir dann klar besser", sagte Rademacher. Jonte Windels erzielte das 22:16 (38.), nach einem Treffer von Mario Reiser stand es sogar 30:22 für die Gäste (52.), die komplett ohne Zeistrafe blieben und den klaren Sieg sicher ins Ziel brachten. "Wir hätten sogar noch deutlich höher gewinnen können, denn wir haben nach Kontern mehrere Chancen freistehend ausgelassen", sagte Rademacher. Nachdem seine Mannschaft zwei Wochen zuvor beim Titelanwärter TvdH Oldenburg gewonnen hatte, zeigte sie in Beckdorf einmal mehr ihre Stärke. "Der Kader füllt sich wieder. Jetzt sieht man, was in dieser Saison ohne die vielen Verletzten möglich gewesen wäre", betonte Rademacher. Ursprünglich hatte der Coach das Ziel gehabt, um die Meisterschaft mitzuspielen, doch nach vielen Ausfällen und bereits vier Saisonniederlagen musste er die Ansprüche herunterschrauben.
Ludwig gibt sein Comeback
Gegen Beckdorf gab Dominik Ludwig sein Comeback, der sich Ende Oktober bei der Heimniederlage gegen die SG Achim/Baden eine Knieverletzung zugezogen hatte. Somit hatten die Delmenhorster wieder mal einen oberligaerfahrenen, gelernten Kreisläufer im Kader. "Dominik hat viel Stabilität reingebracht", lobte Rademacher. Der Coach setzte am Sonnabend alle mitgereisten Akteure ein. Im Tor stand bis zur 45. Minute Sönke Schröder, dann bekam Kai Ebeling seine Chance. "Beide haben gut gehalten", sagte Rademacher.
Spieler wie Tim Coors (neun Tore), Frederic Oetken (acht Tore) oder Thies Hermann (sechs Tore) finden zudem immer mehr ihren Rhythmus. "Ich hoffe, dass wir am kommenden Sonntag bei der TSG Hatten-Sandkrug spielen können, damit wir weiter im Rhythmus bleiben", sagte Rademacher.