Die HSG Delmenhorst bleibt in der Handball-Oberliga Nordsee in Kontakt zu Tabellenführer SG VTB/Altjührden und Verfolger HSG Nienburg. Am Mittwochabend setzten sich die Mannen von Coach Jörg Rademacher souverän bei der TSG Hatten-Sandkrug mit 27:17 (13:10) durch. Bereits an diesem Sonnabend steht eine deutlich schwerere Aufgabe an: Dann treten die Delmenhorster zu ihrem dritten Spiel binnen sieben Tagen bei der SG Achim/Baden an. Anpfiff ist um 19 Uhr.
Die Kräfteverhältnisse in der Sporthalle an der Schultredde waren ohnehin recht deutlich – die HSG Delmenhorst gehört seit Jahren zu den Topteams der Oberliga, die TSG Hatten-Sandkrug ist Tabellenletzter – und sie wurden vor Anpfiff noch deutlicher. Bei der gastgebenden TSG fehlten sechs Spieler krankheits- und berufsbedingt, sodass nur acht Feldspieler zur Verfügung standen. Nach nur wenigen Minuten musste auch noch Mirko Menkens vom Feld. Er schleuderte einen Siebenmeter hoch übers Tor und konnte einen Pass nicht fangen. Grund dafür waren starke Kreislaufprobleme. Menkens legte sich an den Spielfeldrand und wurde betreut, noch in der ersten Halbzeit holte ihn ein Rettungswagen ab, zu dem er jedoch selbst laufen konnte. "Es tut mir leid für Mirko Menkens. Ich wünsche ihm auf diesem Wege gute Besserung", sagte Rademacher direkt nach Abpfiff.
Klassenunterschied zwischen HSG und TSG
Zum Sportlichen: Nachdem die HSG am späten Sonntagabend den Elsflether TB nach schwachem Beginn letztlich klar geschlagen hatte, wollte sie dieses Mal von Beginn an konzentrierter zur Sache gehen. Doch das funktionierte nur bedingt. "In den ersten zehn Minuten hatten wir keinen Zugriff", monierte Rademacher. Lediglich Torwart Bassam Farasha – Sönke Schröder wurde wegen einer Blessur geschont – war direkt auf Betriebstemperatur. "Bassam hat einen guten Part gespielt", lobte Rademacher. Da die Heimsieben sich jedoch wie die Gäste diverse Fehler im Passspiel erlaubte und zwei Siebenmeter verwarf, stand es nach einer Viertelstunde noch unentschieden (6:6).
Es verfestigte sich jedoch mehr und mehr der Eindruck, dass die TSG bereits Vollgas gab und eher durch Einzelaktionen zu Toren kam, während die Delmenhorster abwartend agierten. Zogen sie in einem Angriff das Tempo an, war schnell jemand komplett freigespielt, mehrfach war es Rechtsaußen Jonte Windels. Dieser markierte in Hälfte eins drei Treffer. Die Gastgeber hatten ihrerseits nur wenige Optionen in der Offensive, da kein Linkshänder im Aufgebot stand und es so gut wie keine Abschlüsse von Rechtsaußen oder auch nur aus dem rechten Rückraum gab. Hätten die Delmenhorster hier bereits aggressiver und aktiver verteidigt, wäre die Partie schon zur Pause entschieden gewesen. So ging die HSG lediglich mit einem 13:10 in die Kabinen.
Delmenhorst zieht Tempo an
Intensiv war die Partie in der ersten Halbzeit schon nicht, nach dem Seitenwechsel übernahm die HSG das Kommando und erstickte somit jede Spannung im Keim. Hatten-Sandkrugs sieben Feldspieler, die alle nahezu durchspielen mussten, verließ nach und nach die Hoffnung und Kraft. Die Rademacher-Mannen mussten weiter keine 100 Prozent geben und hatten dennoch alles im Griff. "In der zweiten Halbzeit waren wir klar überlegen und haben es clever runtergespielt. Es ging da nur noch um die Höhe. Ich hatte nie den Eindruck, dass wir dieses Spiel noch verlieren könnten", berichtete Rademacher nüchtern.
Lediglich vier Treffer gelangen Hatten-Sandkrug zwischen der 30. und 53. Minute. Die HSG baute ihren Vorsprung kontinuierlich über 16:11 (35.) und 20:13 (42.) auf 24:14 (50.) aus. Durch die klaren Verhältnisse konnte Rademacher durchwechseln. Sam Ramin übernahm die Spielmacherposition und sagte die Spielzüge an, Tim Brauner und Sohail Ramin erhielten einige Einsatzminuten. "Wir konnten die Spielanteile gut verteilen in der zweiten Hälfte", sagte Rademacher. Er richtete direkt den Blick auf Sonnabend: "Das Spiel wird schnell abgehakt. Ich bereite jetzt das Spiel gegen Achim vor. Das wird vermutlich das schwerste der drei in den letzten sieben Tagen."